Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Magier auf Höllentrip

Ein Magier auf Höllentrip

Titel: Ein Magier auf Höllentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
Vom Netzwerk:
eine dunkle Höhle kommt? Der erfahrene Magier würde dann sagen: »Es werde Licht.« Und der wahrhaft erfahrene Magier würde sagen: »Es werde außerdem Käse, Brot, frisches Gemüse, ein großer Harem und genügend Met, um ein vergnügliches Wochenende zu garantieren!«
    - aus ZUM TOP-MAGIER IN 30 TAGEN von Ebenezum, dem Größten Magier der Westlichen Königreiche, Vierte Auflage
     
    Es gab nichts außer der Dunkelheit.
    Etwas stolperte gegen mich.
    »Verdammnis«, erscholl eine Stimme aus eben dieser Richtung.
    »Hey, paßt gefälligst auf eure Füße auf! Typisch Mensch! War niemand so intelligent, Licht mitzunehmen?« nörgelte eine zweite Stimme.
    »Zrrmmmnn«, murmelte eine dritte. Einen Augenblick dachte ich, Snarks habe sich wieder in seine Robe verzogen. Doch dann erkannte ich, daß ich ihn gerade klar und deutlich reden gehört hatte.
    Wer war hier noch bei uns?
    »Hendrek?« rief ich fragend. »Snarks? Ist hier noch jemand?«
    »Wie kommst du drauf?« wollte Snarks wissen.
    »Verdammnis«, trug Hendrek zur Klärung unseres Problems bei.
    »Aua!« schrie Snarks auf. »Sieh dich vor, wo du mit dieser Keule hinhaust, ja?«
    »Wenn wir nicht zusammenbleiben, gehen wir verloren«, bemerkte Hendrek klug.
    »Hey«, erwiderte Snarks. »Ich gehe hier nie verloren. Die Niederhöllen kenne ich wie meine zahlreichen Westentaschen.«
    »Grrffmm!« murmelte die fremde Stimme mit einiger Dringlichkeit.
    »Still!« verlangte ich. »Hört ihr zwei denn nichts?«
    »Nur das Schnaufen dieses untrainierten Kriegers. Und das nach all den Diätfahrplänen, die ich ihm schon aufgestellt habe!«
    »Verdammnis! Du solltest dich glücklich schätzen, daß ich daran gedacht habe, Essen für uns alle mitzunehmen. Die Zauberer hatten nämlich in einem zweiten Sack einigen Proviant bereitgestellt.«
    »Warte eine Sekunde«, warf Snarks ein. »Du brauchtest kein Essen mitbringen. Dämonen haben, wie du weißt, genug zu essen. Es würde euch beiden guttun, einmal ein paar der typisch niederhöllischen Spezialitäten zu kosten. Oh, süßer Dämonenkuchen! Das ist ein Dessert! Natürlich muß man vorsichtig sein. Diese Brombeeren können einem ganz schön am Gaumen kleben!«
    Ich spürte, wie etwas gegen meine Hüfte stieß.
    »Crffllvvmm!« schrie die gedämpfte Stimme im letzten Stadium der Frustration.
    »Nein!« insistierte ich. »Still! Ich bin mir sicher, daß hier ein weiteres lebendiges Wesen unter uns weilt!«
    »Ich bin mir nicht ganz im klaren darüber, wie viele lebendige Wesen sich hier überhaupt aufhalten!« konnte sich Snarks nicht verkneifen.
    »Verdammnis!« Hendreks dicker Bauch prallte gegen meinen Rücken.
    »Würdest du bitte von meinen Füßen heruntergehen!« kreischte Snarks. »Ich sollte euch den Weg zeigen. Schließlich bin ich hier der Dämon!«
    »Grrjjfflblltmm!« versuchte es die Stimme nun mit letzter Kraft.
    »Da!« rief ich triumphierend aus. »Habt ihr es jetzt endlich gehört?«
    »Ach das!« gab Snarks zu. »Ich dachte schon, Hendrek hätte Verdauungsbeschwerden.«
    Die Schläge auf meinen Oberschenkel verdoppelten sich.
    »Es ist das Schwert!« fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen.
    »Was ist das Schwert?« hub Snarks erneut an, fiel jedoch in Schweigen, als ich Cuthbert aus der Scheide zog.
    Meine Waffe glühte mich mit einem blendenden Lichtschimmer an.
    »Das wurde auch Zeit«, sagte das Schwert hoheitsvoll. »Hier stecke ich und schreie mir die Seele aus dem Griff, und niemand achtet auf mich!«
    »Wir wußten nicht, daß du es warst«, entschuldigte ich uns und schützte meine Augen vor der blendenden Helligkeit der Waffe. »Wir konnten dich kaum hören.«
    »Wieder diese widerliche Scheide«, beklagte sich Cuthbert. »Hier drinnen ist es so dunkel und eng. Keine Air-Condition. Aber das ist wohl mein neuer Aufenthaltsort, wenn ich nicht irre?«
    »Trotzdem bin ich froh«, wechselte ich subtil das Thema, »daß ich dich gezogen habe, denn jetzt kannst du uns leuchten. Ich ließ mir nie träumen, daß du so etwas kannst!«
    »Das wollte ich dir doch die ganze Zeit erzählen. Natürlich kann ich leuchten. Bin ja schließlich ein magisches Schwert.«
    »Bis zu diesem Zeitpunkt«, warf Snarks ein, »hat all deine Magie sich in deinem Mund konzentriert.« Der Dämon wandte sich von Cuthbert ab. »Sag, kannst du die Helligkeit nicht etwas abdimmen?«
    »Ich tue mein Bestes«, schnappte das Schwert zurück. »Mein Licht wäre auch angenehmer, wenn meine Schneide nicht mit grünem

Weitere Kostenlose Bücher