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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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amüsierst dich.“
    „Der Walzer war ein Fehler.“ Sebastian schlüpfte in seinen Mantel. „Ich muss diese Brautwerbung so schnell wie möglich zu Ende führen.“ Und jeden Kontakt mit Miss Hope so weit wie möglich vermeiden. Er nahm seinen Hut von einem livrierten Lakai entgegen und stülpte ihn sich über.
    „Warum soll der Walzer ein Fehler gewesen sein?“ Vorsichtig setzte Giles sich seinen seidenbezogenen Hut in einem verwegenen Winkel auf und klemmte sich den Gehstock unter den Arm. „Sie hat dir eine besondere Ehre erwiesen, indem sie dir den letzten Walzer gewährt hat, weißt du. Der Ballsaal war randvoll mit Männern, die für dieses Privileg töten würden.“
    Sebastian machte einen unverbindlichen Laut. Er wusste es und hatte versucht, der Sache nicht zu viel Bedeutung beizumessen. Bei der Erinnerung schlug sein Herz schneller. Und genau das war der Grund, weswegen der Walzer ein Fehler gewesen war - dieses verdammte Herzklopfen.
    Giles fuhr unbeeindruckt fort. „Ich finde, ihr beide gebt ein schönes Paar ab. Und ich bin sicher, mit ein bisschen Übung wirst du auch lockerer.“ Sie stiegen die Eingangsstufen hinab in die kalte, feuchte Nachtluft.
    Sebastian runzelte die Stirn, entschloss sich aber, Giles nicht zu erklären, dass nicht seine mangelnde Kenntnis der Tanzschritte das Problem war, sondern die verheerende Wirkung der Dame auf seinen Verstand. Und seinen Körper.
    „Gutes Aussehen kommt für mich nicht in Betracht.“
    Giles starrte ihn an. „Warum denn nicht? Du musst dich nicht mit Lady Elinore begnügen. Bloß weil Miss Hope wie ein Engel aussieht, heißt das nicht, das sie nicht auch die Qualitäten aufzuweisen hat, die du suchst.“
    „Ich wäre dir überaus dankbar, wenn du aufhören könntest, in diese Kerbe zu schlagen“, erklärte Sebastian. „Miss Hope gehört nicht zu der Sorte Frau, wie ich sie brauche, und damit hat es sich.“ Ihre Schritte hallten laut auf dem Pflaster.
    Ungerührt erwiderte Giles: „So wie ihr getanzt habt, würde ich sagen, ist sie genau das, was du brauchst.“
    Sebastian runzelte die Stirn, entschied sich aber, die Sache nicht weiterzuverfolgen. Mit Würde antwortete er: „Eine Ehefrau brauche ich ja nicht für mich, sondern für meine Schwestern.“
    Giles lachte leise. „Ich glaube nicht, dass das in England erlaubt ist.“
    „Sei nicht albern. Du weißt, was ich meine. Meine Schwestern brauchen eine Mutterfigur. Ein Mädchen, das nur ein halbes Dutzend Jahre älter als sie ist, eignet sich wohl kaum dafür, oder?“ Er beschleunigte seine Schritte. Nebelschwaden hingen in der Luft.
    „Genau betrachtet, wäre deine Ehefrau ohnehin ihre Schwägerin, keine Mutter. Und wer will denn wissen, ob eine ältere Schwester, die nur wenig älter ist als sie, nicht genau das Richtige für sie wäre?“
    Entschlossen schüttelte Sebastian den Kopf. „Ich benötige eine Frau, die etwas vom Leben gesehen hat, eine Frau, die Härten erlebt hat und sich nicht so leicht von meinen Schwestern ..."
    Giles fiel ihm ins Wort. „Miss Hope könnte dich überraschen. Sie ist widerstandsfähiger, als sie aussieht, und verfügt aus erster Hand über Erfahrung mit Härten ..."
    Sebastian winkte ab. „Warum beharrst du so auf Miss Hope? Wir haben doch nur einmal miteinander getanzt.“
    Giles grinste. „Ja, aber wie! Und die Blicke Sebastian schnaubte abfällig und ging schneller.
    Giles lachte wieder. „Du kannst so viel schnauben, wie du willst, aber ich habe dein Gesicht gesehen, als du sie angeschaut hast. Jedes Mal, wenn du sie angeschaut hast. Wenn es je einen Mann erwischt hat ... Und wenn du schon wild entschlossen bist, deinen Kopf in die Eheschlinge zu stecken, warum dann nicht mit jemandem, der so gutherzig und schön wie Miss Hope ist? Du hast auch Bedürfnisse und Wünsche, weißt du.“ Inzwischen rannte Sebastian fast. „Meine Wünsche und Bedürfnisse sind nicht wichtig. Miss Hope mag all das sein, was du behauptest, aber sie eignet sich nicht für die Mädchen. Ich brauche jemanden, der mit der harten Realität fertig wird, kein junges Ding, das sein Leben lang in Watte gepackt wurde.“
    „Ja, aber ich habe dir doch schon gesagt, die Merridew-Schwestern haben selbst erlebt... “
    „Genug! Das Thema ist abgeschlossen“, fuhr Sebastian seinen Freund an. So wie die allermeisten anderen Mitglieder der oberen Gesellschaftsschichten hatte Giles keine Ahnung, was echte Härten waren. Trotz seines mitfühlenden Wesens, trotz dem, was er über

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