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Ein Mann für alle Fälle

Ein Mann für alle Fälle

Titel: Ein Mann für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Frau, die es geschafft hat, Armand davon zu überzeugen, dass er Stormy verlassen muss.“
    „Ich dachte, dass er mit ihr nur etwas angefangen hat, weil er mal wieder Neuland erobern musste“, stellte Mae trocken fest.
    Draußen zwitscherte ein Vogel. Bob hob ruckartig den Kopf und knallte mit voller Wucht gegen den Küchenschrank.
    „Ich weiß genau, wie du dich fühlst“, murmelte Mitch mitfühlend.
    Barbara wohnte in einem luxuriösen Apartmentkomplex etwa vier Häuserblocks von Armands Haus entfernt.
    Mitch fuhr in eine Parklücke.
    Erschöpft von der Hitze, stieg Mae aus und starrte auf das Hochhaus. „Lieber würde ich sterben, als hier zu wohnen.“
    „Glücklicherweise zwingt Sie niemand dazu.“ Mitch trat hinter sie. Da sie keine Anstalten machte weiterzugehen, legte er locker die Hand auf ihren Rücken und schob Mae zum Eingang. Er genoss es, sie zu berühren, doch als es ihm bewusst wurde, zog er seine Hand schnell zurück, als hätte er sich verbrannt.
    „Oh, es hat schon mal jemand versucht“, erwiderte sie leise.
    „Wer?“, erkundigte sich Mitch verwundert.
    „Mein Exmann.“
    „Sie waren verheiratet?“
    „Unsere Ehe hat nicht lange gehalten. Nach vier Jahren haben wir uns scheiden lassen.“
    „Vier Jahre - das ist ganz schön lange. Sie haben tatsächlich vier Jahre mit einem Mann zusammengelebt?“
    „Ja. Und es ist ihm nicht gelungen, bei mir ‚Neuland zu erobern‘, falls Sie mich das fragen wollten“, fügte sie ironisch hinzu.
    Mitch runzelte die Stirn. „Nein, das wollte ich nicht.“ Sie war also schon mal verheiratet gewesen … Na, wenn schon. Was ging ihn das an? Dennoch hakte er nach. „Sie haben sich von ihm getrennt, weil Sie nicht in einer Eigentumswohnung mit ihm leben wollen?“ Wenn er mit einer Frau verheiratet gewesen wäre, dann wäre er sogar in ein Zelt mit ihr gezogen, damit sie bei ihm blieb - was natürlich eine rein theoretische Überlegung war, denn er würde ja nie heiraten.
    „Er hat mich verlassen“, antwortete sie knapp.
    „Dieser Dummkopf!“, entfuhr es Mitch.
    „Danke.“
    Der Aufzug kam, die Türen öffneten sich fast geräuschlos. Mae legte eine Hand auf Mitchs Arm. „Nur eines noch.“
    „Ja?“
    „Falls Barbara anfangen sollte zu weinen, sind diesmal Sie an der Reihe, den Tröster zu spielen.“
    „Um nichts in der Welt“, gab Mitch zurück.
    Das Mädchen, das ihnen öffnete, war dunkel, mager und verärgert über die Störung. Da Mitch das Gefühl hatte, dass jemand mit Charme hier mehr ausrichten konnte, ließ er Mae bereitwillig den Vortritt.
    „Wir möchten zu Miss Ross.“ Mae setzte ihr strahlendstes Lächeln auf. „Sagen Sie ihr doch bitte, dass Mae Sullivan sie zu sprechen wünscht.“
    „Sie ist verreist. Nach Barbados. Sie kommt erst morgen zurück.“
    Das Mädchen wollte ihnen die Tür vor der Nase zumachen, doch Mitch stellte geistesgegenwärtig seinen Fuß dazwischen. Wenn Charme nichts nützte, musste man eben auf andere Tricks zurückgreifen. „Wann morgen?“
    Das Mädchen starrte auf seinen Fuß. „Am Vormittag.“
    Mae suchte Mitchs Blick. „Vielleicht weiß sie ja noch gar nichts von Armands Tod.“ Sie wandte sich wieder an das Mädchen. „Wissen Sie vielleicht, ob sie vorhat, zur Beerdigung von Armand Lewis zu gehen?“
    „Aber selbstverständlich hat sie das vor.“ Das Mädchen starrte Mae an, als hätte diese den Verstand verloren. „Sie ist doch schließlich seine Witwe.“
    „Sie ist was?“ Mae blieb vor Staunen der Mund offen stehen. „Seine Witwe? Sind Sie sicher?“
    „Sicher bin ich sicher.“ Das Mädchen blickte von Mae zu Mitch. „Und nun würde ich gern, falls Sie nichts dagegen haben, wieder an meine Arbeit gehen. Ich habe eine Menge zu tun.“
    Mitch zog seinen Fuß aus der Tür, die daraufhin schwungvoll zugeknallt wurde.
    „Sie waren verheiratet. Ich fasse es nicht!“ Mae lehnte sich gegen die Wand und fasste sich an den Kopf.
    Mitch schob die Hände in die Hosentaschen. „Wann mag er sie wohl geheiratet haben?“
    „Vermutlich letzte Woche, da war er verreist. Am Freitag kam er zurück und ging gleich zu Stormy. Samstag und Sonntag war er zu Hause, aber er hing die ganze Zeit am Telefon, und am Montag ging er wieder zu Stormy, wo er dann in der Nacht starb.“
    „Und er hat die Hochzeit mit keinem Wort erwähnt?“
    „Nein. Kommen Sie, wir gehen.“
    „Wohin?“
    „Zu Onkel Claud. Ich muss wissen, welche Auswirkungen diese Eheschließung auf das Testament hat.“
    Die

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