Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch
einesEinkaufswagens aus fremdem Eigentum gesetzlich nicht erlaubt. > Falls Sie für Ihre Grillparty einen Einkaufswagen legal erwerben möchten, kommt Sie das vergleichsweise teuer: Ein Neuwagen ohne Pfandsystem, Stoßleisten und Werbegriff kostet etwa 150 Euro. Eigentumsrechtlich ist die Sache dann zwar unbedenklich, doch gesünder wird das Grillen mit dieser Methode leider immer noch nicht.
| GRILLEN IM SAND | Sollten Sie in der Nähe eines Sandstrandes leben oder sogar einen eigenen Strandabschnitt besitzen, können Sie sich glücklich schätzen: Er eignet sich hervorragend zum improvisierten Grillen, zum Beispiel von Steckerlfisch. Steckerlfisch ist eine Spezialität aus Bayern und lässt sich als „Fisch am Stab“ ins Hochdeutsche übertragen. Ein entschuppter und ausgenommener Fisch wird mariniert und – durch sein geöffnetes Maul – auf einen Holzstab gespießt. Am Strand wird eine Mulde ausgehoben und mit Holzkohle gefüllt. Mit dem entnommenen Sand kann ein kleiner Wall aufgeschüttet werden, in dem die „Fischstäbchen“ platziert werden – so, dass der Fisch gleichmäßig über der Kohle gegart werden kann. Falls Sie bis zum nächsten Strand erst eine längere Reise unternehmen müssten, können Sie auch improvisieren. Ein Sandkasten im Garten, der seit Jahren verwaist ist, da die Kinder aus dem Haus sind, lässt sich problemlos umfunktionieren – und hat dann endlich wieder einen Zweck.
| GRILLEN IM BLUMENTOPF | Ein Abend auf dem Balkon. Alles, was Sie finden, sind Briketts, ein Rost und Vogelsand aus der Kanarienzucht Ihrer Mitbewohnerin. Keine Panik: Auch aus diesen Utensilien lässt sich in Windeseile ein Grill bauen. OK, zugegeben, zwei unterschiedlich große Blumenübertöpfe aus Ton fehlen noch zum Vergnügen. Nehmen Sie den größeren der beiden Töpfe, und füllen Sie eine Sandschicht von etwa 3 cm auf seinen Boden. Stellen Sie den kleineren Topf in der Mitte des Sandbetts ab. Den Zwischenraum zwischen den beiden Töpfen füllen Sie rundherum bis ganz nach oben mit Sand auf, der als Hitzedämmung dienen wird. Jetzt müssen nur noch Kohlebriketts im kleinen Blumentopf entzündet werden, und der Rost muss passen – schon kann gegrillt werden.
In diesem Buch beschäftigen wir uns fast ausschließlich mit Grills, die mit Holz oder Holzkohle betrieben werden. Nicht, dass wir so überheblich wären, anderen Grillgeräten die Daseinsberechtigung absprechen zu wollen – herrje, nein. Aber Holz- und Holzkohlegrills sind ohne Zweifel die hierzulande am weitesten verbreiteten und unserer Meinung nach vielseitigsten Geräte. Es wäre allerdings fahrlässig, zu verschweigen, dass auch andere Grillmethoden und -geräte zu guten Ergebnissen führen. Bei der Zubereitung wohlschmeckender Gerichte verrichten sie zuverlässig ihren Dienst und stehen sämtlichen in diesem Kapitel beschriebenen Feuerstellen in nichts nach. Der gute Grillgeschmack entwickelt sich – auch wenn es oft behauptet wird – nachweislich nicht durch die Verwendung von Kohlebriketts, sondern im Grillgut selbst und wird durch die richtigen Gewürze, Röstaromen, Temperaturen oder Grillmethoden herausgekitzelt.
| DER GASGRILL | Mit einem qualitativ hochwertigen Gasgrill ist alles möglich: direktes Grillen, indirektes Grillen, Räuchern und sogar Backen. Die Hitze ist dank der Drehregler gut zu kontrollieren, und der Grill ist schnell auf Temperatur. Trotz hoher Anschaffungskosten ist sein Betrieb recht günstig: Gas ist meist billiger als Kohle. Leider haben die großen, klobigen Gasgrillstationen einen entscheidenden Nachteil: Sie versprühen den Charme einer perfektionistischen Einbauküche. Nach Abenteuer riecht hier gar nichts mehr.
| DER ELEKTROGRILL | Elektrogrills sind freundliche kleine Garstellen, die niemandem etwas zuleide tun. Derartige Grills sind praktisch, wenn das Grillen fast unmöglich oder (weil es die Hausordnung so vorschreibt) sogar verboten ist: Sie funktionieren auf den kleinsten Balkonen und sind so harmlos und ungefährlich, dass sie theoretisch sogar indoor in Betrieb genommen werden könnten. Das sagt doch eigentlich schon alles – in der Evolution stehen sie deshalb nur knapp über der Puppenküche. Spaß machen sie natürlich auch nicht: Selbst die besseren Modelle erreichen nicht annähernd die Höchsttemperaturen, die sich mit Holzkohle erzielen lassen.
| DER SOLARGRILL | Geruchs-, rauch- und CO2-frei bündeln diese Hightech-Geräte die Energie der Sonne und geben sie wieder ab. Je größer
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