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Ein Mann für alle Fälle

Ein Mann für alle Fälle

Titel: Ein Mann für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Folterqualen aussetzen, die es für sie bedeutete, Mitch zu sehen, aber nicht berühren zu dürfen. Ihr Entschluss stand fest. Sie würde ihn nicht wiedersehen.
    Sie setzte sich im Bett auf, griff zum Telefon auf dem Nachttisch und wählte seine Nummer.
    Es klingelte eine halbe Ewigkeit. Gerade als sie wieder auflegen wollte, nahm er ab. „Was ist?“
    „Mitch, hier ist Mae.“ Ihre Stimme zitterte. Sie schluckte krampfhaft.
    „Stimmt irgendetwas nicht?“ Er klang jetzt nicht mehr gereizt wie eben noch. „Entschuldigen Sie, ich war unter der Dusche.“
    Mae holte tief Luft. „Sie sind entlassen.“
    „Nein, bin ich nicht.“ Er klang vollkommen perplex. „Was ist denn mit Ihnen los?“
    „Wir werden das Geld niemals finden, und ich kann es mir nicht leisten, Sie weiterhin zu bezahlen, und die Woche ist sowieso bald um, und …“
    „Ich arbeite umsonst weiter. Ich komme morgen bei Ihnen vorbei, dann können wir alles in Ruhe bereden.“
    „Nein!“
    „Mabel, entweder Sie sagen mir sofort, was los ist, oder ich stehe in zehn Minuten bei Ihnen auf der Matte.“
    „Nein!“
    „Mabel …“
    „Okay.“ Mae zwinkerte. „Okay, okay. Aber Sie hören mir einfach nur zu und sagen kein Wort, dass das klar ist, ja?“ Sie hielt inne, und als vom anderen Ende der Leitung nichts als Schweigen zurückkam, wiederholte sie: „Okay.“ Sie schluckte. „Ich kann Sie nicht mehr sehen. Ich … ich fühle mich zu sehr von Ihnen angezogen.“
    Mitchs holte geräuschvoll Luft. „Also, ehrlich gestanden fühle ich mich von Ihnen ebenfalls angezogen, aber …“
    „Nur zuhören, habe ich gesagt!“ Mae schluckte wieder. „Ich fühle mich nicht nur angezogen, es ist mehr. Ich … ich will Sie.“ Und nun, nachdem der Anfang erst gemacht war, sprudelte sie ihre ganze Seelenqual vollkommen unkontrolliert heraus. „Ich will dich auf jede Art, die nur möglich ist. Ich will dich überall berühren, ich will jeden Zentimeter deiner Haut mit meiner Zunge liebkosen, ich will meine Beine um dich schlingen und dich für immer festhalten. Ich will deine Hände überall auf meinem Körper spüren und deine Lippen und …“ Ihre Worte überschlugen sich fast, ihre Stimme kletterte vor Erregung eine Oktave höher, und sie sagte Dinge, die auszusprechen sie sich niemals im Leben hätte träumen lassen. „Ich kann diese Spannung einfach nicht mehr aushalten!“, schloss sie. Dann schwieg sie und war verblüfft, sich neben ihrem Bett an die Wand gelehnt wiederzufinden, weil sie gar nicht mitbekommen hatte, dass sie aufgestanden war.
    Ein paar Sekunden später fragte er: „Mae?“
    Sie schloss die Augen und kam sich plötzlich vor wie eine Idiotin. „Ja?“
    „Bist du fertig?“
    Sie schluckte. „Ja.“
    „Geht es dir jetzt besser?“
    Ihr Atem verlangsamte sich, als sie darüber nachdachte. „Ja. Ja, wirklich, ich glaube, es geht mir tatsächlich besser.“
    „Gut.“ Seine Stimme war unnatürlich ruhig. „Und jetzt hörst du mir zu.“ Er hielt einen Moment inne, und sie hörte ihn Atem holen. „Das ist alles kein Problem. Wo bist du?“
    „In meinem Schlafzimmer.“
    „Die erste Tür am Ende der Treppe, richtig?“
    Ihr blieb die Luft weg. „Richtig“, stieß sie schließlich mit Mühe hervor.
    „Gut. Bleib, wo du bist, und rühr dich nicht von der Stelle.“
    Damit legte er auf. Erst als das Freizeichen an ihr Ohr drang, sickerte die Erkenntnis langsam in ihr Bewusstsein ein.
    Sie hatte ihm mehr versprochen, als sie sich jemals in ihren kühnsten Fantasien ausgemalt hatte, und nun war er unterwegs zu ihr.
    „Oh, mein Gott!“, flüsterte sie und warf sich aufs Bett.

8. KAPITEL
    M itch legte den Hörer auf und raste zur Tür. Halt, die Schlüssel! Wo waren sie? In der Hosentasche. Er hob seine Hose vom Fußboden auf und merkte, dass er noch nackt war.
    Okay, erst anziehen. Er ließ sich - Maes betörende Wünsche im Hinterkopf - mit geschlossenen Augen aufs Bett sinken. Los, atme, befahl er sich und holte tief Luft. Und jetzt anziehen.
    Hastig zog er den Reißverschluss seiner Hose hoch und schlüpfte in die Schuhe, und dann - im Laufen schon - tastete er nach den Wagenschlüsseln. Okay, da waren sie. Er schnappte sich sein Jackett und riss die Tür auf.
    Newton, eine Hand zum Anklopfen erhoben, stand vor ihm. „Oh, gut, dass du da bist.“
    „Nein, ich bin nicht da.“ Mitch suchte nach seinem Ärmel, während er versuchte, um seinen Freund herumzugehen, doch Newton stellte sich ihm in den Weg.
    „Du musst mir

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