Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch
soll das Bier aus der Dose dann noch Aroma abgeben können? Das Bier müsste kochen, um zu verdampfen. Aber probieren Sie es ruhig aus und stellen Sie die Dose mal auf die Waage: Nach einer halben Stunde auf dem Grill ist immer noch genauso viel Bier in der Dose wie zu Beginn. > Wie um alles in der Welt soll das Dosenhähnchen vom Grill genommen werden? An der heißen Dose? Eine gefährliche Konstruktion. Dass die Haut mit dem Dosenrand verklebt, macht es nicht einfacher. > Es gibt bessere Wege zum perfekten Grillhähnchen. „Brining“ (siehe hier ) kann ein ganzes Hähnchen vor dem Austrocknen schützen. Auch hilft, es zu zerlegen.
| DAS AUFRECHTE HUHN | Aufrecht zu grillen – das muss man dem Dosenhuhn-Rezept lassen – ist eine echt gute Idee. Verzichten Sie auf die Dose und platzieren Sie das (mit frischen Kräutern gefüllte) Huhn stattdessen auf einem Grillständer. Der hat den zusätzlichen Vorteil, dass das wohlschmeckende Fett in einer Auffangschale gesammelt wird.
| DAS BUTTERFLY CHICKEN | Der Schmetterlingsschnitt ermöglicht es auf wunderbare Weise, das Fleisch eines Huhns gleichmäßiger durchgaren zu können. > Alles, was Sie brauchen, ist eine hochwertige Geflügelschere, Ihr Kochmesser und ein bisschen Übung. Legen Sie das Huhn auf den Bauch, mit dem Heck nach unten aufs Schneidebrett. Setzen Sie die Schere rechts vom Rückgrat an und schneiden Sie vom Bürzel bis zum Hals. Den Bürzel können Sie dabei gut als Haltegriff verwenden. Wiederholen Sie den Schnitt links vom Rückgrat und entnehmen Sie dieses komplett. Drehen Sie das nach oben geöffnete Huhn nun so, dass der Hals vorne liegt. Ein kleiner weißer Punkt vorne in der Mitte, da, wo das Brustbein beginnt, fällt Ihnen auf. Durchtrennen Sie das Gewebe über ihm in der Mitte und fahren Sie jetzt kräftig mit einem Finger rechts und links des Brustbeins entlang. Mit ein bisschen Druck (so, als ob Sie das Huhn aufklappen wollten) lässt sich das Brustbein lösen und ist nun leicht zu entfernen. Sie können das Huhn jetzt von überschüssigen Fettlappen befreien, es säubern und abtrocknen. Die Auflagefläche des Hähnchens wird durch diese Methode enorm vergrößert – das Fleisch liegt fast flach auf dem Grill. Viele Grilleure schwören darauf, das so aufgeklappte Hühnchen in ein Fischgitter zu klemmen – auf diese Weise lässt es sich problemlos wenden.
| DER HALBE HAHN | Die einfachste Methode, um ein gutes Grillergebnis zu erzielen, ist es, aus einem ganzen Huhn zwei halbe zu machen. Ein ganzes Huhn hat eine Form wie ein American Football. Es wird Ihnen nie gelingen, große Teile seiner Oberfläche flach auf dem Rost zu platzieren. Daher kann es nur punktuell gegart werden. Wird es dagegen vorher halbiert, ist die Verteilung viel gleichmäßiger und das Hühnchenfleisch kommt flach auf den Rost. > Die Kerntemperatur von Geflügel sollte 80 Grad nicht überschreiten: Setzen Sie Ihr Fleischthermometer ein und nutzen Sie die Möglichkeiten der Zwei-Zonen-Glut.
| IN EINZELTEILEN | Die besten Ergebnisse erzielen Sie allerdings, wenn Sie das Huhn gleich in einzelne Teile zerlegen: Flügel, Schenkel, Brust. Auf der Zwei-Zonen-Glut wird zunächst geduldig auf der indirekten Seite gegrillt, bis im Inneren des Fleisches die erwünschte Temperatur erreicht ist und es noch saftig ist. Dann wandern die Stücke auf die direkte Seite, um eine knusprige Haut zu bekommen. Spätestens jetzt werden Sie feststellen, dass es sich gelohnt hat, den Mythos vom köstlichen Dosenhuhn zu beerdigen.
Das Ei – seine Bauweise ist ein Wunder der Natur. Es dürfte das einzige Lebensmittel sein, das den Topf, in dem es sich zubereiten lässt, gleich selbst mitbringt. Egal, in welcher Größe und aus welchem Nest es auch immer entnommen wurde (ob es sich also um ein Wachtel-, ein Hühner- oder ein Straußenei handelt) – die architektonisch-kulinarische Sensation ist immer dieselbe: Das Ei lässt sich in der eigenen Schale kochen. Nicht in Wasser, nicht am Herd – nein! Ohne Wasser. Ohne Topf. Einfach nur am Grill.
Am dickeren Ende (dort, wo sich die Luftblase befindet) pieksen Sie, wie Sie es vom ordinären Eierkochen am heimischen Herd gewohnt sind, ein Loch hinein. Stellen Sie das Ei mit einem Handschuh oder der Zange möglichst aufrecht in die Glut. Achten Sie darauf, dass es stabil steht und belassen Sie es, sollte es sich um ein Hühnerei handeln, für sechs Minuten dort. Aus dem frischen wird ein gekochtes Ei. Ein Wachtelei übrigens ist schon nach
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