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Ein Mann für alle Fälle

Ein Mann für alle Fälle

Titel: Ein Mann für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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nicht los, dass an dieser Sache etwas oberfaul ist. Selbst wenn Armand eines natürlichen Todes im Bett gestorben sein sollte, steckt da noch etwas anderes hinter. Das würde es auch erklären, warum irgendjemand mit meiner Arbeit ganz und gar nicht einverstanden zu sein scheint und ständig versucht, mich daran zu hindern.“ Er dachte noch einen Moment nach und stand dann auf. „Lassen Sie uns gehen. Hier ist nichts.“
    Er streckte ihr die Hand hin. Sie nahm sie und zog sich daran hoch, wobei sie verwirrt registrierte, dass sie die Wärme und Stärke, die von ihm ausging, in vollen Zügen genoss. Erleichtert darüber, dass sie miteinander ins Reine gekommen waren, folgte sie ihm zur Tür.
    Als er die Hand nach dem Schalter ausstreckte, um das Licht auszuknipsen, schaute er kurz über die Schulter zu ihr, und irgendetwas in seinem Blick erregte sie plötzlich. Nein, nicht er, wehrte sie innerlich ab, aber es war nur ein kläglicher Versuch, ihr Verlangen unter Kontrolle zu bekommen. Vom ersten Tag an hatte sie die Anziehungskraft, die von ihm ausging, gespürt. Und je länger sie ihn kannte, desto mehr begehrte sie ihn.
    Sie stellte sich vor, wie sie beide zusammen im Bett lagen, wie sie sich an seinen harten Körper drängte und seine Hände über …
    „Mabel, ist mit Ihnen auch alles in Ordnung?“
    Sie schluckte. „Ja. Aber ja. Mir geht es bestens.“
    „Gut.“ Er knipste das Licht aus, und in der Sekunde, die es dauerte, bis er die Tür geöffnet hatte, dachte Mae daran, sich auf ihn zu stürzen und ihn zu Boden zu zerren. Wild und hemmungslos würden sie sich lieben, wieder und wieder …
    Sie war sich sicher, dass er nichts dagegen hätte. Aber dann wäre sie einfach nur eine weitere Eroberung für ihn, nach all seinen Bibliothekarinnen.
    Er öffnete die Tür. Ein Gewitter war aufgezogen, und ein Blitz zuckte grell über den Himmel. Ein heftiger Windstoß fegte über sie hinweg und ließ sie erschauern. Mitch zog sein Jackett aus und legte es ihr um die Schultern.
    Kurz bevor sie den Wagen erreicht hatten, peitschte ein Schuss durch die nächtliche Stille.
    Mae erstarrte. Geistesgegenwärtig packte Mitch sie und riss sie zu Boden, während im selben Augenblick eine weitere Kugel über ihre Köpfe hinwegpfiff und in die Wand des Lagerhauses einschlug.
    Sie lagen einen Moment lang bewegungslos auf dem staubigen Weg und lauschten mit angehaltenem Atem in die Stille.
    „Bleiben Sie hier und rühren Sie sich nicht von der Stelle“, flüsterte Mitch, nachdem einige Zeit alles ruhig geblieben war. Mae nickte und duckte sich tiefer in den Schatten, den der Wagen warf. „Ich meine es ernst“, warnte Mitch sie. „Bleiben Sie unten.“
    Wieder nickte Mae gehorsam.
    „Gut so.“ Mitch sah sie ungläubig an, es erschien ihm fast wie ein Wunder, dass sie keinen Widerspruch anmeldete. Doch dann schob er den Gedanken beiseite und robbte zur anderen Seite des Schuppens. Warum tust du das eigentlich? fragte er sich, während er durch die Dunkelheit kroch. Er war schließlich kein echter Privatdetektiv, und deshalb musste er sich eigentlich auch nicht so benehmen. Vielleicht weil Mae Belle dir zusieht, gab er sich selbst zur Antwort, doch diesen unangenehmen Gedanken verdrängte er umgehend. Andere Männer mochten sich vielleicht für eine Frau zum Narren machen, aber doch nicht Mitchell Peatwick Kincaid. Das war einfach absurd.
    Wieder peitschte ein Schuss auf.
    Mitch drängte sich instinktiv gegen die Hauswand, aber das Einzige, worauf er achtete, war Mae. Sie kauerte noch immer folgsam auf dem von ihm zugewiesenen Platz, der, wie er jetzt schaudernd erkannte, von allen Seiten offen war. Der Angreifer schien den Standort gewechselt zu haben. Renn weg, schrie Mitch ihr innerlich voller Verzweiflung zu, als die nächste Kugel dicht über ihren Kopf hinwegschwirrte und sich mit einem sirrenden Geräusch ins Blech seines Autos fraß. Der Benzintank! Mitchs Gedanken rasten. Wenn dieser Verrückte nur ein wenig tiefer schießt, trifft er den Benzintank. Beweg dich, Mabel! Hau ab! Bring dich in Sicherheit, verdammt noch mal!
    Doch sie rührte sich keinen Millimeter, und Mitchs Hoffnung auf Gedankenübertragung erfüllte sich nicht. Mae blieb, wo sie war. Sie war eine lebende Zielscheibe, doch was hätte er für sie tun können? Sollte er vielleicht wie irgend so ein dämlicher Kinoheld seine Deckung verlassen, beseelt von dem Wunsch, sie zu retten, wo doch abzusehen war, dass er das kaum überleben würde? Sollte er

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