Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)
Schlammcatchen ohne Schlamm und Schaumparties ohne Schaum.
SIE: Grobe Schmierstoffe haben den Maschinenfetischisten der Moderne zweifellos große Dienste geleistet. Aber für Sex taugt nur das Feinste: das Wasserlösliche, Geruchsneutrale. Körpermilch zum Beispiel ist viel zu aggressiv für Schleimhäute. Und wie viele Leute benutzen in der Küche kein Olivenöl mehr, weil sie bei dem Geruch immer an ihren letzten misslungenen Analsex denken müssen? Außerdem greifen Öle das handelsübliche Kondom an und werden obendrein in Verbindung mit Körpersäften immer unangenehm zäh. Für Hochleistungsmaschinen wie uns kommt also nur Gleitgel in Frage. »Mit dem millionenfach bewährten Original AQUAglide haben Sie die Wahl für lustvolles Gleitvergnügen getroffen«, behauptet der Hersteller. Okay, wie sich lustvolles Gleitvergnügen hochoffiziell anzufühlen hat, wissen wir zwar nicht so genau, aber außerdem steht noch ganz groß auf der Tube: »MEDIZINISCH« und das finden wir gut: sauberer, höchst gesunder und total ungefährlicher Sex.
ER: Ich bin auch ein totaler Fan von Gleitmitteln und kann Frauen nicht verstehen, die sich zieren und die es immer nur auf »natürliche Weise« zu einem guten Ende bringen wollen. Ich meine: Haben Sie schon mal einen Fahrradschlauch so gewechselt, dass Sie beim Aufziehen des Mantels ein bisschen Seifenlösung auf die Innenseite gestrichen haben, sodass der Mantel wie von allein über die Felge flutschte? Da macht dann auf einmal selbst so ein im Grunde kompliziertes Gefummel viel Freude!
Was die Art des Gleitmittels beim GV betrifft, so ist das sicher Geschmacksache. Klar ist der medizinische Aspekt nicht zu vernachlässigen, aber ich halte es dennoch mit dem bewährten Olivenöl: Fehlt in keinem gut sortierten Haushalt und erinnert einen an Toskana, mildes Licht, perfekte Pasta, laue Sommerabende, Amore, Martini und Ornella Muti. Und so vergisst man glatt den Nieselregen, der von draußen gegen die Scheiben tröpfelt.
GRÖSSE, die
Spielt angeblich keine Rolle.
SIE: Ich sage es ungern – aber die Größe spielt eine Rolle. Grässlich, diese kleinen Schwänze, die nach Zuwendung schreien: Ich bin zu früh in diese kalte Welt geworfen – ich brauche ganz dringend die Wärme deines großen feuchten Mundes. Oder diese langen dünnen, oft auch noch krummen, die über keinerlei Eleganz verfügen, die in einem rumstochern wie im Gully nach dem verlorenen Autoschlüssel. Dann diese kurzen dicken, gern rasiert, die anmaßend und frech so tun, als legten sie hier gerade einen großartigen Fick hin, dabei haben sie kaum das Tor durchschritten. Nein, nein, die alle sind keinen Seufzer wert. Richtig ist mittelgroß und dick – eben der George Clooney unter den Schwänzen – selbstbewusst, solide und attraktiv. Leider ist es im Schwanzbereich wie im richtigen Leben: Frau muss nehmen, was sie kriegen kann.
Bloß: Schönreden, schönreden ... werde ich das hier nicht.
ER: In der ominösen Größendebatte plustern sich Frauen immer endlos auf und äußern sich wahlweise hochnäsig, herablassend oder diskriminierend über das männliche Teil, aber die eigene Anatomie lassen sie dabei völlig außer Acht. Dabei ist es doch – wenn Größe tatsächlich die Rolle spielt, wie manche behaupten – wie bei einem alten Schlumperpulli: Wenn er nicht mehr eng und passgerecht anliegt, dann ist die Ursache dafür ja nicht allein, dass die Ärmchen zu dünn geworden sind, sondern dass das gute Stück selbst etwas aus der Form geraten ist. Also, meine Damen, bitte mal über so was wie Beckenbodengymnastik nachdenken, das trainiert nämlich zur Abwechslung mal die eigenen Muskeln und strafft das eigene Fleisch, sodass frau hernach nicht wieder alles auf den vermeintlich zu kleinen Schwanz schieben muss, wenn es klappert.
Im Übrigen: George Clooney soll einen total Kleinen haben!
HAARE, graue
Untrügliches Zeichen für das Altern.
SIE: Meine Mutter hat immer gesagt: »Alt bin ich, wenn ich nachts meine Zähne in ein Wasserglas tue«. Männer haben es schwerer als meine Mutter. Männer sind alt, wenn sie »das erste weiße Haar am Sack« haben.
Mir persönlich ist es piepegal, ob Männer grau sind oder nicht. Habe eh eine Schwäche für Glatzköpfe (> Glatze). Aber ich versteh das schon: Graue Schläfen sind was anderes als ein grauer Sack, das kostbare Erbgut darin hat das Verfallsdatum doch garantiert überschritten. Was einen Mann dazu bringen kann, sich die ersten weißen Haare auszureißen
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