Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)
aber das ist ja auch verzeihlich, bei dem winzigen Ding, dass da herausschaut. Drittens: So klein, aber so anspruchsvoll, typisch Frau. Viertens, jede will es auch noch anders haben: Der einen soll man am besten die Kniescheibe draufdrücken, damit sie sich ordentlich daran scheuern kann, die Nächste will nur ganz kurz und hyperzart angetupft, die Übernächste stundenlang geleckt und durchgekaut werden – und bei der Überübernächsten besteht wiederum komplettes Anfassverbot.
Wie auch immer, ich war mal längere Zeit mit einer Frau zusammen, die hatte ein für alle Beteiligten sehr praktisches Verfahren entwickelt: Wenn sie richtig in die Gänge kam, durfte man zwar in ihr dringesteckt bleiben und sich durchaus auch weiter bewegen, sie aber übernahm mit ihren flinken Fingern die Arbeit an ihrer Klitoris höchstselbst und bekam so natürlich im Schnitt locker vier Orgasmen. Das nenn ich effektiv und sexy! Leider hat sie auch ansonsten alles selbst in die Hand genommen, quatschte ohne Ende und konnte andererseits nie zuhören, sodass es leider, leider mit uns vorüberging.
PS. Ich habe übrigens auch einen > Kosenamen für das Teil: Doris! Hübsch, nicht?
KLO, das
Besser: Toilette (frz.), womit eigentlich Frisieren, Schminken und Ankleiden der Hofdamen gemeint war. Zuvörderst aber der Ort, an dem man seine Ausscheidungen aus sämtlichen > Körperöffnungen hinterlässt.
ER: Der Zenit eines Paares ist, glaube ich, in dem Moment überschritten, wo man gemeinsam Zeit auf dem Klo, ergo im Badezimmer verbringt (wer genießt schon das Privileg eines getrennten Badetraktes, also hier Klo, dort die restliche Bade-, Dusch- und Waschmaschinenausrüstung; das würde freilich vieles einfacher machen). Was ich meine, ist: Man betritt zusammen das Klo/Bad und findet nichts dabei, dass er ein Ei legt, während sie sich derweil ein Gesichtspeeling aufträgt. Das Klo heißt doch nicht umsonst »stilles Örtchen«: Es ist ein Platz, wo in erster Linie Ruhe herrschen sollte, wo man allein sein darf.
Wobei ich hier gleich noch ein Plädoyer gegen Sex auf dem Klo halten möchte: In der Badewanne ist es dramatisch unbequem, das Klo selbst ist als beim Geschlechtsverkehr behilfliche Abstütz- oder Hinkniefläche ungeeignet – da hat man schnell die Brille in der Hand. Und mit dem Mythos »Vögeln auf einer brummenden, heiß vibrierenden Waschmaschine« muss auch langsam mal aufgeräumt werden: Meine Maschine zum Beispiel ist so leise und hat einen dermaßen smarten Sound, da möchte man lieber drauf meditieren anstatt sich einen abzukrampfen in irgendeiner mühseligen Sie-sitzt-drauf-während-er-versucht-irgendwie-Einlass-zu-finden-Nummer. Womöglich noch auf Zehenspitzen – puhhhh.
SIE: Keine Ahnung, wie aus der netten Suse Friedrich von einst diese neurotische Ziege werden konnte, die ich jetzt bin. Ich habe, um nur ein Problem zu nennen, einen ausgewachsenen Klo-Tick. Ich gehe überall dort ungern aufs Klo, wo die Leute sehen, dass ich aufs Klo gehe und sich vermutlich alles Mögliche vorstellen. Kürzlich im Kino, als ich wirklich, wirklich, wirklich mitten in der Werbung noch mal musste – also eigentlich musste ich gar nicht, ich hatte nur Angst, während des Hauptfilms müssen zu müssen –, wie ich nun also aufstand, um aufs Klo zu gehen, wandte sich mein damaliger Freund zu den Leuten hinter mir und neben mir um und teilte allen, die es hören wollten, sowie dem ganzen Rest mit: »Nicht dass Sie denken, sie geht aufs Klo, neinnein, sie holt nur Popcorn!« Ich habe ihn noch nicht gleich verlassen, aber lange hat's nicht mehr gedauert. Ich kenne jede öffentliche Toilette von Istanbul (jede Menge) bis Lissabon (fast keine). Aber nur, weil ich Angst habe, dass diese hier die letzte Toilette für die nächsten 10 Stunden ist. Wenn wir wirklich mal über Penisneid reden wollen, dann unbedingt in diesem Zusammenhang.
KÖRPERÖFFNUNGEN, die
Der Mensch an sich ist nicht ganz dicht.
SIE:
Ohr: Eingang
Auge: Eingang, als Ausgang traurig
Nase: Eingang, als Ausgang lästig
Mund: Eingang, als Ausgang widerwärtig
Harnröhre: Ausgang, als Eingang zu schmal
Vagina: Ausgang, jedoch nur nach vorherigem Eingang
Anus: Ausgang, als Eingang verpönt
(FLORIAN FELIX WEYH: Die verkehrte Öffnung)
Leider, leider ist die ersehnte seelische und körperliche Verschmelzung zweier Liebender unmöglich, was vermutlich zunächst daran liegt, dass es die Seele, wie übrigens auch den Weihnachtsmann, nicht gibt. Und körperlich ist das
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