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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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sosehr ich es auch möchte, dennoch nicht gelingt?
Er könnte doch die Geduld verlieren und sich von mir trennen, weil er denkt, es
hätte ja doch alles keinen Sinn!“
    Marc versuchte angestrengt dem Telefonat zu folgen. Um was
ging es denn? Was hatte Christina auf dem Herzen, was sie nicht mit ihm
besprach? Pilar verfiel bei ihrem nächsten Satz ins Spanische, wahrscheinlich
sollte er es nicht verstehen. „Bueno, Christina“, sagte sie und drehte Marc den
Rücken zu. „Du kannst es dir mit ihm vorstellen, und du sagst, er setze dich
nicht unter Druck.“
    „Nein, das tut er beileibe nicht. Ganz im Gegenteil!“
    „Wenn du es wirklich möchtest, dann musst du es versuchen!
Ich glaube, er wird alles Verständnis der Welt für dich aufbringen. Er liebt
dich, Christina!“ Das konnte Pilar ihrer Freundin mit gutem Gewissen raten,
jetzt, nachdem sie Christinas Freund kennen gelernt hatte. „Das sagst du
einfach so, obwohl du ihn gar nicht kennst!?“, staunte Christina nicht
schlecht. „Ja, richtig erkannt! Schau, nach allem, was er über dich erfahren
hat, ist er doch bei dir geblieben, und er glaubt dir, so wie es aussieht,
jedes Wort. Das heißt, er vertraut dir, und er liebt dich! Das gleiche tust du
doch auch, verdad?“ Pilar hörte ein unerwartet festes und klares, „Sí, le
quiero mucho y le amo de verdad! Marc es mi vida, Pili!“
    Christina hatte keinen Schimmer von Unsicherheit und Skepsis
in ihrer Stimme. Dem, was sie soeben gesagt hatte, war sie sich so sicher wie
das Amen in der Kirche. „Christina, tu es! Versuche es! Du kannst ihm
vertrauen, ganz und gar.“ Man konnte Christinas Erleichterung beinahe durch den
Hörer spüren. Sie war freudig erregt wie eine Tochter, die gerade die Erlaubnis
ihrer Mutter bekommen hatte, auf eine der angesagtesten Partys zu gehen, um
dort ihren Traumtypen treffen zu können. „Danke, Pili! Danke! Ich weiß jetzt,
was ich zu tun habe. Wenn er zurückkommt, werden ich ihn überraschen. Drück’
mir die Daumen, hörst du! – Ich muss auflegen, Pili! Ich habe ja noch eine
Menge zu erledigen, bis er da ist! Adiós muchacha!“, rief sie noch und beendete
abrupt das Gespräch. „Loca!“, lachte Pilar und kam kopfschüttelnd an den
Frühstückstisch zurück. Marc schaute sie zwar fragend an, doch er hatte
verstanden, dass es sich um ein reines Frauengespräch gehandelt hatte. Also
blieb er stumm.
     
    „Wo wohnt dieser „Autokaiser“?“, fragte er Pilar, als sie
losfuhren. „Etwas außerhalb von Marbella, in einer Villensiedlung. – Warum
wollen Sie das wissen?“
    „Ich möchte mir sein Grundstück ansehen und mir ein Bild
davon machen, wie man dort hinein kommen kann“, erklärte er. „Da kommt so
schnell niemand hinein! Er hat es gesichert wie ein Bollwerk. Das können Sie
vergessen, Marc!“
    „Ich will es trotzdem sehen“, antwortete er entschieden.
„Also, wo wohnt er?“
    „Wenn Sie meinen. Dann fahren wir hin. Venga! Vamos!“,
antwortete Pilar und steuerte den Wagen von der Hauptstraße ab, in Richtung
Landesinnere. Sie durchfuhren eine Gegend, in der eine Luxusvilla neben der
anderen stand. „Die Leute, die hier wohnen, haben richtig Geld! Deshalb wollen
sie unter sich sein. Es wimmelt hier nur so vor Kameras, Alarmanlagen und
scharfen Hunden. Die Biester werden alleine schon zur Abschreckung von Bettlern
und Zigeunern gebraucht.
    Sie parkte den Wagen gegenüber eines ziemlich großen
Grundstückes. „Das ist es“, sagte sie.
    Rund um Kaisers Besitz war eine mindestens Zweimeterfünfzig
hohe Mauer gezogen, auf deren Oberfläche auch noch gerollter Stacheldraht
einbetoniert worden war. „Die Mauer führt um das komplette Grundstück“,
erläuterte Pilar ihm. Marc entdeckte an dem großen, eisernen Zufahrtstor eine
Videokamera. Pilar folgte seinem Blick. „Es gibt Kameras entlang der Mauer und
an verschiedenen anderen Stellen im Außengelände. Außerdem sind am Gebäude auch
welche installiert. Das Haus ist durch eine Alarmanlage gesichert, innen
ebenfalls mit Kameras und Bewegungsmeldern. – Na, Marc? Wollen Sie immer noch
da hinein?“
    Scheiße!, dachte Marc. Verdammte Scheiße! Es ist wirklich
aussichtslos! „Da müsste schon ein Profi ran“, sagte er ernüchtert, aber wollte
Pilar gleichwohl begreiflich machen, dass er nicht daran dachte, jetzt schon
aufzugeben.
    Sie startete den Wagen wieder. „Selbst ein Profi würde vor
einem fast unlösbarem Problem stehen. Er würde Monate brauchen,  um sich auf
einen einigermaßen

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