Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch
auch bügelfreie Hemden – bestehen zu einem großen Teil aus synthetischen Stoffen. Synthetik schmilzt und bildet eine heiße Flüssigkeit, die zum Teil zwar abtropft, sich andererseits aber in die Haut einbrennen kann. Baumwollbekleidung brennt zwar auch, wird aber schnell zu Asche, die sich rasch von der Haut abschütteln lässt. Klamotten aus Baumwolle sind somit am Grill die passendste Garderobe.
| GRILLEN UNTER WASSER | Plötzlicher Regen hat schon einige Grillfeste vorzeitig beendet – oder gar nicht erst beginnen lassen. Das ist zwar ziemlich ärgerlich; die Idee allerdings, das Gelage kurzerhand in die Garage zu verlegen, kann noch größeren Ärger machen. Mehr dazu und zum Thema Kohlenmonoxidvergiftung finden Sie hier
| SCHLUSS MIT DEM FEUER | Bei einem Gasgrill ist die Flamme aus, sobald Sie die Gaszufuhr unterbrechen. Ein Holzkohlegrill aber glimmt – je nachdem, wie viel Kohle noch aufliegt – noch eine ganze Weile nach. Um diese Weile zu verkürzen, löschen Sie am besten portionsweise mit Wasser. Es ist nicht sinnvoll, einen kompletten Eimer Wasser in einem Guss über dem Grill zu entleeren. Wasser sollte vorsichtig nach und nach auf die Glut gegeben werden, bis sie komplett gelöscht ist.
Falls plötzlich extrem starker Wind aufkommt und Ihr Grillmodell den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert ist (weil es zum Beispiel über keinen Deckel verfügt), sollten Sie ebenfalls löschen. Die steife Brise kann Glut verwehen und auf diese Weise Menschen in unmittelbarer Nähe der Grillstelle verletzen oder einen Brandherd entzünden.
Hin und wieder liest man die traurige Geschichte vom Erstickungstod eines einsamen Wurstsüchtigen. > Der ahnungslose Abhängige entzündete den Grill statt im Garten oder auf dem Balkon in einem geschlossenen Raum – und das nur, weil die Sucht nach Grillwurst es ihm befahl. Das Wetter war halt schlecht und die Gier nach Gegrilltem groß. Und Grillen in der Garage, das kann doch so schlimm nicht sein. Was so unfasslich dumm klingt, ist als Meinung leider immer noch nicht ausgestorben.
Apropos Sterben, wie funktioniert das eigentlich mit dem Ersticken noch mal ganz genau? Nun, es ist so: Beim Grillen entsteht Kohlenstoffmonoxid (chemische Formel = CO). CO ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas, das ziemlich giftig ist. Wird es im Freien hervorgerufen, ist es keine Bedrohung, da es sich schnell verteilt und auf diese Weise verfliegt. Im geschlossenen Raum allerdings stellt CO eine tödliche Gefahr dar. Es verhindert den Sauerstofftransport im Blut und sorgt so schon nach einer kurzen Weile für die komplette Unterbrechung der Sauerstoffversorgung. Bereits bei einem geringen CO-Anteil von nur knapp 1,3 Prozent an der Raumluft wird der Raum zur Falle – der Erstickungstod tritt in weniger als fünf Minuten ein. Könnten noch vor Eintritt des Todes Beschwerden festgestellt werden, verspürte man starke Kopfschmerzen, Schwindel und Bewusstlosigkeit. Aber, nun ja, Bewusstlosigkeit – die ist nun mal schwer selbst zu diagnostizieren. Anders gesagt, ob beruhigend oder nicht: Sollten Sie sich fahrlässig zum Opfer einer CO-Vergiftung gemacht haben, werden Sie so schnell bewusstlos, dass Sie sich nicht mehr selbst retten können.
In der Medizin wird die Schwere einer Verbrennung je nach Verbrennungstiefe in vier Grade aufgeteilt. > Eine Verbrennung ersten Grades klingt gleich viel harmloser, wenn man sie als „Rötung“ bezeichnet. Darunter fällt zum Beispiel ein Sonnenbrand. In diesem Fall ist nur die Oberhaut betroffen, und es bleiben keine dauerhaften Schäden zurück.
Eine Verbrennung zweiten Grades wird in zwei Unterarten unterteilt: Die oberflächliche Verbrennung heilt meist innerhalb von zwei Wochen ab; die tiefere Verbrennung dagegen hat einen längeren Heilungsprozess und benötigt unter Umständen medizinische Behandlung. Charakteristisch für eine Verbrennung zweiten Grades sind Brandblasen. Die Brandblase selbst können Sie als Indikator für die Schwere Ihrer Verletzung heranziehen: Ist sie nach zwei Wochen nicht von selbst verheilt, sollten Sie einem Arzt von Ihren Sorgen berichten. > Spätestens mit einer Verbrennung dritten Grades ist nicht mehr zu spaßen: Ein Großteil der Hautschichten ist nicht mehr vorhanden; und die Haut, die noch da ist, hat eine grau-weiße Farbe angenommen. > Bei einer Verbrennung vierten Grades wird es recht unappetitlich. Man spricht dann von einer „Verkohlung“ – und ja, die Haut sieht auch entsprechend
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