Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Titel: Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suse Friedrich , Adrian Graff
Vom Netzwerk:
nicht begeistert– aber was will er machen? Ich bin die beste Bläserin diesseits der Milchstraße.

KÜSSEN
    Das Aufeinanderlegen der Lippen und fakultativ nachfolgendes Herausstrecken der Zunge.
    ER: Irgendwie merkwürdig: Als symbolischer Akt ist es ja noch okay, ich lasse meine Zunge in deinem Mund kreisen und sage dir damit, dass ich dir als Nächstes gern was anderes in dein dann hoffentlich empfangsbereites unteres Organ schieben würde.
    Aber auf einer anderen Ebene sieht es doch so aus: Wir tauschen unendlich viele Bakterien aus, fahren uns züngelnd über Zahnkronen und Zungenplaque, die Spucke läuft einem übers Kinn, und bei jemandem, der seine Lippen beim Küssen nicht im Griff hat, knallt man unangenehm an dessen Zähne. Bei Brillenträgern verhaken sich die Brillengestelle und verschieben sich unvorteilhaft, bis einem die Brille in dümmlicher Schräglage im Gesicht steht, und schließlich macht > Mundgeruch die Sache auch nicht besser. Im Grunde ist Küssen also eine peinlich aussehende, sabberige und – wenn man es richtig überlegt – komplett nutzlose Angelegenheit. Und so unhygienisch!
    SIE: Aber nicht doch, Gräffchen, Küssen ist großartig! Es hat alle Zutaten von echtem Sex – bloß ohne die Probleme und Ängste. Man muss keinen hochkriegen, man muss nicht kommen oder mit dem richtigen Rhythmus dieses oder jenes machen. Küssen ist einfach nur geil!
    Einmal bin ich sogar allein vom Küssen gekommen. Aber der Mann war auch so 'ne Art Houdini: Zuerst hat er vorsichtig auf meiner Oberlippe gekaut, hat meine Lippen nassgeleckt und dann kühle Luft darauf gehaucht, hat seinen Speichel in meinen Mund fließen lassen und mir zwischendurch noch mit einem Finger den Gaumen massiert.
    Aber ich will Sie nicht stressen, mein Lieber (außer Küssen konnte der Typ rein gar nichts, falls Sie das tröstet). Trinken Sie bei Gelegenheit ein Gläschen Portwein zur Entspannung, und dann probieren Sie das mit dem Küssen einfach noch mal.

LICHT
    Im Zusammenhang mit Sex hat sich unterbelichtet in vielerlei Hinsicht als geeigneter erwiesen als überbelichtet.
    SIE: Letztens war ich bei einer Freundin zum Essen eingeladen. Erst informierte sie mich ungefragt, sie trage mittlerweile Größe 34, wozu ich (Größe 38) bewundernd, wenn auch ein wenig verkrampft, lächelte. Dann reichte sie mir einen Prosecco und schob mich in ihr Schlafzimmer, um mir ihre neue Designerlampe zu zeigen. Rotes Licht. Wirklich hübsch. »Ich bin jetzt zweiundvierzig. Unter dieser Lampe sehe ich aus wie zweiunddreißig, die war jeden Cent ihrer 860 Euro wert«, sagte meine Freundin ernst. Was ich mit dieser kleinen Geschichte sagen will? Nun, was Sex angeht, kann man durchaus glauben, was sie so im Fernsehen senden: Das Dessous ist am besten barock, das Licht rot. Allerdings denke ich, eine rote Glühbirne tut's zur Not auch.
    ER: Wohnungseinrichtungen bedeuten mir ja nicht viel, olle antike Schränke, schwere Bücherregale, irgendein neumodisches Bett mit einem Chromgestell, ein Uralt-Sekretär, eine Bulthaup-Küche – das kann mir alles gestohlen bleiben. Wenn es aber ums Licht geht, werde ich pingelig. Deckenleuchten zum Beispiel machen jede Stimmung kaputt, gutgemeinte, grelle Lampen überm Küchentisch sind dem Vorspiel nicht förderlich, sie offenbaren > graue Haare, Augenringe und fettige Haut; am allerschlimmsten jedoch – abgesehen von weißen Neonleuchten – sind Energiesparlampen, da kommt man sich entweder vor wie auf dem Operationstisch oder in einem Low-Budget-Porno, für den die Maxime gilt: Hauptsache hell und man sieht alles. Bevor ich mich unter so einem Ding ausziehe, gehe ich lieber.

LIEBE, die
    Das, worum es uns eigentlich geht.
    SIE: Meistens war sie nicht da. Wenn sie da war, hab ich sie nicht wahrgenommen. Mein Analytiker deutet immer mal an, dass ich diesbezüglich was ändern könnte.
    ER: Spitzenwert: Ungefähr 137 Millionen Treffer verzeichnet die größte Suchmaschine des Universums beim Stichwort »Liebe«. Das muss doch irgendwas zu bedeuten haben!

LIEBESDIENST, der
    Hier gemeint: Nicht die Sache gegen Bezahlung, sondern das Geschenk.
    SIE: Die Liebe lebt von Liebesdiensten. Weil Männer und Frauen so unfassbar unterschiedliche Bedürfnisse haben (er will auf dem Klo Comics lesen, sie springt jeden Abend eine geschlagene halbe Stunde Trampolin), müssen sie täglich Kompromisse machen. Im Bett heißen Kompromisse Liebesdienst und fühlen sich für den, der bedient wird, wundervoll an. Derjenige, der

Weitere Kostenlose Bücher