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Ein Magier im Monsterland

Ein Magier im Monsterland

Titel: Ein Magier im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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doch überhaupt nichts aus. In ein oder zwei Tagen würde ich Vushta sehen!
    Meine Augen wanderten zu Norei herüber, die sich auf der gegenüberliegenden Seite des Schiffs erhob. Da stand sie im ersten Schimmer des Morgenlichtes, ihr wundervolles Haar malerisch im Gesicht – und wie reizend sie gähnte! Ach, was für ein Glückspilz war ich doch, mich in ein so anmutiges Geschöpf wie sie zu verlieben!
    Der Schiffer betrat sein Boot. »Wir haben Glück, das Wetter ist auf unserer Seite. Morgen abend sollten wir Vushta erreicht haben.« Er strich an Snarks vorbei. »Wenn Ihr bitte entschuldigt?«
    »Bllflldmmp!« antwortete Snarks.
    »Wie bitte?« fragte der Bootsmann. »Sagt, Ihr gehört nicht zu der Gruppe, mit der ich gestern sprach, nicht? Ihr müßt dieser fünfte Passagier sein, den der Zauberer, wie er mir gestern mitteilte, an Bord bringen wollte. Ich glaube, wir sind einander noch nicht richtig vorgestellt worden.«
    »In der Tat«, schaltete sich der Magier ein. »Das ist das letzte Mitglied unserer Reisegruppe, ein religiöser Sucher, der ein Gelübde abgelegt hat, sich immer vollständig zu verhüllen. Außerdem bemühen wir uns alle, nicht das Wort an ihn zu richten.«
    »Er hat doch nicht etwa ein Schweigegelübde abgelegt, oder?« erkundigte sich der Seemann. »Ich meine, ihn gerade reden gehört zu haben.«
    »In der Tat«, erwiderte der Magier. »In seiner Glaubensgemeinschaft erachtet man das Schweigegelübde als nicht schwer genug. Er hat deshalb das letzte Gelübde seines Ordens abgelegt, den Schwur der Unverständlichkeit.«
    »Kllfvrmmll!« protestierte Snarks.
    »Ihr seht, was ich meine?« fügte der Zauberer hinzu.
    Der Schiffer nickte tief beeindruckt. Ebenezum zeigte mir einige Handgriffe, wie ich ihm beim Ablegemanöver zur Hand gehen konnte. Für Situationen wie die eben erlebte hatte der Magier immer die Weisheit parat, daß man schnell handeln müsse, damit niemand Zeit zum Nachdenken bekomme.
    In wenigen Minuten setzten wir die Segel. Es war das erste Mal, daß ich mich in einem Boot befand, das für mich und weitere Personen Raum bot.
    Es war ein recht beeindruckender Anblick, den Sonnenaufgang am Horizont zu beobachten, der die See rosig, dann purpurn und schließlich golden färbte. Die sanften Wellen, die an den Schiffsbug fluteten, waren zunächst für eine Landratte wie mich etwas unangenehm, doch bald gewöhnte ich mich an das sanfte Schlingern, in das sie unser Schiff versetzten. Ein sehr angenehmes Erlebnis, im frühen Morgenlicht auf den Wellen des Binnenmeeres zu schaukeln. Die angenehme Atmosphäre wurde allerdings leicht gestört durch das Wissen darum, daß der tödliche niederhöllische Angriff uns eben hier ereilen sollte, und vor allem, daß er uns jeden Augenblick ereilen konnte.

 
Kapitel Vierzehn
     
     
Manche Magier lassen es sich bewußt entgehen, auf einer Seereise zu zaubern, und ziehen es statt dessen vor, in winzigen Räumchen magisch daherzustümpern, die in gefährlicher Höhe auf der Spitze jener luftigen Türme balancieren, die diese Art von Zimmer-Zauberer immer zu bevorzugen scheint. Die Logik dieser Wahl hat mir nie eingeleuchtet. Denn sollte schließlich doch etwas in bezug auf den Spruch oder die Beziehung zu seinem Geldgeber schiefgehen, so sollte man sich vor Augen führen, wieviel leichter es ist, wegzuschwimmen als wegzufliegen.
    - aus den LEHREN DES EBENEZUM, Band XXXVIII
     
    Ebenezum wandte sich mit leiser Stimme an Norei.
    »Vielleicht könntest du einen kleinen Windzauber veranstalten? Nichts Großes, einfach nur einen kleinen Spruch, der meine Nase nicht zu sehr angreift.«
    Norei runzelte die Stirn. »Ich könnte etwas in dieser Richtung tun, aber ich denke, es wird Probleme damit geben. Was ist, wenn ich gerade mit dem Windzauber beschäftigt bin, und die Niederhöllen greifen an? Ich würde vermutlich einige Zeit brauchen, um mich von dem Spruch zu lösen. Und was ist, wenn mein Windzauber uns zu schnell in die vorbereitete Niederhöllen-Falle treibt, so daß wir nicht rasch genug reagieren können?«
    »In der Tat«, gab der Magier zu. »Ich bin so gespannt darauf, bald nach Vushta zu kommen, daß ich mir die Konsequenzen meiner Handlungsweise gar nicht recht überlegt habe. Es könnte jedoch auch sein, daß uns dein Windzauber dabei hilft, der tödlichen Falle der Niederhöllen zu entfliehen. Doch wir wissen nicht, welche der beiden Möglichkeiten eintreten wird. Ich denke, wir brauchen eher deine Wachsamkeit hier an Deck, als daß

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