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Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Titel: Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suse Friedrich , Adrian Graff
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halbgarem Mammut ernähren muss ... insofern wiegt der kleine Fehler, den die Evolution (Gott?) gemacht hat, nicht besonders schwer. Aber ich kann das wirklich nicht leiden, wenn jemand, mit dem ich sowieso nicht gleichzeitig kommen kann, mich mit Argusaugen belauert und erwartet, dass ich selig grinse, weil er mich so begnadet bumst. Okay, okay, wenn man seinem Sohn zum 18. Geburtstag sagen kann: »... und dann haben wir uns angelächelt, und ich wusste, jetzt ist es passiert, wir haben gerade ein Kind gezeugt ...«, das hat schon was. Aber der ganze Stress nur für den einen Satz? »Er hat mich gegen die Kühlerhaube seines alten Volvo gepresst, meinen Rock hochgehoben ... und plötzlich wusste ich, es ist passiert!«, klingt doch auch nicht übel.
    ER: Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man die Missionarsstellung auch als »Deutsche Praktik« bezeichnet, was ich nicht wusste, aber man lernt nie aus. Auf jeden Fall könnte da was dran sein: Die Frau liegt dann ja ein wenig träge und hüftsteif da wie eine strukturschwache Region (Osten?) und lässt sich unter die Arme greifen, während der Herr (Westen?) pflichtgemäß und ohne großes Tamtam Finanzspritzen verteilt. Am Ende, wenn er sich etwas schwerfällig von ihr abrollt, denkt sie sich: Ein bisschen einfühlsamer hätte er ruhig sein können, aber im Großen und Ganzen geht's mir tatsächlich besser. Er wiederum hat sich seiner Pflicht entledigt, und wenn sie nur eine Spur euphorischer »Danke!« und »Gute Nacht, Liebling!« gesagt hätte, dann würde er seit Wochen mal wieder richtig zufrieden einschlafen können.

MÖSE, die
    Unbeholfener Versuch, das Wortfeld des Geschlechtlichen zu erweitern.
    SIE: Gräffchen als Ästhet erster Kajüte wird mir zustimmen: Kein schönes Wort. Aber was will man machen. Ich hab es trainingshalber tausendmal aufgesagt und eine Seite damit vollgeschrieben, dann war ich irgendwie dran gewöhnt. Ich stehe meinem Geschlecht so voller Ehrfurcht gegenüber, dass ich Kosenamen ohnehin kaum passend finden kann. Im Gegenteil: »Mein Geschlecht« klingt mir nach einem völlig angemessenen Ausdruck. Schwänze nenne ich nebenbei bemerkt auch nicht Armin oder Hans-Jochen. Ein Schwanz ist ein Schwanz, zur Not noch ein Penis.
    Ich pflege laut und hämisch über alles Esoterische zu lachen. Aber mein Geschlecht behandle ich wie eine Gruppe Außerirdischer, die in unbekannter Mission unseren Planeten betreten haben: mit Neugier, Angst und Respekt. Bin ich froh, dass ich nicht selbst den Erstkontakt aufnehmen muss, es findet sich doch immer wieder ein Unerschrockener, der alle Sprachen dieser Welt an den hohen Gästen ausprobiert.
    Übrigens eine ziemlich kühne Metapher, finden Sie nicht? Doch damit genug des Mösenmonologs. Wir wollen das schöne Geschlecht ja nicht durch zu viel > Quatschen entweihen.
    ER: Ich muss schon sagen, so ein simpler Mechanismus, eine doch eher schlichte Konstruktion, und so eine große Wirkung. Auch gestalterisch ist dem Macher (Natur, Gott) ja nicht unbedingt der größte Wurf gelungen, und doch geht von dem Teil (Möse ist in der Tat ein übles Wort, mein Liebe, da haben Sie vollkommen recht) eine magische und in der Tat sehr anziehende Wirkung aus. Respekt, meine Damen!

MÜSLI, das
    Erheiternde Körnermischung.
    SIE: Ich weiß gar nicht, wie das heute bei den jungen Leuten so ist: Damals, als ich jung war, waren Müslis für uns diese Männer mit entenfußförmigen Schuhen, mit verwaschenen Wollpullovern, ohne irgendeine erkennbare Frisur, die jegliche Verwendung von Deo und Rasierwasser verweigerten. Das ist total albern, jaja, aber ich will einen Mann, der Parfüm trägt. Und zwar nicht so eine Calvin-Klein-Babypisse, sondern ein echtes Parfüm, möglichst ein altes.
    ER: Meine Liebe, wo leben Sie denn!? Das ist ja wie dieser müde Satz, dass Wähler der GRÜNEN ausschließlich schlabberige Schafwolljoppen tragen und immer nur Fahrrad fahren. Die haben sich aber schon vor geraumer Zeit in diejenigen verwandelt, die heute ihre Klamotten bei Zara kaufen und dazu einen Saab oder einen spritfressenden Volvo vor der Tür stehen haben. Müsli-Fresser wiederum sind heutzutage jene Jungs, die Sie gleichzeitig hassen und begehren, die Jogger, die an keinem Morgen ohne vorheriges Hanteltraining ins Büro gehen und die Firma mit ihrer guten Laune penetrieren. Das sind diejenigen, die Kondition haben, und zwar in jeder Beziehung!

MUNDGERUCH, der
    Es riecht, und zwar nicht nach Rosmarin und Lavendel.
    SIE: Eine meiner

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