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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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bedacht, ihren Rücken nicht
herzuzeigen. Marc selber hatte ihn auch nur einmal zu Gesicht bekommen. Weder
ihr langes Haar, noch das Oberbett, in welches sie sich fest eingewickelt hatte,
vermochten ihre Rückseite vollends zu verbergen. Marcs Blick verharrte
automatisch auf ihrer nackten Haut, mit ihren unzähligen Schrammen und Narben.
Mein Gott!, dachte er.
    Diese äußerlichen Zeichen ihres bisherigen Leidensweges
waren der Spiegel ihres Lebens, ihrer verletzten Seele. Jede einzelne Narbe
stand für unermessliche Schmerzen, enorme Qualen und absolute Erniedrigung.
Wahrscheinlich konnte sie zu jeder Schramme eine eigene Geschichte erzählen,
von Ereignissen berichten, die sich tief in ihre Erinnerung gemeißelt hatten.
Jede Narbe stand für ein grauenhaftes Erlebnis. Jede einzelne Wunde hatte sie
sich in einem Schlafzimmer zugezogen, jede einzelne Narbe hatte ein Mann zu
verantworten. Ein Mann, der nur durch Demütigung und Missachtung ihres Körpers
und Geistes, durch sein lüsternes Quälen grenzenlose sexuelle Befriedigung
erlangen wollte. Sie war immer nur benutzt worden, ihr Fleisch und Blut war
lediglich von ihm missbraucht worden. Er hatte es auf diesen verdammten
Videobändern doch mit eigenen Augen gesehen! Wie sah es wohl in ihr tief da
drinnen aus. Wahrscheinlich waren die Blessuren auf ihrer Seele immer noch
offen, weit auseinanderklaffende, blutenden Wunden. Würden sie sich niemals
mehr schließen? Dieser verdammte Sadist!, dachte er. Wenn sie ihm nicht damals
schon das Leben genommen hätte, ich würde es heute auf der Stelle nachholen!
    Er war nicht mehr wütend auf Christina, er war nur noch
erfüllt von bodenloser Trauer und ungeheurem Mitleid. Er konnte sie gar nicht
alleine lassen. Viel zuviel empfand er für diese Frau, und sie hatte keine
Schuld. Christinas Herz war nicht kalt. Nur zu gut wusste er, wie warm und groß
es war. Der ganze Himmel würde da hinein passen. Sie hatte so viel Liebe und
Wärme zu geben, das hatte er bisher an jedem einzelnen Tag von ihr zu spüren
bekommen.
    Sie hatten einen fabelhaften Fehlstart hingelegt, aber dabei
musste es nicht bleiben. Marc Stevens wäre heute nicht das, was er war, wenn er
gleich bei jedem ersten Schlag ins Kontor die Flinte ins Korn geschmissen hätte.
Marc Stevens war ein Kämpfer. Für was sonst lohnte es sich mehr zu kämpfen, als
um seine Prinzessin! Sie war unentbehrlich für ihn, und das sollte in tausend
Jahren noch so sein.
    Sie bebte am ganzen Körper. Sie ist mit den Nerven völlig am
Ende, dachte er. Er rutschte zu ihr hinüber und streichelte sanft über ihren
Nacken. Alles, was sie jetzt brauchte, waren gute Gefühle. Gute Gedanken und
warme Sinnesreize, zu denen sie bedingungslos „ja-sagen" konnte. Sie
sollte erfahren, wie schön Sex mit ihm sein konnte. Nur mit ihm! Und sie sollte
es heute Nacht noch erfahren!
    Er berührte ihren Nacken mit seinen Lippen und schob die
Bettdecke vorsichtig nach unten. „Bitte nicht, Marc!“, flüsterte Christina und
hielt seine Hand fest. „Alles ist gut“, hauchte er ihr ins Ohr. „Marc, es ist
so hässlich. Ich möchte nicht, dass du dir das anschaust.“
    „Lass mich! Es gehört zu dir, hörst du? Lass mich nur
machen! Entspann dich!“ Er schob das Federbett zur Seite und fuhr mit den
Fingerspitzen über ihren gemarterten Rücken. „Was fühlst du, Prinzessin? Tut
dir das gut?“, fragte er. „Ja, es ist schön“, sagte sie leise. Er begann ihren
Rücken zu küssen, bis er jede einzelne Hautpartie auswendig kannte. „Immer noch
gut?“
    „Ja.“ Er umfasste ihre Taille mit seinen starken, aber dennoch
zarten Händen und streichelte sie dort, bis er sie auch an diesem Flecken mit
seinen weichen Lippen verwöhnte. „Und? Gefällt es dir?“, erkundigte er sich
noch einmal. „Ja, es ist gut.“ Er drehte sie sachte auf den Rücken und schob
ein Bein auf ihres. Sie sträubte sich nicht, und er legte sich auf sie,
streichelte ihr Haar und ihr Gesicht, küsste sie hinter den Ohrläppchen. Sein
Mund glitt weiter abwärts, von der Stirn, über die Nase, um sie danach auf die
Lippen zu küssen. –  Sie machte mit. Er hielt einen Moment inne. „War dir das
angenehm?“, fragte er wieder. Er wollte keinen weiteren Schritt tun, ohne ihn
von ihr absegnen zu lassen. Christina nickte stumm. Er küsste ihren Hals, ihre
Schultern, legte ihren Arm nach oben und fuhr mit seinen warmen Lippen an
dessen Innenseite entlang. Als er damit fertig war, brauchte er ihr nur ins
Gesicht zu schauen, um

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