Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch
deshalb, weil es recht sauer ist.
Wenn man den Begriff aus dem Englischen wörtlich ins Deutsche übersetzt, handelt es sich bei Dry Rubs um trockene Massagen. > Diese Anwendung kann Grillfleisch veredeln, ehe es auf den Rost kommt – selbst, wenn kein ausgebildeter Physiotherapeut Hand anlegt. Ein Dry Rub besteht vorwiegend aus getrockneten oder pulverisierten Gewürzen – oder aus einer Mischung von beidem. Massiert wird, um das Grillgut mit Geschmack anzureichern, um eine schmackhafte Kruste zu erhalten und um eine ansprechende Textur und Farbe zu erreichen, die auf dem Rost vollendet wird.
Dry Rubs gibt es als Fertigmischung im Handel. Besser ist es aber, wie so oft, sie selbst herzustellen – was auch nicht wesentlich komplizierter ist, als eine Salzmühle zu befüllen. Wer sich die Mühe macht, weiß, was drin ist und muss keine unerwünschten Zusätze oder Geschmacksverstärker fürchten. > Einen Dry Rub können Sie auf Vorrat produzieren und in Einmachgläsern aufbewahren. Falls die Mischung mal klumpt, verspricht die gleiche Aktion wie beim Lösen von verklumptem Salz Rettung: Schütteln Sie das Glas kräftig oder geben Sie ein Paar Reiskörner zur Mischung, die die entstehende Feuchtigkeit absorbieren können.
| DRY RUB – DIE ZUTATEN | Natürlich orientiert sich die Rezeptur eines Rubs am Lebensmittel, das damit eingerieben werden soll. Zu Lamm passen Rosmarin und Knoblauch, zu Huhn Senfpulver, zu Rind Salbei. > Die Grundregel lautet: Jeder Rub verlangt nach einer Komposition aus drei Komponenten: Salz, Zucker und Schärfe. Das Salz bringt das Fleisch zum „Schwitzen“. Der Zucker verbindet sich mit der Feuchtigkeit an der Oberfläche, er kann unter der Hitze des Grills karamellisieren und so zu einer schönen Kruste beitragen. Schärfe ist am Grill immer angebracht, ob sie nun mild (wie im Paprikapulver), raffiniert (wie im Ingwer) oder feurig (wie im Chili) ausfällt. Gewürze mit einer starken Farbigkeit (Paprika, Curry, Safran) würzen nicht nur, sie verleihen dem Endprodukt darüber hinaus auch ein appetitliches Aussehen. Weitere für Rubs geeignete Gewürze sindzum Beispiel Zwiebelpulver, Cayennepfeffer, Thymian, Oregano und Basilikum. > Für die Herstellung eines Rubs verwenden Sie entweder Gewürze in Pulverform – oder Sie mörsern die getrockneten Gewürze einfach selbst; dann haben Sie eine bessere Kontrolle über die Konsistenzen der einzelnen Zutaten. > Denken Sie beim Abschmecken daran, dass der aufgetragene Rub später weit weniger intensiv schmecken wird, als eine Fingerspitze eines kräftigen puren Rubs vermuten lässt. > Experimentieren Sie mit Ihren Lieblingsgewürzen und führen Sie Buch über Ihre Ergebnisse und Erfahrungen. So können Sie die Mischung stets weiter optimieren. Langfristig werden Sie Ihren ganz persönlichen Dry Rub entwickeln.
| DER DALMATINER -RUB | Weiß ist er und schwarz – ganz wie der intelligente Hund aus Kroatien: der einfachste Rub der Welt. Er besteht aus Salz, Zucker und schwarzem Pfeffer – sonst nichts.
| DER MEMPHIS RUB | Im amerikanischen Memphis ist es Sitte, Grillfleisch ganz ohne Sauce zu servieren. Der ganze Geschmack steckt hier im Rub. Unsere Mischung ergibt ca. 200 Gramm. Zerkleinern Sie zunächst folgende Zutaten im Mörser: 1 EL Thymian > 1 EL Oregano > 2 EL Selleriesamen > Vermischen Sie diese mit folgenden restlichen Zutaten: 3 EL Salz > 1 EL brauner Zucker > 4 EL Paprika, scharf > 2 EL Knoblauchpulver > 2 EL Zwiebelpulver > 2 EL mildes Chilipulver > 2 EL schwarzer Pfeffer > 1 EL Kumin > 1 EL Senfpulver > 1 EL Koriander, gemahlen > 1 EL Piment, gemahlen
| DER FINGER LICKIN’ RUB | Seinen besonderen Kick bekommt dieser Rub durch den Limettenabrieb. Er passt ideal zu Hähnchen. Unsere Mischung ergibt ca. 100 Gramm. 4 EL brauner Zucker > 1 EL Salz > 1 EL Knoblauchpulver > 1 EL Zwiebelpulver > 1 EL Thymianpulver > 1 EL Paprikapulver > 1 TL Cayennepfeffer > 1 TL schwarzer Pfeffer > 1 TL Kumin, gemahlen > Zesten von einer Limette
| DER KARAOKE-RUB | Dieser Rub verleiht jedem Fleisch eine milde asiatische Note. Auch wenn Musik drin steckt, ist seine Schärfe nicht zu dominant. Unsere Mischung ergibt ca. 50 Gramm. 2 EL Zucker > 1 EL Salz > 1 EL Zitronengraspulver > 1 EL Knoblauch > 1 EL Koriander > 1 EL Ingwer > 1 EL schwarzer Pfeffer > 1 EL Piment > 1 TL bengalischer Pfeffer
| DER MAGIC DUST | Der Name ist Programm. Der Rub hat magische Schärfe und passt gut zu Ribs, Steak oder auch zu Popcorn und Kartoffeln. Unsere Mischung ergibt
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