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Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch

Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch

Titel: Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mosaik Verlag
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Beziehung zwischen Huhn und Halter ganz gut, wenn das Huhn nicht weiß, dass Sie ihm so unverfroren sein Produkt klauen.

    Der Schlachtung eines Huhns beizuwohnen, hat schon aus einigen über zeugten Fleischessern Vegetarier gemacht. Dabei ist die Hausschlachtung von Nutztieren aus eigener Züchtung bei Weitem weniger barbarisch als die Fließbandtötung in der Geflügelzucht. Selbst artgerecht und tierwürdig zu schlachten, kann das Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Fleisch schärfen. Wenn Sie nicht nur für den eigenen Haushalt schlachten, müssen Sie einen Beweis über die Befähigung erbringen. Sind Sie als Landwirt, Veterinär, Fleischer, Tierwirt oder -pfleger ausgebildet oder haben Sie Tiermedizin studiert, entfällt diese Anforderung. Wenn nicht, müssen Sie eine Schlachterlaubnis beim Veterinäramt einholen, zu deren Erteilung eine theoretische und/oder praktische Sachkundeprüfung abgelegt werden muss.
    | WANN IST ES SO WEIT? | Hühner, die aus Altersgründen keine Eier mehr legen, sollten geschlachtet werden – außer, Sie haben unendlich viel Platz für Ihre Zucht. > Bringen zu viele Hähne Unruhe und Stress ins Gehege, nervt das nicht nur die ganze Nachbarschaft, sondern auch die gesamte Herde. Dann darf – und muss sogar – unter den männlichen Herdenmitgliedern ausgedünnt werden. > Bevor ausgediente Legehennen entfernt werden, sollte für Junghennen gesorgt sein, die ihren Platz einnehmen können. Bleibt die Gruppenstärke innerhalb eines Zuchtstamms gleich, ist das für alle Tiere beruhigend. > Bedenken Sie: Das Schlachten ist eine persönliche Angelegenheit zwischen Ihnen und dem Huhn. Die Herde sollte nichts davon spitzkriegen. Nach Möglichkeit haben Sie das zu schlachtende Tier in den frühen Morgenstunden geschickt von der Herde separiert, beherzt zugegriffen und es zum Beispiel unter Ihrer Jacke versteckt – auch, um ihm selbst nicht unnötig viel Angst zu machen.
    | DIE SCHLACHTUNG | Auf dem Schlachtplatz ist bereits alles angerichtet: Ein Hackklotz, ein Beil, ein Knüppel, ein Eimer, ein scharfes Messer und eine Schüssel mit heißem Wasser stehen beziehungsweise liegen bereit. > Nun muss alles möglichst schnell gehen – das sollte das gute Tier Ihnen schon wert sein. Zuerst muss das Tier betäubt werden. Das ist gesetzlich so vorgeschrieben, erleichtert aber auch den eigentlichen Schlachtvorgang. Während Großvater früher betäubte, indem er dem Huhn mit einer schnellen kreisförmigen Bewegung seines Arms das Blut in den Kopf steigen ließ („das Hühnerkarussell“), macht man das heute mit einem gezielten Knüppelhieb auf den Hinterkopf. > Auf dem Hackklotz wird der Hals lang gezogen; dann wird der Kopf mit einem Beil vom Körper getrennt. > Halten Sie den Körper des Huhns so lange senkrecht über den Eimer, bis es vollständig ausgeblutet ist.
    | DAS GERUPFTE HUHN | Die ersten Federn werden sofort nach dem Ausbluten entfernt: Rückenfedern in Kopfrichtung, Bauchfedern in Schwanzrichtung und Bein-, Halssowie Flügelfedern in Wuchsrichtung. Einfacher geht es – vor allem, was die kleineren Federn und Härchen anbelangt – wenn das Huhn vorher in einen Eimer mit heißem Wasser getaucht wurde. Allerdings ist dann auch die Haut sensibler und reißt leichter ein; es muss also sehr vorsichtig gearbeitet werden. > Um die letzten kleinen Härchen zu rupfen, hat jeder Hühnerzüchter seine eigene Methode: Manche kommen gut mit einem Messer zurecht; andere brennen die Härchen mit einem langen Streichholz ab und sind dabei ähnlich geschickt wie ein orientalischer Friseur bei der Bartpflege.
    | DIE AUSNAHME | Ein Huhn richtig auszunehmen ist um einiges komplizierter als das Entweiden eines Fisches. Einen Fisch nimmt man mehr oder weniger mit einem einzigen Handgriff aus, nachdem man ihn auf der Unterseite geöffnet hat. Ein Huhn aber wird von oben (hier entfernt man Speise- und Luftröhre) und unten (Organe, Magen und Darm) ausgenommen. Darüber hinaus sollten an den Beinen Sehnen und Bänder entnommen werden. Ohne Anleitung eines erfahrenen Kollegen wird Ihnen das schwerlich gelingen. Allerdings wollen Sie das gerupfte Huhn ja auch nicht sich selbst überlassen. Jetzt noch zum Metzger oder Lohnschlachter zu gehen, halten Sie für übertrieben? Gut, dann greifen Sie zu einem scharfen Messer, machen einen Schnitt am Nacken des Huhns hoch zum Hals und entfernen den Halswirbel. Mit zwei Fingern lösen Sie die Eingeweide von oben.Wollen Sie auch den Hals verwenden, müssen Sie den

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