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Ein Mann für alle Fälle

Ein Mann für alle Fälle

Titel: Ein Mann für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Millionen“, präzisierte Claud. „Ihr Wert war gefallen.“
    Sein Gesicht blieb weiterhin vollkommen ausdruckslos, aber Mitch ahnte die Schadenfreude hinter der Maske und wurde das Gefühl nicht los, dass Claud mit dem Kauf der Aktien ein Bombengeschäft gemacht hatte.
    „Warum hat Armand denn seine Aktien verkauft?“, erkundigte sich Mitch.
    Der Ausdruck, der nun über Clauds Gesicht huschte, war ausgesprochen unangenehm. Mitch war fast versucht, einen Schritt zurückzutreten, aber er beherrschte sich.
    Mae schluckte. „Er muss alles verkauft haben, was er besaß“, brachte sie erschüttert heraus und sah Claud an. „Was ging da vor? Irgendetwas stimmt da nicht.“
    Claud hatte sich wieder unter Kontrolle. „Es war alles in Ordnung, Liebes. Er hatte nur ein kleines Problem, und das hat er gelöst, das ist alles. Reg dich nicht auf, ich nehme die Sache in die Hand.“
    Mae seufzte. „Wenn du etwas herausfindest, lass es mich bitte wissen. Ich mache mir ziemliche Sorgen.“ Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Bis morgen dann. Wir sehen uns auf der Beerdigung.“ Sie ging zur Tür, und als sie auf dem Flur stand, bemerkte sie verwundert, dass Mitch ihr nicht gefolgt war. Verwirrt starrte sie auf die Tür, die ihr eben vor der Nase zugemacht wurde.
    „Hey!“, rief sie, aber zu spät. Die Tür war bereits zu. Verdutzt schüttelte sie den Kopf und wartete einen Moment, doch als sich nichts tat, marschierte sie wütend aus dem Haus, setzte sich ins Auto und knallte die Tür zu. Der fürchterliche Verdacht, der in ihr aufkeimte, brachte sie fast zur Raserei.
    „Er hat Sie gekauft, stimmt’s?“, schleuderte sie Mitch fuchsteufelswild entgegen, als er schließlich in aller Seelenruhe angeschlendert kam.
    „Fahren Sie los“, befahl er, nachdem er eingestiegen war.
    Ihre Blicke schleuderten Blitze.
    „Wissen Sie, es gibt Männer, die finden Frauen erst richtig sexy, wenn sie wütend sind, aber ich gehöre nicht zu ihnen“, sagte er ruhig, aber bestimmt. „Wenn Sie das also für mich inszenieren, können Sie es sich …“
    „Halten Sie den Mund!“ Sie fuhr aus der Parklücke und fädelte sich in den Verkehr ein. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sie wieder ausscherte und so abrupt anhielt, dass er fast gegen das Armaturenbrett geprallt wäre. Er hatte noch nicht einmal die Zeit gefunden, sich den Sicherheitsgurt umzulegen. „Er hat Sie gekauft, geben Sie’s schon zu.“
    „Stimmt“, gab Mitch in aller Gemütsruhe zu, fischte einen Scheck aus seiner Brusttasche und hielt ihn ihr mit einem breiten Grinsen hin. „Wirklich sehr großzügig, Ihr Onkel Claud.“
    Mae nahm ihm mit düsterer Miene den Scheck aus der Hand, und als sie die Summe las, blinzelte sie vor Überraschung ein paarmal rasch hintereinander. „Nun, zumindest haben Sie sich nicht zu billig verkauft. Meinem Exmann hat er fünfhunderttausend Dollar gezahlt, damit er sich von mir scheiden lässt. Ihnen dagegen bietet er hunderttausend nur dafür, dass Sie sich verdrücken.“
    „Eine Intelligenzfrage: Was glauben Sie wohl, warum Ihr Onkel bereit ist, hunderttausend Dollar zu investieren, nur damit ich Sie und Ihre Probleme vergesse?“
    Mae blickte ihn mit unverhüllter Verachtung an. „Ja, warum wohl? Wahrscheinlich, weil er schon auf zehn Kilometer Entfernung gerochen hat, dass Sie durch und durch korrupt sind.“
    „Ganz falsch. Wenn es ihm einfach nur Spaß machen würde, Leute zu korrumpieren, wäre er schon längst in Washington und würde dort die Senatoren schmieren. Es muss noch etwas anderes dahinterstecken. Und dass er es nur getan hat, um Ihre Tugend zu retten, falls Sie so etwas überhaupt besitzen sollten, erscheint mir ebenfalls höchst unwahrscheinlich.“
    „Meine Tugend zu retten? Da lachen ja die Hühner. Sie bilden sich doch wohl nicht ein, dass Sie mich verführen …“ Sie hielt inne, als ob ihr plötzlich etwas eingefallen wäre. „Oh.“ Sie lächelte. „Nein, dass Claud so viel dafür bezahlt, wäre gar nicht nötig gewesen. Wenn es ihm nur darum ginge, bräuchte er nur Onkel Gio anzurufen, und der würde schon dafür sorgen, dass Ihnen beide Beine gebrochen würden. Onkel Gio macht immer kurzen Prozess mit unliebsamen Zeitgenossen.“
    Mitch zuckte zusammen. „Das finde ich nicht besonders witzig.“
    „Was hat er genau gesagt, wofür er Sie bezahlt?“
    „Dass ich die Finger sowohl von dem Fall als auch von Ihnen lasse.“ Er runzelte die Stirn. „Warum zum Teufel bietet Onkel Claud

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