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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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stimmt, will ich damit nichts zu tun haben und werde mit Ihnen nicht mehr morgens ... “
    „Beruhige dich, James. Es war nicht verabredet, versprochen. Ich hatte keine Ahnung, dass irgendjemand hier sein könnte. Er kam wie aus dem Nichts angaloppiert.“ Sie rieb ihrem Pferd die samtige Schnauze und sagte leise: „Er dachte, er müsste mich vor dem sicheren Tod retten, und ich hatte nicht das Herz, ihn aufzuhalten.“
    James schnaubte.
    „Er war so wütend, als er erkannte, dass ich keiner Rettung bedurfte.“ Sie lächelte, als sie wieder an den besitzergreifenden Zorn dachte und wie behutsam er sie an seinen Körper gezogen hatte. „Ich glaube, ich habe einen Helden getroffen, James.“ James schnaubte wieder.
    Sie warf ihm einen übermütigen Blick zu. „Bekommst du etwa eine Erkältung, James?“
    „Wenn irgendjemand Sie gesehen hat, Miss, dann sitzen Sie in der Patsche. Und ich auch.“
    „Ach was! Niemand hat mich gesehen, und du weißt sehr gut, dass ich niemals zulassen würde, dass dir jemand die Schuld an meinem schlechten Benehmen gibt. Jetzt hör auf, den Moralapostel zu spielen, und hilf mir bitte beim Aufsitzen. Ich bin hungrig und möchte mein Frühstück.“
    „Lady Elinore erwähnte, dass sie heute den Musikabend bei Lady Thorn besuchen wolle“, bemerkte Giles beiläufig. Die beiden Männer dinierten in Giles’Club. „Und da ich im Besitz einer Einladung bin, habe ich mich gefragt, ob du nicht hingehen möchtest. Die Werbung voranbringen und all das.“
    „Ein Musikabend?“ Sebastian schnitt eine Grimasse. „Eine Meute alter Klatschbasen lauschen hingerissen irgendeinem albernen Sopran!“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Das ist nichts für mich.“
    „Und es wird getanzt, nehme ich an“, erklärte Giles mit einem ironischen Blick. Er stellte sein Glas Port auf den Tisch und streckte die Beine aus. „Ist auch egal. Ich dachte nur, du würdest freudig die Gelegenheit ergreifen, Lady Vernünftig weiter den Hof zu machen. Ich glaube, sie besucht unweigerlich solche Veranstaltungen. Und es ist kein Sopran, sondern ein ungarischer Violinist, frisch vom Kontinent. Wie man hört, sind alle Frauen von ihm hingerissen.“ Er konnte es sich nicht verkneifen hinzuzufügen: „Sogar die vernünftigen, pflichtbewussten. Ich dachte, ich schaue mir das mal an, um zu sehen, worum sich das ganze Theater dreht. Bist du sicher, dass du nicht doch mitkommen willst?“
    Sebastian schüttelte den Kopf. Abgesehen von der Tatsache, dass er sich nicht für Musik interessierte, wollte er es nicht riskieren, Miss Hope über den Weg zu laufen. „Nein, ich unternehme morgen mit Lady Elinore eine Ausfahrt in den Park. So macht man einer Frau am besten effizient den Hof. Ich gehe nach Hause und schreibe ein paar Briefe.“ Es ging ihm nicht nur um Effizienz. Der Ausflug in den Park hatte noch einen anderen Zweck. Er musste das ausgesprochen hartnäckige Bild von einem schlanken Frauenkörper aus seinem Kopf vertreiben, der seitlich vom Pferd hing, von goldenen Locken, die ihn am Kinn kitzelten, und von einem warmen weiblichen Körper in seinen Armen.
    Ein Ausflug in den Park mit einer anderen Dame würde diese Bilder vertreiben, dachte er. Und in Zukunft würde er Begegnungen mit Miss Hope so weit wie möglich vermeiden.
    Giles nickte. „Eine viel bessere Idee. Lady Thorn nennt es eine kleine private Soiree, aber es heißt, die Hälfte der Damen der guten Gesellschaft habe vor zu kommen. Dieser Fiedelspieler hat sie alle in Aufregung versetzt. Es wird bestimmt ein grässliches Gedränge.“ Bedächtig pflückte Giles einen Fussel von seinem Rock. „Leider werden die Merridew-Schwestern nicht da sein. Ich hätte sie gerne besser kennengelernt. So reizende Mädchen. Aber an Musik haben sie kein Interesse.“
    Sebastian runzelte die Stirn. Wenn Miss Hope nicht dort sein würde, gab es eigentlich keinen Grund, warum er nicht teilnehmen sollte. Er trank seinen Port aus und stand auf, um zu gehen. Während sie auf ihre Mäntel und Hüte warteten, sagte er nachdenklich: „Jetzt, wo ich es mir durch den Kopf habe gehen lassen, ist es vermutlich doch keine schlechte Idee, heute zum Konzert zu kommen. Es wird Lady Elinore und mir ein Gesprächsthema für unsere Ausfahrt geben.“
    Es schien, als hätte Giles mehr Fusseln in den Falten seines Mantels entdeckt, denn er murmelte eine Antwort, die Sebastian nicht verstehen konnte. Als er schließlich seinen Mantel anhatte und aufschaute, funkelten Giles’ Augen

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