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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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den Verdacht habe, Cassie würde gerne.“ Trocken fügte er hinzu: „Cassie würde lieber platzen als zugeben, dass sie sich irgendetwas wünscht.“ Sie warf ihm einen neckenden Blick zu. „Hm, das muss wohl in der Familie liegen. Und Dorie zeigt kein Interesse?“
    Während er noch über ihre erste Bemerkung nachdachte, antwortete er: „Nein, Pferde beunruhigen sie. Und ich will sie nicht zwingen. “
    „Natürlich nicht. Man muss dazu verlockt werden, Dinge auszuprobieren, vor denen man sich fürchtet, nicht dazu gedrängt werden. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich versuche, die Mädchen in Versuchung zu führen?“
    Er zögerte; ihm gefiel die Idee, aber er wollte ihr nicht noch mehr verpflichtet sein.
    „Es wäre eine weitere Möglichkeit, ihnen näherzukommen“, erklärte sie. „Überlegen Sie nur, welchen Spaß Sie zusammen auf Ausritten haben könnten. Sie müssen sich jetzt noch nicht entscheiden, denken Sie in Ruhe darüber nach und lassen Sie es mich wissen.“ Damit ließ sie ihr Pferd in Trab verfallen.
    Es gab keine neuen Entenküken oder wenn doch, dann waren sie nicht aus dem Schilf gekommen, daher verabschiedete sie sich von ihm. Sonst käme sie zu spät für den Spaziergang zum Green Park. „Adieu, Mr. Reyne. “ Sie reichte ihm die Hand. „Danke für den wunderschönen Ausritt. Und unsere Unterhaltung habe ich ebenfalls genossen.“
    Sebastian beugte sich vor. „Das Vergnügen lag ganz auf meiner Seite.“ Er hob ihre behandschuhte Hand an seine Lippen und küsste sie.
    Und obwohl er ihre Haut wegen des Handschuhs gar nicht berührte, durchfuhr es ihn wie ein Blitz.
    Sebastian saß an seinem Schreibtisch und schrieb Briefe, als vor seinem Haus eine Kutsche vorfuhr. Heraus stiegen Miss Hope und seine beiden Schwestern. Sie waren früh dran. Vom Rest der Gruppe war nichts zu sehen. Miss Hope hatte ihren Arm um Dorie gelegt, deren Gesicht er nicht sehen konnte, da sie sich an sie klammerte. Cassie wirkte besorgt. Sebastian sprang auf und rannte aus dem Zimmer.
    Er erreichte die Eingangshalle gerade, als der Butler die Tür öffnete.
    „Was ist los? Dorie? Geht es dir gut?“
    Dorie schaute aus dem Schutz von Miss Hopes Armen auf. Ihre Augen waren riesig, und ihr kleines Gesicht war tränenüberströmt. Sie gab keinen Laut von sich.
    Hilflos blickte Sebastian sie an. „Hat jemand dir wehgetan, Süße?“
    Ohne Vorwarnung verließ Dorie Miss Hope, lief quer durch den Raum und warf sich in Sebastians Arme. Wortlos, zu gerührt, um sprechen zu können, drückte er ihren kleinen dünnen Körper an sich, hob sie hoch und hielt sie sicher in seinen Armen.
    Das Herz voll, trug er sie in den Salon und setzte sich mit ihr auf ein gemütliches, weich gepolstertes Sofa. Sie zitterte am ganzen Körper, klammerte sich an ihn wie ein Äffchen, eindeutig außer sich vor Angst. Er hielt sie fest, strich ihr übers Haar. „Sch, meine Kleine, jetzt bist du in Sicherheit. Ich werde nicht zulassen, dass jemand dir etwas tut. Ist ja gut.... Du bist zu Hause ... in Sicherheit, mit Cassie und mir. Und Miss Hope.“
    Während er sprach, spürte er Cassies Blick auf sich, und schaute sie über Dories Kopf hinweg an. Sie stand unsicher da, daher winkte er sie zu sich, murmelte zu Dorie: „Siehst du, Cassie ist auch hier. Wir sind alle hier. Cassie, ich und Miss Hope. Niemand wird dir etwas tun.“ Er sah zu Miss Hope, die ebenso unsicher wie Cassie auf der Türschwelle stand. Ihre Wangen waren tränenfeucht.
    Sie wusste also, was es für ihn bedeutete, dass Dorie so zu ihm gekommen war. Einen Moment lang hatte er sein Gesicht in Dories Haar drücken müssen, bis er seine Fassung wiedergefunden hatte. Jetzt konnte er sich keine Schwäche leisten.
    „Was hat sie so geängstigt?“ Er schaute Cassie und Miss Hope an. „Ein Pferd?“
    Miss Hope antwortete: „Nein, es waren keine Pferde in der Nähe. Nur Leute und die Kühe, und vor den Kühen hat sie keine Angst.“
    „Cassie, weißt du, was es war?“, fragte er.
    Bedrückt zuckte Cassie die Schultern. Dories kleine Beschützerin. Er hielt ihr die Hand hin, und sie kam, wenn auch zögernd. „Komm, hilf mir, Dorie zu halten. Sie braucht ihre ganze Familie, Cassie, ihre Schwester und ihren Bruder.“
    Mit steifen, fast ungelenken Bewegungen kam Cassie näher, tätschelte ihrer zitternden Schwester hilflos den Rücken. Sie gab sich die Schuld, das konnte er sehen, obwohl sie keine Ahnung hatte, was Dorie solche Angst machte. Seine kleine, kriegerische Schwester.

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