Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch
können Sie auf drei verschiedene Weisen erzeugen.
MIT HARTHOLZ HEIZEN: Am einfachsten entsteht Rauch, wenn beim indirekten Grillen Hartholz verfeuert wird, das bei niedriger Temperatur mit wenig Luft verbrennt. Allerdings ist das gerade bei Obstbaumhölzern ein äußerst kostspieliges Unterfangen. RÄUCHERCHIPS DIREKT AUF DIE GLUT: Eine weitere Möglichkeit besteht darin, gewässerte Räucherchips oder Räucherhölzer, die aus Hartholz bestehen sollten, direkt auf die glühenden Kohlen aufzulegen. Je feuchter das Holz ist, umso mehr Rauch entwickelt sich. DIE RÄ UCHERBOX: Ebenso können Sie spezielle Räucherboxen verwenden, übrigens auch für Gasgrills. Die perforierte Box aus Edelstahl wird mit vorher gewässerten Räucherchips befüllt und auf die Hitzequelle gestellt. Schnell entwickelt sich Rauch. Wer sich das Geld für eine Räucherbox sparen will, kann eine Aluwanne verwenden, diese mit Alufolie umwickeln und Löcher in die Aluwände stechen.
Wer an Grillwettbewerben teilnimmt, kann sich unsterblich machen – übrigens auch völlig unabsichtlich. > Dem Autoverkäufer Jim Minion aus Seattle ist das gelungen. In den Neunzigern nimmt der ambitionierte Wettkämpfer nichts ahnend an einem derartigen Contest teil, als er plötzlich erfährt, dass er mit einem „horizontalen Smoker“ antreten muss. Da ein solches Gerät nicht zu seiner Ausrüstung zählt, entsendet erkurzerhand seine Frau, die ihm das gewünschte Modell an den Veranstaltungsort nachliefern soll. Um die Bauanleitung durchzulesen, fehlt Jim allerdings die Zeit, also baut er das Modell nach Gefühl zusammen. Um über mehrere Stunden mit Kohlebriketts eine konstante Temperatur von 100 Grad erzeugen zu können, beschließt er, lediglich eine kleine Anzahl Briketts im Anzündkamin zu entzünden. Die restlichen Briketts verteilt er unangezündet in der Feuerbox. Dann legt er die glühenden Holzkohlebriketts auf das Bett der noch nicht angezündeten Briketts. Nach und nach geht die Glut dann auf die unangezündeten Briketts über, und es gelingt Jim, bei gleichbleibender Hitze über acht Stunden hinweg Hühnchen und Ribs zu grillen, ohne Kohlen nachlegen zu müssen. Das Jim-Minion-Hühnchen belegt den ersten Platz, die Ribs landen auf dem zweiten. Schon kurze Zeit später wird diese Methode von vielen anderen Grillern kopiert und nach ihrem Erfinder benannt.
| DER MINION-RING | Angeregt vom Grundprinzip dieser Methode – und vermutlich auch von einigen Varianten des Domino-Spiels –, ist es mittlerweile zudem üblich, Briketts in mehreren Reihen nebeneinander zu schichten und in Ringform anzuordnen. Wie bei der klassischen Minion-Methode auch, entzündet man in der Variation mit einigen glühenden Kohlen einen Ring, der erst nach und nachverbrennt und so über einen langen Zeitraum die gleiche niedrige Temperatur abgibt. Diese trickreiche Methode heißt „Minion-Ring“. Jim Minion also hat es geschafft. Imponiert Ihnen seine Karriere, und wollen auch Sie für immer Teil der Grillgeschichte werden? Machen Sie es ihm nach: Nehmen Sie, so oft es Ihnen möglich ist, an Grillmeisterschaften teil und lassen Sie sich eine einzigartige, aber praktische Methode einfallen, wie sich Kohle auf Temperatur halten lässt. Wohlverdient wird Ihr Stern am Grillhimmel erglühen.
Die Kohlebriketts sind von einer wei-ßen Ascheschicht überzogen und knistern verheißungsvoll. Sie selbst sind guten Mutes – aber sich noch nicht ganz sicher. Herrscht nun endlich die entsprechende Temperatur für Ihr Grillvorhaben? Sie wissen: Nur die richtige Temperatur sorgt für das gewünschte Grillergebnis. Falsche Temperaturen dagegen ziehen verkohlte Fleischbrikett-Pucks oder halbgare Salmonellenschleudern nach sich, je nachdem. Für die Überwachung der Temperatur ist in manchen Grills bereits ab Werk ein Thermometer eingebaut. Auch ein Fleischthermometer hilft, die Kontrolle am Rost zu behalten. Falls jedoch beides einmal nicht zur Hand ist, geht es auch einfacher. Ebendiese Hand hilft nämlich bei einer zwar einfachen, aber doch ausreichenden Messung.
| HAND DRAUF | Strecken Sie die Hand ungefähr 10 cm über dem Rost flach aus. Nun beginnen Sie zu zählen. Eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden. Nach einer gewissen Zeit wird die Hitze Sie zwingen, Ihre Hand zu retten und sie wegzuziehen. Vergleichen Sie die Anzahl der gezählten Sekunden mit den Angaben über nebenstehender Zeichnung. Sie kann Ihnen grob verraten, wie viel Grad Ihre Glut erreicht hat.
| HITZE
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