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Ein Mann für alle Fälle

Ein Mann für alle Fälle

Titel: Ein Mann für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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dass du den Kram hinschmeißt“, verlangte Carlo mit finsterer Miene. „Sofort.“
    „Sie sollten dringend an Ihren Umgangsformen arbeiten.“ Mitch riss Carlo die Hand, die schon wieder zur Waffe greifen wollte, aus dem Jackett.
    „Sie braucht dich nicht, kapiert?“ Carlo beugte sich vor, sodass sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von Mitchs entfernt war. „Und im Übrigen gehört sie mir, damit das ein für alle Mal klar ist.“
    „Wie schön für sie“, entgegnete Mitch spöttisch.
    „Sag ihr auf der Stelle, dass du den Fall abgibst.“ Carlo spuckte ihm die Worte förmlich ins Gesicht.
    „Ich denke nicht daran.“
    Mitchs Weigerung steigerte Carlos Wut. Er holte aus und verpasste seinem Gegenüber einen Kinnhaken, der so gut saß, dass Mitchs Kopf gegen die Wand schlug. Mitch sah Sterne und ging lautlos zu Boden. In dem Moment kam Mae aus der Tür.
    „Carlo!“ Mae hob ihre Handtasche, schleuderte sie am Riemen durch die Luft und ließ sie gezielt auf Carlos Schulter niedersausen. „Verdammt noch mal, er ist mein Detektiv! Lass ihn in Ruhe, du Idiot.“
    „Au, du tust mir weh, Mae!“ Carlo rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht seine Schulter. „Ich hab ihn doch nur ein bisschen getätschelt. Hat doch nicht wehgetan, oder, Peatwick?“ Hasserfüllt starrte er Mitch an, der sich Blut aus dem Mundwinkel wischte.
    „Natürlich hat es wehgetan, du Neandertaler“, stieß Mitch zornig hervor, wobei er anklagend seine Hand, die rot war von Blut, ausstreckte. „Siehst du das? Es ist Blut. Und wo Blut ist, ist auch Schmerz. Das ist wie mit dem Feuer und dem Rauch. Was zum Teufel ist bloß los mit dir?“
    Carlo streckte die Hand aus, packte Mitch am Jackettaufschlag und zerrte ihn hoch. „Schlappschwanz!“
    „Das reicht, Carlo!“, befahl Mae. „Lass ihn in Ruhe!“
    „Ich helfe ihm doch nur auf.“ Carlo ließ Mitch los und schlug ihm so hart auf die Schulter, dass nicht viel gefehlt hätte und Mitch wäre wieder zu Boden gegangen. „Er hat dir was zu sagen, Mae. Stimmt doch, oder, Peatwick?“
    Mitch starrte Carlo mit zusammengekniffenen Augen an. „Ja.“ Er wandte sich an Mae. „Ihr Cousin ist ein Psychopath. Können wir gehen?“
    Carlo machte einen Schritt auf Mitch zu, was Mae veranlasste, sich geistesgegenwärtig zwischen die beiden Streithähne zu werfen. „Lass die Finger von ihm, verstanden? Wenn ich ihn nicht mehr will, feuere ich ihn. Du hast dich da nicht einzumischen.“
    Carlo sah plötzlich drein wie ein begossener Pudel. „Ich hab doch nur versucht, dich zu beschützen. Dieser Typ …“
    Mae brachte ihr Gesicht ganz nah vor das ihres Cousins. „Zum letzten Mal: Halt dich da raus! Verstanden?“
    Carlo gab auf. „Ganz, wie du willst.“
    Mae verschränkte die Arme vor der Brust. „So gefällst du mir schon besser. Im Moment brauche ich diesen Mann noch. Und nun verschwinde.“
    Amüsiert beobachtete Mitch, wie Carlo sich umdrehte und wie ein geprügelter Hund die Treppe hinaufschlich.
    „Wir sehen uns dann am Sonntag zum Dinner“, rief Mae ihm hinterher. Als Carlo über die Schulter sah, um ihr noch einmal zuzulächeln, wirkte er bereits merklich entspannter. „Und pass gut auf Onkel Gio auf.“
    „Kommen Sie.“ Mae nahm Mitch am Arm und zog ihn durch die Eingangstür. „Ich nehme Sie mit zu mir nach Hause und verarzte Sie dort erst mal. Er hat Sie ja übel zugerichtet.“
    „Vielen Dank.“ Mitch betastete vorsichtig seine aufgeplatzte Unterlippe. „Was für eine wunderbare Klientin ich doch habe!“
    „Jammern Sie nicht“, empfahl Mae. „Es ist schlecht fürs Image.“
    Das Haus, in dem Mae wohnte, war zwar kein Palast, aber dennoch recht eindrucksvoll. Als Mitch aus dem Auto stieg, ließ er seinen Blick an der weißen Fassade nach oben wandern. „Gibt es auch jemanden in Ihrer Familie, der weniger luxuriös lebt?“
    „Onkel Claud wohnt in einem kleinen Apartment in der River Road. Er lebt sehr spartanisch.“
    „Die River Road ist ziemlich kostspielig spartanisch“, gab Mitch zurück.
    Mae stieg die breiten weißen Treppen, die zum Haus hinaufführten, empor. „Sie sagten weniger luxuriös - nicht billig.“
    „Ich meinte …“ Noch bevor er seinen Satz beenden konnte, wurde die Haustür geöffnet, und ein Mann trat heraus. Der Kleidung nach zu urteilen, war er der Butler.
    Harold hätte nach Mitchs Ansicht auch einen guten Rausschmeißer abgegeben, aber im Vergleich zu Gios Gorillas schnitt er immer noch ganz gut ab. Er bemühte sich zumindest,

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