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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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belustigt. „Sehr vernünftig von dir, Bastian, da muss ich dir recht geben. Es wird ein sehr rationales Gesprächsthema abgeben.“ Er setzte sich seinen Hut gewagt schräg auf den Kopf. „Dann auf zu Lady Thorn zu einem Abend, der ganz dem ernsten Streben, äh, ich meine natürlich dem kulturellen Streben gewidmet ist. Mit höchstem Pflichtbewusstsein. Jegliches Vergnügen, das uns nahen will, wird sogleich des Hauses verwiesen.“

5. KAPITEL
    Lady Thorn stürzte sich fast auf Giles und Sebastian. „Zwei junge Herren! Wie wunderbar! Es ist immer so schwierig, eine ausgeglichene Gästezahl zu bekommen, wissen Sie - ich kann mir gar nicht vorstellen, warum die Leute glauben, nur die Damenwelt würde die Musik des lieben Grafen genießen.“ Sie lächelte verschwörerisch, während sie sie in den Salon führte. „Ich werde Sie gerecht unter den Damen aufteilen. Giles, lieber Junge, wie geht es Ihrer Mutter? Es ist ewig her, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe! So eine Schande, dass sie zu dieser Saison nicht nach London gekommen ist. Setzen Sie sich bitte hierher.“ Sie schob Giles in die Mitte einer Gruppe junger Damen.
    Lady Elinore war eine davon, sah Sebastian, in unerbittlich grauen Twill gekleidet. „Lady Thorn, ich würde lieber hier bleiben bei ...“
    „Unsinn! Sie können sich nach dem Konzert zu Giles gesellen. Die Damen werden Sie nicht beißen, und ich werde keinen Mann verschwenden! Außerdem wird jedes männliche Wesen im Raum sich insgeheim wünschen, an Ihrer Stelle zu sein. Die Armen werden fuchsteufelswild sein. Ach, es macht mir solchen Spaß, die Katze unter die Tauben zu schicken.“ Lady Thorn führte Sebastian geschickt durch das Gedränge. „Gefällt Ihnen Ihr Besuch in London, Mr. Reyne? Ausgezeichnet! Ah, da sind wir ja. So, nehmen Sie bitte Platz und seien Sie artig!“, mahnte sie ihn, als sei er ein Fünfjähriger. Dann verschwand sie auf der Suche nach einem anderen hilflosen Herrn, um ihn strategisch günstig zu platzieren.
    Sebastian befand sich in der Mitte einer Gruppe, die ihn an einen Familienausflug erinnerte. Die größtenteils weiblichen und meistens jungen Mitglieder hatten einen festen Ring gebildet und schwatzten eifrig miteinander. Er konnte ihre Gesichter nicht sehen. Warum ihn irgendjemand um diesen Platz beneiden sollte, konnte er sich nicht vorstellen. Er schaute zu Giles. Verfluchtes Pech! dachte er. Natürlich hätte er es vorgezogen, neben Lady Elinore zu sitzen, und Giles wäre entzückt, von diesen hübschen jungen Mädchen umgeben zu sein.
    Auf der anderen Seite der Gruppe saß ein elegant gekleideter älterer Herr. Sebastian nickte ihm über die gesenkten Mädchenköpfe hinweg zu. Sir Oswald Merridew, Miss Hopes Großonkel. Moment. Was machte er hier? Eine ungute Vorahnung beschlich ihn.
    „Mr. Reyne, wie schön, Sie wiederzusehen“, sagte eine Stimme neben ihm. Eine sanfte Stimme. Eine, die ihn bis in seine Träume verfolgte. Plötzlich war ihm sonnenklar, warum alle Männer im Raum ihn um seinen Platz beneideten. Sein Puls begann zu rasen, und Sebastian sprang auf.
    Ihre Blicke trafen sich, und er drohte, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Hastig schaute er weg, suchte verzweifelt nach einer höflichen, harmlosen Erwiderung. Aber alles, woran er denken konnte, war ihr letztes Zusammentreffen und der Kuss. Diesen Zwischenfall konnte er kaum erwähnen.
    „Ich hatte nicht gedacht, dass Sie heute hier sein würden“, platzte er heraus.
    Sie wirkte erstaunt. „Oh, aber wir verpassen kein einziges Konzert. Meine Zwillingsschwester ist eine leidenschaftliche Musikliebhaberin. Mr. Bemerton hätte Ihnen das verraten können.“ Sie errötete.
    Er würde Giles umbringen. Zu allem Überfluss fiel ihm auch nichts mehr ein, was er sagen könnte. In seiner Verzweiflung entschied er sich für seine übliche Bemerkung für Damen. „Sie sehen heute ganz reizend aus, Miss Hope.“
    Und dann nahm er ihr Kleid wahr. Sie trug ein Kleid in blassem Narzissengelb, dessen recht tiefen Ausschnitt eine Reihe duftiger Rüschen säumte, die ihre sanft schwellenden Brüste zu liebkosen schienen. Da er von oben zu ihr herunterschauen musste, blieb sein Blick unweigerlich immer wieder dort hängen. Sebastian schluckte. Er durfte nicht an ihren Busen den-ken. Schließlich machte er Lady Elinore den Hof, einer vernünftigen jungen Dame, bei der nicht eindeutig zu sagen war, ob sie überhaupt einen Busen besaß. Das war die Sorte Frau, der er gewachsen war.
    Plötzlich

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