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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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eintraf. „Wir brechen noch heute nach Carradice Abbey auf.“
    „Aber ich dachte ...“
    „Schon, aber meine Schwester Prudence ist ebenfalls guter Hoffnung, und von den Bewegungen der Kutsche wird ihr furchtbar schlecht. Daher sind Charity und ihr Ehemann Edward vor einigen Monaten nach Carradice Abbey gereist, um auf die Geburt zu warten. Prudence muss bei ihr sein, weißt du.“ „Verstehe.“ Die Brust schnürte sich ihm zusammen. Sie würde ihm gleich wieder entrissen werden, jetzt, da er sie endlich gefunden hatte. „Wann werde ich dich Wiedersehen?“
    Sie nahm seine Hände. „Komm mit uns. Bring deine Schwestern mit. Gideon und Prudence wird es nicht stören. Sie werden sie lieben.“ Sie blinzelte eine Träne fort. „Ich möchte dich bei mir haben, Sebastian. Charity ist die Erste von uns, die ein Kind bekommt, und ich habe sie so lange nicht gesehen.“ Sie biss sich auf die Lippe, schaute ihn an.
    Sie machte sich Sorgen um ihre Schwester, erkannte er. Frauen starben immer wieder bei der Geburt oder kurz danach. Er dachte an Thea, die alleine gestorben war.
    „Wenn du es willst, komme ich selbstverständlich mit“, erklärte er schlicht.
    Innerhalb einer Stunde stand eine Reihe Kutschen zur Abfahrt bereit. Zu Sebastians Überraschung war auch Lady Augusta mit von der Partie. „Würde es um nichts in der Welt verpassen wollen, lieber Junge“, rief sie. „Ich werde Großtante. Wussten Sie nicht, dass die Schwestern der Mädchen mit meinen Neffen verheiratet sind?“
    Sie kamen hervorragend voran und kehrten in Leicester zur Nacht ein. Der Gasthof war klein, aber sauber und gemütlich, und die Reisegesellschaft belegte alle verfügbaren Zimmer.
    Die füllige, mütterliche Gattin des Wirtes brachte alle Damen nach oben, wo heißes Wasser sie erwartete. Sie servierte ihnen Hühnersuppe, frische Brötchen und eine herzhafte Fleischpastete, gefolgt von Apfelkuchen mit Sahne. Innerhalb einer Stunde nach ihrer späten Ankunft lagen alle in ihren Betten.
    Sebastian konnte nicht schlafen, ohne nach seinen Schwestern gesehen zu haben. Er spähte zur Tür herein. Zusammen mit Grace lagen sie in einem riesigen Bett, schlummerten tief und fest wie kleine Kätzchen. Das Dienstmädchen Lily schlief auf einer schmalen Liege in der Ecke.
    Am liebsten hätte er auch nach Hope gesehen, aber sie teilte sich ein Zimmer mit ihrer Zwillingsschwester. Die Wirtin sah ihn vor der Tür zögern und sagte fest: „Die Damen schlafen alle schon. Gehen Sie auch ins Bett, Sir.“
    Sebastian ging. Aber trotz seiner Erschöpfung kam der Schlaf nicht leicht. Es begann zu regnen, und die Tropfen prasselten gegen die Fensterscheiben.
    „Schläfst du?“ Es war Hope, nur mit einem Flanellnachthemd bekleidet, ihre Wangen rot und ihre goldenen Locken wirr. Ihr Nachthemd war weit geschnitten und bis zum Kinn zugeknöpft, trotzdem hatte nie eine Frau verführerischer ausgesehen. Sie sah so rein aus, frisch und liebreizend, aber trotzdem zerknautscht und sinnlich. Wie ein köstlich verpacktes Geschenk.
    Er setzte sich auf, erinnerte sich, dass er nackt war und zog die Decke hoch. „Was ist?“ Sie sollte nicht hier sein.
    „Ich kann nicht schlafen“, sagte sie betrübt und kam zum Bett. „Ich möchte hier bei dir bleiben.“
    Er zögerte und wandte schwach ein: „Das solltest du nicht.“ „Stimmt.“ Sie kletterte in ihrem Nachthemd und barfuß zu ihm auf die Matratze und kniete sich neben ihn.
    „Ich hasse die tiefe Nacht, wenn ich nicht schlafen kann. Du musst mich halten, Sebastian.“ Ihre Unterlippe zitterte. Es passte so gar nicht zu seiner tapferen kleinen Elfe, dass er es nicht ertrug. Er breitete seine Arme aus, und sie warf sich hinein.
    Augenblicklich war er erregt.
    Sie schmiegte sich an seine nackte Brust und rieb ihre Hand über die festen, kurzen Härchen. „Das ist schön.“
    Trotz seines heftigen Verlangens zwang er sich, sie sachte von sich fortzuschieben, und zog das Laken hoch, um seine Blöße zu bedecken. Sie hatte ihn einmal edelmütig genannt. Edelmütig war nicht, ihr die Jungfräulichkeit in einem kleinen Landgasthof zu rauben, während ihr Großonkel und der Rest der Familie nur ein paar Schritte entfernt schliefen.
    Sie erschauerte, und er beugte sich über sie, zog die Bettdecke um sie fest, eine weitere Barriere zwischen ihrer weichen Wärme und sich.
    Sie runzelte die Stirn. „Ich möchte doch im Bett mit dir liegen.“
    „Das geht nicht“, entgegnete er knapp. „Ich habe kein

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