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Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Titel: Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suse Friedrich , Adrian Graff
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her, H., R., E. und M. habe ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen, O. und L. gelegentlich, und G. öfters, weil er bei mir um die Ecke kellnert. Was ich sagen will: 1. Sex unter Freunden ist irgendwie folgerichtig, weil man sich kennt, mag und gelegentlich auch schon mal umarmt hat. 2. »Männer und Frauen können nie Freunde sein – der Sex kommt ihnen immer wieder dazwischen.« (»Harry und Sally«) 3. Sex unter Freunden stört alle gruppendynamischen Prozesse und kann selbst langjährige Männerfreundschaften zerschießen. 4. Finger weg. Oder kaufen Sie sich einen Hund.
    SIE: Freunde machen enorm viel Arbeit. Natürlich geben sie einem auch das Gefühl, nicht elend und allein zu wandeln auf Gottes weiter Erde. Aber ob das auch nur halbwegs für die Scherereien entschädigt, die man mit ihnen und durch sie hat? Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Da sich mit zunehmendem Alter eh jeder in seine eigene kleine Welt zurückzieht und von allerlei Privatwahrheiten und seltsamen Glaubenssätzen lebt, die seine jämmerliche Existenz rechtfertigen, wird es naturgemäß immer schwerer, mit anderen Leuten in Kontakt zu treten, sich, und sei es nur einen Abend lang, mit deren Weltsicht zu arrangieren oder diese zumindest zu ignorieren. Deshalb haben Erwachsene irgendwann Beziehungen statt Freundschaften. Die Welt des Mannes, der in meinem Bett schläft und mit mir ein Kind großzieht (nur mal angenommen), hat doch eine gewisse Schnittmenge mit meiner: gemeinsamer Sex, gemeinsames Essen. Und wenn er dann Sachen sagt wie: »Ich kenne niemanden, der so lebenslustig ist wie du«, verzeihe ich ihm den Irrtum gern. Schließlich wird er mich zur Entschädigung vögeln. Das machen meine Freunde nie.

FRISEUR, der
    Nicht jeder Schwule ist Friseur, aber umgekehrt haut das in etwa hin.
    SIE: Mein Friseur ist wie alle Friseure schwul. Und ich bin rattenscharf auf ihn. Zugegeben, er ist mir eigentlich zu stylisch, und außerdem ist er ein schlimmerer Egomane als Napoleon. Aber er trägt das beste Parfüm, das ich je gerochen habe, er ist ein Verwandlungskünstler, und egal, ob er gerade als Billy Idol oder Jonathan Rhys Myers geht er ist absolut stilsicher. In schwachen Stunden, wenn er mir gerade göttlich den Kopf massiert oder seinen halbsteifen Schwanz an meinen Arm lehnt, während er mir den Pony schneidet, hoffe ich, er könnte bi sein. Schließlich sagt er Sachen wie: »Dich schneide ich am liebsten« oder »Heute verpassen wir dir eine perfekte Zickenfrisur« oder manchmal sogar »Mit der Farbe siehst du aus wie Patricia Arquette«. Kein Wunder, dass mich eines Tages der Teufel ritt. Ich schminkte mir gerade zu meiner frischen Arquette-Frisur die Lippen knallrot, bat ihn, mir noch die Augenbrauen zu färben und fragte dann wie nebenbei: »Und – wer fickt mich jetzt? Du?« Er grinste mich an. »Hast du Lust, mal eine Muschi auszuschlecken?« Ich verzog angewidert das Gesicht. »Oder milchweiße Brüste zu kneten und zu saugen?«
    »Hey, hör auf, bitte, mir wird schlecht!« Wollte er mich etwa zu einem Dreier überreden? Mir zugucken, wie ich es mit einer anderen machte?
    »Siehst du, genauso geht es mir mit Frauen«, sagte er da und lächelte milde. »Ich habe einfach keinen Appetit auf euch.«
    ER: Ich hatte noch nie einen schwulen, verschwatzten und mit seinen sexuellen Aktivitäten protzenden Haarschneider. Im Gegenteil, ich habe Claudia. Ich weiß nicht, was Claudia von mir hält, aber ich bin total verknallt in sie. Allerdings würde ich mich niemals trauen, ihr das irgendwie deutlich zu machen. Ich habe eine natürliche Scheu bei Dienstleisterinnen: Schließlich bin ich doch bloß ein Kunde, einer unter vielen. Insgeheim hoffe ich natürlich, dass die Art, wie sie mir vor dem Schneiden meiner wenigen, dünnen Haare jedes Mal eine Kopfmassage verpasst, irgend so eine spezielle Geschichte mit chinesischem Öl, wenn sie mir kräftig die Haarwurzeln massiert und mir ihre Daumen in den Nacken presst und lange gar nichts mehr sagt, wie sie mit mir dann wieder über alles Mögliche plaudert – gar keine doofen Friseurgespräche über Koteletten oder Sushi, sondern über die Gesundheitsreform und Bergwandern –, wie sie mich im Spiegel anschaut und zwischendurch quasi zufällig mit ihren zarten Brüsten an meine Schultern stößt ... dass jedenfalls das alles nur mir gilt.

FRÜHSTÜCK, das
    Essen, bevor man wach ist. Nur was für arme Irre.
    SIE: Ich bin eine sensible Person und merke leider immer sofort, was los ist. Wie

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