Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch
trocken
12 bis 15,9%: mittlere Restfeuchte
16 bis 50%: hohe Restfeuchte
Verwenden Sie zum Grillen ausschließlich Hartholz. Es sollte langsam, dicht und hart gewachsen sein und von Laubbäumen stammen. Nur mit Hartholz ist das Grillen gesundheitlich unbedenklich. Ideal eignen sich zum Beispiel Buche und Birke, Eiche natürlich, aber auch bestimmte Obsthölzer, die allerdings recht teuer sind. > Die Scheite sollten fein gespalten (5 – 8 cm dick) und nicht länger als 30 cm sein, nur so fangen die Klötzchen gut Feuer und passen in den Grill.
Wenn die Scheite 30 bis 45 Minuten lang gebrannt haben, sollten sie eine regelmäßige Glut erreicht haben, die sich eignet, um erfolgreich mit dem Grillen zu beginnen. Gutes Brennholz beziehen Sie übrigens am unkompliziertesten beim Kaminholzhändler. Adressen erhalten Sie über den Waldbauernverband oder im Kleinanzeigenteil der regionalen Tageszeitung. Auf dem Land wird Brennholz häufig auch über einen Aushang im Supermarkt angeboten. > Sie könnten sich auch mit einer Axt in den Wald wagen, aber zu empfehlen ist das nur bedingt.
Einen Baum zu fällen gehört zu den Aufgaben, denen sich jeder Mann gerne stellen würde – wenn man ihn denn ließe. Allerdings: Es ist doch ganz gut, dass man nicht jeden Kerl, der eine Axt halten kann, einfach so in den Wald gehen lässt. Ein Baum fällt sich nicht so mal eben im Vorübergehen. Zum einen ist es gefährlich (ein ausgewachsener Baum bringt einige Tonnen auf die Waage – mehr als Sie mit bloßen Händen aufhalten könnten, falls sich der Baum, was die Fallrichtung angeht, nicht nach Ihren Wünschen richtet). Zum anderen sollten Sie Eigentümer des Baumes sein, dem Sie an den Kragen gehen. Es gibt also noch einiges zu klären, ehe Sie mit der Arbeit beginnen können. Doch gehen wir der Einfachheit halber mal davon aus, dass die Besitzrechte geklärt sind, Sie den Umgang mit der Axt bereits an einigen kleineren Stämmen geübt haben oder vielleicht sogar einen Kettensägen-Führerschein samt Maschine erworben haben. Dann dürfen Sie jetzt ran ans Holz.
| DIE FALLRICHTUNG | Ein Baum, dessen Stamm schräg gewachsen ist, fällt in der Regel auch in seine natürliche Neigungsrichtung. Ein Baum von stolzem und geradem Wuchs aber fällt in die Richtung, die Sie ihm vorgeben – wenn Sie sich nicht verrechnen. > Begonnen wird auf der in Fallrichtung zeigenden Seite mit einem „V“, das bis zum Drittel des Durchmessers in den Stamm geschlagen oder gesägt wird. Der untere Schenkel des „V“ ist gerade, der obere Schenkel geneigt. Dieses „V“ fungiert später als Scharnier. Im Fachjargon nennt man es übrigens „Fallkerb“. Wenn schließlich auf der der Fallrichtung gegenüberliegenden Seite des Baumes gesägt oder gehackt wird (und zwar etwa 30 cm oberhalb der bereits gesetzten Kerbe), wird es ernst. Dieser Schnitt ist der so genannte Fällschnitt. Bald wird diese wunderbare Klangcollage aus Knarzen, Quietschen und Rascheln zu hören sein, die den Sturz des Baumes begleitet. Er ist erlegt!
Wenn der Baum fällt, rufen Sie laut „Timber!“ oder „Achtung, Baum fällt!“ Als Holzfäller macht man das so – und auch, wenn Ihnen keiner zuhört, ist es Teil des Spiels, und Sie dürfen es genießen.
Bis aus einem gefällten Baum Brennholz wird, dauert es einige Zeit. Viele Stunden müssen an der Säge verbracht werden, wo der Baum in handliche Stücke von einem Meter, besser noch 30 cm Länge gestutzt wird. Es folgen einige Stunden am Spalter, wo aus dem Schnittholz Scheite werden. Erst dann gönnt man dem Holz Ruhe zum Austrocknen: Je nach Lagerung und Holzart dauert es zwischen eineinhalb und vier Jahren, bis die Restfeuchte so weit gesunken ist, dass das Holz problemlos verfeuert werden kann.
Holzhacken ist leider ein wenig aus der Mode. Kein Landwirt, der sein gesamtes Anwesen mit Brennholz versorgen muss (und in Ster und Raummeter statt in Scheiten rechnet), stellt sich noch an den Holzstock und schwingt die Axt. Das Spalten erledigt längst eine an den Starkstrom angeschlossene Maschine. Für Romantiker, Erholungssuchende, Freizeitsportler und Holzfreunde mit Kleinstbedarf ist das Holzhacken allerdings immer noch ein großer Spaß. Holz wird aus mehreren Gründen gehackt: Wenn es noch frisch ist, wird es gespalten, um schneller durchzutrocknen. Bei korrekter Lagerung (trocken und luftig) ist es dann bald brennfertig. Zudem brennt ein gehackter Scheit besser, je kleiner er ist, was besonders beim Grillen (im Smoker,
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