Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch
bedeutet: Die Dosis macht das Gift. Wenn Sie Lust auf den ganz speziellen Geschmack von Zapfen haben, nur zu. Sie sollten es nur nicht übertreiben und ausschließlich und ständig mit Zapfen grillen.
Der neueste Trend im Grillsport, was Brennstoffe angeht, sind Pellets. Bei Pellets handelt es sich um sehr dicht gepresstes Hartholz, das im Unterschied zu den auch Pellets genannten Presswürsten für die Heizung ganz ohne Bindemittel auskommt. Durch die komprimierte Dichte geben die kleinen Holzwürmchen, die ein bisschen so aussehen wie kleine Erdnussflips, große Wärmemengen ab und verbrennen dabei sehr langsam. Pellets werden in der Regel für Pelletgrills verwendet, was ja durchaus sinnvoll klingt. > Was viele aber nicht wissen: Man kann Pellets auch auf jedem anderen Grill zur Glut geben, um– ähnlich wie durch die Räucherchips – einen intensiven rauchigen Geschmack zu erzeugen. Im Handel sind Packungen sortenreiner Pellets (aus nur einer einzigen Holzsorte) oder gemischte Pellets (aus verschiedenen Holzsorten) erhältlich. > Dabei variiert der Preis für ein Kilo je nach Hersteller und Sorte zwischen einem und drei Euro. Der Verbrauch hängt maßgeblich von der Temperatur im Garraum ab. Irgendwie logisch: je heißer, desto mehr Pellets müssen verfeuert werden. Als Richtwert gilt: Für eine konstante Temperatur von 100 Grad reichen 400 Gramm pro Stunde. Rechenbeispiel: Wenn Sie 300 Grad benötigen, steigt der Verbrauch auf 1,2 Kilogramm pro Stunde.
Unter dem Rost fast aller Sport- und Freizeitgriller liegt Holzkohle. Um es kurz zu erklären: Sie entsteht, wenn ganz normales Holz mit wenig Sauerstoff verbrennt. Die Herstellung ist natürlich ein wenig aufwändiger; wir werden versuchen, sie Ihnen im Abschnitt Selbst köhlern (siehe hier ) ausführlich zu erläutern. Beim Prozess des Köhlerns, in dessen Verlauf dem Holz fast seine gesamte Flüssigkeit und sämtliche Stoffe, die Geruch und Rauch erzeugen, entzogen werden, braucht man recht viel Geduld, aber, wie gesagt, dazu später mehr. > Holzkohle hat am Ende nur noch einen Wasseranteil von zwei bis drei Prozent. Sie heizt zuverlässig, geschmacksneutral, brennt heißer als das Ursprungsholz und hält die Hitze länger. Am Grill kann sie Temperaturen von 220 bis über 350 Grad erzeugen – je nachdem, wer sie hergestellt hat und wie sie gelagert wurde. Die Kosten für ein Kilo dieses Brennstoffs variieren zwischen 80 Cent und zwei Euro. Oft kostet die Holzkohle auch mehr, vor allem dann, wenn sie traditionell geköhlert ist. Holzkohle eignet sich besonders für Grillgut, das schnell und zügig (und dementsprechend auch direkt) gegrillt werden soll.
| DIE RICHTIGE KOHLE | Wenn Sie es sich zum Ziel gesetzt haben, ökologisch korrekt zu grillen, sollten Sie Holzkohle aus einheimischen Holzarten wie Buche oder Eiche wählen. Doch das ist gar nichtso einfach, denn Bio-Kohle ist nur schwer erhältlich. > Gute Qualität könnten Sie an unregelmäßig großen Kohlestücken im Sack erkennen. Allerdings wird Ihnen kein Händler erlauben, einen Sack Kohle zu öffnen, um die Qualität des Inhalts zu beurteilen. Schütteln Sie den Sack. Wenn es metallisch klirrt, ist die Qualität hoch, weil sich nur wenig Bruch und viele große feste Stücke Kohle darin befinden. > Leider gibt es nur sehr wenige kleine Köhlereien, die überhaupt Holzkohle aus deutschem Baumbestand anbieten, und nur einen einzigen großen heimischen Anbieter, der sich ermitteln lässt: „Pro Fagus“. Im Weserbergland in der Nähe von Göttingen stellt dieser – nach eigenen Angaben – jedes Jahr bis zu 30 000 Tonnen Grillkohle und Briketts aus Buchenholz her. Das Holz wird übrigens nicht speziell für die Kohleproduktion gefällt, sondern fällt als Restholz bei der Möbelherstellung ab. Wie praktisch. Schade, dass nicht mehr Unternehmen aus der Branche auf diese Idee kommen.
Falls die heimische Holzkohle Ihnen zu teuer oder gerade nicht verfügbar ist, können Sie auf Holzkohle aus Südamerika, Afrika oder Polen zurückgreifen. Was sich leider nicht auf den ersten Blick erkennen lässt: Die Anbieter der Kohlesäcke sind deutsche Zwischenhändler. Diese importieren die Kohle lediglich, sieben sie und verpacken sie. Sie können aber eine Mindestanforderung an Ihr Gewissen stellen: Bevor Sie zu einem Sack Kohle greifen, prüfen Sie bitte zumindest, ob darauf das „FSC-Siegel“ aufgedruckt ist. Der „Forest Stewardship Council“ achtet auf einigermaßen strenge Standards und führt
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