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Ein Mann für alle Fälle

Ein Mann für alle Fälle

Titel: Ein Mann für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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sicher, dass er es noch hatte, als er von seiner Reise zurückkehrte?“
    „Zumindest hatte es den Anschein, als er am Telefon darüber redete. Wer kam nach Susan?“
    Mitch zog die Augenbrauen zusammen. „Rachel. Können wir nicht das Thema wechseln?“
    „Nein. War Rachel auch Bibliothekarin?“
    „Nein, sie hatte eine TV-Show.“
    „Ah, da haben Sie das Muster durchbrochen. Was für eine Show denn?“
    „Sie nannte sich ‚Büchergeplauder‘“, gab Mitch mit so viel Würde, wie er nur aufbringen konnte, zurück, doch als Mae laut lachte, konnte auch er sich eines Grinsens nicht enthalten. „Ich mag eben Frauen, die Bücher lieben. Na und?“
    „Und was passierte mit Rachel?“
    „Sie wollte mich heiraten. Könnten wir jetzt wieder zu dem Tagebuch kommen?“
    „Wie viele Bibliothekarinnen genau haben Sie geliebt und verloren, weil Sie sie nicht heiraten wollten?“
    „Keine Ahnung. Aber wir sollten vielleicht wegen des Tagesbuchs …“
    „Zählen Sie nach.“
    Es war ein Befehl, und Mitch zählte gehorsam seine Verflossenen im Stillen an den Fingern ab. „Neun“, bekannte er schließlich.
    „Und wie viele davon waren tatsächlich Bibliothekarinnen?“
    „Sieben.“
    Mae schüttelte den Kopf. „Ich kann es nicht fassen. Sie sind tatsächlich das menschliche Gegenstück zu Bob.“
    Mitch blickte sie finster an. „Was soll das denn heißen?“
    „Als Bob noch ganz klein war, schnitt Jane eines Tages auf dem Küchentresen ein Steak ab, es rutschte ihr aus der Hand und fiel auf den Boden. Bob schnappte es sich und raste damit in die Bibliothek, wo er es gierig verschlang. Fünf Minuten später hat er es zwar wieder ausgekotzt, aber dennoch war das Steak der Höhepunkt seines Lebens.“
    „Wenn Sie meine Beziehung zu Connie damit vergleichen wollen, bin ich aber wirklich verärgert.“
    „Seitdem …“, fuhr Mae unbeirrt fort, „… sitzt Bob vor dem Küchentresen und wartet sehnsüchtig darauf, dass endlich mal wieder ein Steak herunterfällt, obwohl June seit diesem Vorfall dort niemals mehr Fleisch schneidet. Er sitzt da nun schon seit sieben Jahren, schlägt sich beim geringsten Geräusch vor Gier fast den Schädel ein und wartet auf ein Steak, das niemals mehr herunterfallen wird.“
    „Wenn Sie mit Ihren schiefen Vergleichen fertig sind, können wir ja vielleicht endlich wieder auf das Tagebuch zu sprechen kommen“, gab er pikiert zurück.
    Harold steckte den Kopf zur Tür herein. „Der Zombie Dalton ist da.“
    „Schaff ihn rein“, sagte Mae. „Damit ich es hinter mich bringe. Ich weiß aber sowieso nicht, was Dalton jetzt noch von mir will.“
    „Das menschliche Gegenstück zu Bob“, murmelte Mitch. „Vielen, vielen Dank.“
    In einer Hinsicht stimmte Mitch mit Harold voll und ganz überein: Dalton war ein Zombie. Wie soeben einem Hochglanzmodemagazin entstiegen, erschien er kurz darauf auf der Bildfläche und begrüßte Mae mit strahlendem Siegerlächeln. Mitch beobachtete eifersüchtig Maes Reaktion. Sie gab Dalton, ohne sein Lächeln zu erwidern, die Hand und bat ihn, Platz zu nehmen.
    Mitch, der sich angesichts seines in kostspieliges Tuch gehüllten Kontrahenten seiner eigenen Unzulänglichkeiten nur allzu bewusst wurde, ließ sich deprimiert in einen Sessel fallen und brütete vor sich hin.
    „Nein, Mitch bleibt“, hörte er nun Mae zu Dalton sagen und wandte den beiden seine Aufmerksamkeit zu.
    „Was ich dir zu sagen habe, ist aber sehr persönlich.“ Dalton sah ihr tief in die Augen.
    „Warum setzen Sie sich nicht erst mal?“, schlug Mitch vor.
    Dalton, der mit dem Rücken zu ihm stand, wandte sich um. „Ich muss Mae allein sprechen. Ich bin sicher, dass Sie das verstehen können.“
    „Nein, kann ich nicht.“ Mitch verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Ich bleibe.“
    „Dalton“, fuhr Mae dazwischen. „Sag, was du zu sagen hast, und dann geh wieder. Ich bin wirklich müde.“
    Dalton zögerte einen Moment, dann gab er sich geschlagen. Er nahm Maes Hand. „Ich denke, wir sollten es noch einmal miteinander versuchen, Mae.“
    Mitch schluckte hart.
    Mae blinzelte verdutzt. „Versuchen? Wir beide?“
    „Natürlich wir beide, du Dummchen. Ich will dich heiraten.“
    „Im ganzen Leben nicht“, erklärte Mae kategorisch. „Wenn das alles ist, was du willst, kannst du gleich wieder gehen.“
    „Mae, ich weiß, dass wir einen Fehler gemacht haben …“
    „Nicht
wir
, Dalton“, berichtigte ihn Mae. „
Du
hast

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