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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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fiel ihm ein, dass er der Besitzer einer Reihe von Webereien war; daher bemühte er sich, Miss Hope mit dem Auge des Fachmannes zu betrachten und sich besser auf das Kleid als seinen verlockenden Inhalt zu konzentrieren. Der Stoff war importiert, bemerkte er missbilligend: feinste orientalische Seide, so fein, dass sie sich zärtlich an jede Rundung des schlanken jungen Körpers schmiegte.
    Mit einem Mal war ihm sein Halstuch zu eng. Er fuhr fort, ihre Kleidung zu betrachten: Ihr weißer Schal mit den weißen Stickereien war aus Kaschmir, nicht aus Norwich, ihr Retikül aus passender Seide. Wirklich, er sollte mit ihr über die Unterstützung der einheimischen Industrie sprechen.
    Er richtete seinen Blick auf das zierliche Gebilde aus Seide, Netz und Federn, das sie auf dem Kopf trug, aber ihm fiel nichts zu sagen ein.
    Mit einem warmen, strahlenden Lächeln erhob sie sich und trat näher, so nah, dass sich bei der kleinsten Bewegung ihre Körper berühren würden. Sein Kopf war wie leer gefegt. Langsam neigte sie sich vor. Jäh machte er einen Schritt zurück und stieß gegen einen Stuhl in der Reihe hinter ihm, der polternd umfiel.
    Als er den Stuhl wieder hingestellt hatte, war sie wieder da, so nah, dass er den Duft ihrer Haut riechen konnte. Er atmete ihn tief ein.
    „Mr. Reyne.“ Sie reichte ihm die Hand. Er ergriff die zarten Finger und schaute auf sie hinab, immer noch völlig ratlos, was er sagen sollte.
    „Wie geht es Ihnen?“, war alles, was er zustande brachte.
    Sie lächelte wieder sinnverwirrend und bemerkte leise: „Es geht mir ausgezeichnet, danke.“
    Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Ihr Lächeln wurde breiter; er konnte nur auf ihren Mund starren, musste sich vor der geringsten Bewegung hüten, oder er würde sich blamieren. Ihr Blick glitt leicht belustigt auf seine Hemdbrust, und als er ihm folgte, merkte er, dass er ihre Hand dort festhielt. Wie war das denn geschehen? Wie heiße Kohle ließ er sie los und machte einen Schritt zurück, diesmal aber ohne Stühle umzuwerfen.
    „Mrs. Jenner kennen Sie ja bereits, nicht wahr?“
    Ah ja, die Anstandsdame, die ihn neulich Nacht so finster angeschaut hatte. Mit einiger Erleichterung wandte sich Sebastian von dem atemberaubenden Lächeln ab. Er machte eine Verbeugung und eine höfliche Bemerkung. Die Anstandsdame schüttelte seine Hand nur flüchtig und spitzte missfällig die Lippen. Sie hatte wohl etwas Saures zum Dinner gegessen.
    „Und dies ist meine Zwillingsschwester, Miss Faith Merridew.“
    Auch jetzt, da die Zwillinge nebeneinander standen, konnte Sebastian nicht begreifen, wie jemand sie verwechseln konnte. Sie sahen sich zwar sehr ähnlich, aber Miss Faith konnte sich im Bezug auf ihr Aussehen nicht mit ihrer Schwester messen. Miss Hope hatte ein inneres Feuer, ein Glühen, das Faith fehlte.
    Nicht dass ihn Schönheit in irgendeiner Weise interessierte. Charakter war das Einzige, das zählte.
    „Und dies ist mein Großonkel Sir Oswald Merridew.“
    „Sir Oswald.“
    „Wie geht’s, mein Junge? Froh, einen anderen Mann zu sehen. Mögen Sie Musik? Kann ich von mir nicht behaupten, allerdings scheinen die Damen von diesem Ungarn gar nicht genug bekommen zu können. Und was Geigenmusik angeht - meiner Meinung nach Katzengejaule. Aber egal, meine Mädchen waren ganz versessen darauf zu kommen - sie lieben Musik -, und ich kann meinen Hübschen nun mal keinen Wunsch abschlagen.“ Er blickte seine „Mädchen“ voller Zuneigung an. Eine davon war ein Rotschopf, der seine besten Jahre schon deutlich hinter sich hatte.
    „Haben Sie mein... unsere gute Freundin Lady Augusta Montigua del Fuego schon kennengelernt?“
    Lady Augusta war die füllige ältere Dame mit der leuchtend roten Lockenfrisur von dem Ball vor ein paar Tagen. Heute war sie in ein erstaunliches Kleid aus lila und goldenem Satin gewandet, das über ihrem beeindruckenden Busen weit ausgeschnitten war. „Mr. Reyne. Wir kennen uns noch nicht. Ich hätte Sie bestimmt nicht vergessen.“ Sie musterte Sebastian von Kopf bis Fuß mit so unverhohlener weiblicher Billigung, dass er zwischen Schock und Belustigung hin und her gerissen war.
    Er konnte nicht anders, als ihr Lächeln zu erwidern.
    „Meine Damen und Herren ...“ Lady Thorn klingelte mit einem Silberglöckchen, um aller Aufmerksamkeit zu gewinnen, und schaute sich gebieterisch um. Die, die immer noch standen und sich unterhielten, beeilten sich, zu ihren Plätzen zu gelangen.
    Es gab ein kleineres

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