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Ein Magier im Monsterland

Ein Magier im Monsterland

Titel: Ein Magier im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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gegenüber fremdländischen Sitten recht tolerant bin. Trotzdem gibt es da gewisse Grenzen…«
    Brax versteckte sich hinter dem Gastwirt. »Hört, ich habe da ein kleines Etwas für Euch, das Euch im Handumdrehen von unliebsamen Gästen befreit: ein kleiner, magischer Sumpf, ohne Schwierigkeiten tragbar. Man legt ihn einfach unter die unerwünschte Gesellschaft, und schon wird sie in den Schmutz gesaugt! Und es ist beinahe neu, abgesehen von ein paar Knochen von Geschöpfen, die es vorher einmal benutzt haben…«
    »Verdammnis!« Hendrek fegte den Wirt beiseite, um an den Vertreterdämon heranzukommen, der allerdings rasch unter den Tisch schlüpfte.
    Der Gastwirt deutete mit zitterndem Finger auf Brax. »Wenn dieses Wesen zum Abendessen bleibt, müßt ihr ein zusätzliches Gedeck bezahlen!«
    »Wie wär’s damit, Hendrek?« rief der dämonische Vertreter, während er leichtfüßig über die herumwirbelnde Kriegskeule sprang. »Ihr seid mit Euren Ratenzahlungen im Verzug! Also, wenn Ihr auf mich hört: Bei dem, was Euch bevorsteht, werdet Ihr vermutlich keine Gelegenheit mehr haben, Euer Konto wieder auszugleichen – es sei denn, Ihr benutzt diese fast neue Kriegskeule dazu, sie einer gewissen jungen Hexe oder einem gewissen Zaubererlehrling über den Schädel zu hauen…«
    »Verdammnis!« brüllte Hendrek entrüstet. Er sprang dem Dämon hinterher und landete auf dem Tisch – und auf dem Fisch. Der Fisch und der Tisch brachen unter seinem enormen Gewicht zusammen.
    Der Dämon keuchte bereits, als er auf die andere Seite des Schankraums rannte. »Bitte beachtet, daß ich dies hier nicht für meine Gesundheit mache! Morgen zur selben Zeit werdet ihr alle überhaupt keine Gesundheit mehr haben, über die es sich Gedanken zu machen lohnte. Ihr habt keine Chance, wenn ihr euch nicht mit meinen Waffen ausrüstet, was sage ich, eindeckt.«
    Hendrek rappelte sich von der Stelle auf, wo die Tischplatte ihr Rendezvous mit dem Boden hatte. Der Gastwirt folgte dem Treiben mit stummem Entsetzen.
    »Kommt, Leute, hier geht es um meine Investition! Jeden Tag wird es für einen Vertreterdämon schwerer, sein unehrliches Auskommen zu finden.«
    Hendrek warf den Fisch auf Brax.
    »Nein«, erklärte der Dämon fest, »jetzt ist es zu spät, um mich mit kleinen Geschenken wieder zu versöhnen. Obwohl – es schmeckt nicht schlecht. Urk!«
    Abgelenkt durch den Fisch hatte Brax nicht bemerkt, daß Schädelbrecher herangesegelt kam und sein höllisches Ziel traf.
    »Günstige Bedingungen!« schlotterte der Dämon. »Nach Jahren erst die erste Rate!« Er schnappte verzweifelt nach Luft. »Außer vielleicht in Eurem Fall…« Und dann gab es einen Plopp, und Brax weilte nicht länger unter uns.
    »Verdammnis!« kommentierte Hendrek.
    »Gilt das etwa als gutes Tischbenehmen in dem Land, aus dem Ihr kommt?« brüllte der Gastwirt. »Natürlich! Ich lasse Fremde in meine Taverne, und das ist der Dank! Nein, nein, meine Frau sagt immer, Fremde sind doch auch nur Menschen wie wir, nur aus einem fernen Land! Daß ich nicht lache. Ein Land, in dem die Leute sich auf ihr Essen zu stellen pflegen! Wo Leute aus dem Nichts auftauchen und ehrlichen Schankwirten anbieten, Sumpfland zu kaufen! In meine Gaststätte wird nie wieder ein Fremder seinen Fuß setzen!«
    »In der Tat«, pflichtete Ebenezum ihm bei, indem er einen kleinen Sack Gold hervorholte.
    »Natürlich!« rief der Wirt. »Ihr bietet mir Gold an. Vielleicht ein andermal, doch in diesem Augenblick werde ich mich dadurch nicht beruhigen lassen! Hinaus! Fremde! Meiner Frau werde ich vielleicht was erzählen, die mit ihrer Fremdenfreundlichkeit!«
    Wir verließen ihn so schnell, wie es uns möglich war.
    »Nun«, sagte Ebenezum, nachdem die Schanktür hinter uns zugeknallt worden war, »vielleicht können wir auf dem Schiff schlafen.«
    Wir gingen wieder zum Hafen hinunter.
    Ebenezum lief zwischen mir und Norei. »Du sprachst von einer Warnung für mich?«
    »Genau. Guxx scheint von der Vorstellung, Ihr könntet Vushta erreichen, sehr beunruhigt, nun, sagen wir lieber entsetzt zu sein.«
    »In der Tat?«
    »Ja«, Norei runzelte die Stirn. »Guxx will Euch aus dem Weg schaffen – koste es, was es wolle. Sie haben auf dem Meer eine Falle ausgelegt, die Ihr kaum überleben könnt!«
    »Aha.« Der Zauberer strich sich gedankenverloren seinen Schnurrbart. »Doch wenn das wahr ist, warum haben sie uns dann auch im Wald angegriffen?«
    »O je«, seufzte Norei. »Ich fürchte, das ist meine

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