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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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miteinander
vertraut! Marc war äußerst geschickt und beherrschte es, seine Frau formvollendet,
selbst ohne den eigentlichen Akt, bis auf das Höchste zu entzücken. Es erfüllte
ihn mit unmessbarer Zufriedenheit, Christina heute noch dermaßen die
Beherrschung rauben zu können. Sie schien absolut verklärt zu sein, war am Ende
vollends geistesabwesend und berauscht. „Was ist denn nun passiert?“, fragte
sie verdutzt.
    Er kraulte ihr zärtlich das Haar und flüsterte in seinem
einmaligen Marc-Stevens-Sexy-Vibrato, welcher sie noch einmal durch und durch
erschaudern ließ. „Hat es dir denn nicht gefallen?“ Sie strahlte ihn begeistert
an. „Es war phantastisch, cariño, einfach gigantisch! – Was ist denn bloß heute
mit dir los? So habe ich dich ja schon ewig nicht mehr erlebt, du oller
Lustmolch!“
    „Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?“ Sie
schüttelte den Kopf. „Nein, cariño! Heute noch nicht!“
    „Ich liebe dich, Prinzessin! Mehr, als alles auf der Welt!“
Sie gab ihm einen Kuss. „Und ich dich erst mal!“
    „Das eben war Frau Walther“, sagte Marc beiläufig. „Aha! Hat
Frau Walther dich so angetörnt, oder was?“
    „Frau Walther vom Jugendamt.“
    Christinas Herz machte einen doppelten Salto. Er hatte seit
ihrem Vorschlag nie wieder einen Ton über Adoption verloren. Sie hatte daraus
geschlossen, dass er ein fremdes Kind nicht wollte. „Du willst ein Kind adoptieren?“,
rief sie euphorisch. „Ja, wenn man uns überhaupt eins gibt. Deshalb kommt Frau
Walther am Donnerstag zu uns. Sie will uns auf Herz und Nieren prüfen, ob wir
brauchbare Eltern sind.“
    „Sie prüft nach, ob wir auch ein Kinderzimmer übrig haben,
oder so etwas? So ein Blödsinn! Wir wären die besten Eltern der Welt!“ Marc
pflichtete ihr kopfnickend bei. „Ja, aber wir sind nicht mehr die Jüngsten, und
ich bin ja nicht so ganz intakt.“ Christina tippte sich mit dem Finger an die
Stirn. „Qué locura! So ein Schwachsinn! Jeder, der will oder der eigentlich gar
nicht will, kann so viele Kinder in die Welt setzen wie er lustig ist! Da fragt
niemand nach dem Alter oder der Eignung der Eltern. Uns wollen die auf den Zahn
fühlen? Jedes dieser armen Würmchen, die ungewollt auf die Welt kommen, hätte
es bei uns besser als bei seinen eigenen Eltern! Tonterías! So ein Quatsch!“
    Marc konnte sich jedes Mal, wenn seine Frau sich über eine
Sache empörte, gar nicht genug an ihr sattsehen. Sie hatte dann dieses wilde
Blitzen in den Augen und sah dabei feurig wie eine Zigeunerin aus. Er strahlte
sie vergnügt an. „Du kannst dich aufregen wie du willst, loca! So ist nun
einmal der Weg. Wenn wir ein Baby haben wollen, müssen wir uns das wohl oder
übel gefallen lassen.“
    Christina war überglücklich. Endlich hatten sie wieder
Pläne, hatten wieder eine Zukunft. Heute war Freitag. Bis Donnerstag wäre noch
reichlich Zeit das Haus auf Vordermann zu bringen. Alles sollte mustergültig
sein, wenn Frau Walther sie besuchte.
     
    Am Dienstag machte sie einen Kontrollgang durch die Villa.
Am Wochenende hatte sie gemeinsam mit Mia und der Putzhilfe eine Sonderschicht
eingelegt und das komplette Haus auf den Kopf gestellt. Ja, alles war bestens!
Alles war pikobello!
    „Ich weiß gar nicht, warum du dich so fertig machst? Bei uns
ist doch immer alles in Ordnung“, bemerkte Marc. „Weiß ich! Aber selbst, wenn
Frau Walther ein Putzteufel sein sollte, findet sie bei uns nicht das
klitzekleinste Staubkörnchen.“
    Obwohl sie für alle Fälle vorgesorgt hatte, war Christina
enorm angespannt. Marc ließ sich dagegen durch nichts aus der Ruhe bringen. Er
war über jeden Zweifel erhaben, dass die Adoption sowieso kein Problem werden
würde. „Gott sei Dank ist Frau Walther nicht Herr Walther!“, seufzte Christina
schachmatt. „Was macht das denn für einen Unterschied?“ Christina grinste ihn
verschwiegen an. „Na, bei ihr kannst du deine Wunderwaffe einsetzen und sie ein
klein wenig verzaubern. Sie wird dir aus der Hand fressen!“ Marc schüttelte
lachend den Kopf. „Na, dein Wort in Gottes Gehörgang! Und wie soll ich das
bitte schön anstellen?“ Christina kam ganz nah zu ihm heran und fixierte seine
Augen. „Ay, tonto! Du schaust einfach! Du musst ihr ganz tief in die Augen
blicken, cariño!“
    „Und das würde dich gar nicht stören?“
    „Ne, in dem Fall nicht die Bohne. Der Zweck heiligt
bekanntlich die Mittel!“
    Christina wurde mitten in der Nacht wach. Irgendetwas war
anders. Hier

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