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Ein Mann für alle Fälle

Ein Mann für alle Fälle

Titel: Ein Mann für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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einen Moment zuhören.“ Newtons Gesicht glühte vor Eifer. „Ich habe einige erstaunliche Dinge herausgefunden.“
    „Gut. Gut für dich.“
    Newton blinzelte ihn verblüfft an. „Wie siehst du denn aus? Wo hast du denn dein Hemd gelassen?“
    „Nicht jetzt, Newton. Ich bitte dich.“ Mitch schob ihn energisch beiseite und raste zur Treppe.
    „Warte!“ Newton rannte hinter ihm her. „Ich habe etwas sehr Interessantes …“
    Mitch ignorierte ihn und polterte wie wild die Treppen hinunter. Schnell wie der Blitz war er bei der Eingangstür, riss sie auf - und sah seinen Wagen, hell erleuchtet von den Neonlichtern der umliegenden Bars.
    Alle vier Reifen hingen in traurigen Fetzen von den Felgen herab. Die Sitze waren aufgeschlitzt, die Scheiben zersplittert.
    „Wo steht dein Wagen, Newton?“, fragte Mitch.
    „In dem Parkhaus am Ende der Straße.“
    „Dann nichts wie hin. Ich fahre. Na los, Netwon beeil dich“, erklärte Mitch.
    „Aber …“
    „Kein Aber. Ich fahre und damit basta!“
    Mae betrachtete sich im Spiegel. Ihr Haar war noch immer nass, und ihr Gesicht war ungeschminkt.
    Heiliger Himmel, was nun? Make-up? Haare trocknen, ein sexy Nachthemd?
    Was für ein sexy Nachthemd? Sie besaß keine verführerischen, durchsichtigen Flattergewänder.
    Na, großartig.
    Sie begann im Zimmer auf und zu laufen. Warum verlor sie eigentlich die Nerven? Dazu gab es überhaupt keinen Grund. Sie tat ja gerade so, als würde sie zum ersten Mal eine Nacht mit einem Mann verbringen. So ein Blödsinn! Es war doch nur Mitch.
    Nur?
    Beeil dich, Mitch, dachte sie.
    Die Interstate 75 war eine einzige Baustelle und einspurig. Natürlich. Wie sollte es auch anders sein? Mitch drehte fast durch. Aus reinem Mutwillen raste er eines der orangefarbenen Hütchen um, die die Fahrbahn begrenzten.
    „Versuch doch bitte auszuweichen“, riet Newton, der auf dem Beifahrersitz saß.
    „Das Ding war mir im Weg.“
    „Hättest du vielleicht die Güte, mir zu sagen, wo wir eigentlich hinfahren?“
    Mitch überhörte seine Frage und trat das Gaspedal durch. Die Tachonadel kletterte höher.
    „Dies Straße ist einspurig“, erinnerte Newton ihn.
    „Darauf pfeif ich!“, knurrte Mitch.
    Fünfzehn Minuten nach ihrem Telefonat mit Mitch ging Mae fast die Wände hoch.
    Wo blieb er bloß? Zahlreiche Möglichkeiten schössen ihr durch den Kopf: Er hatte unterwegs jemanden getroffen, er hatte seine Meinung geändert und kam überhaupt nicht, er hatte noch irgendwo angehalten, um sich Kondome zu …
    Kondome. Sie unterbrach ihren Rundgang durchs Zimmer. Was war, wenn er keine dabeihatte? Sie hatte auch keine. Na, wunderbar. Vielleicht Harold und June - nein. Geburtenkontrolle war für Harold und June schon seit einiger Zeit kein Problem mehr.
    Waren in dem Karton mit Armands Sachen nicht auch Kondome gewesen?
    Sie flog den Flur entlang zu Armands Schlafzimmer, wühlte in der Kiste herum und fischte schließlich eine Hand voll Präservativpäckchen heraus. Dann rannte sie in ihr Zimmer zurück, riss eine Schublade auf und warf sie hinein.
    Halt, die Haustür! Sie lief nach unten und schloss auf. Nachdem auch das erledigt war, kehrte sie in ihr Zimmer zurück und ließ sich aufatmend aufs Bett fallen. Jetzt konnte Mitch kommen.
    Wo blieb er bloß?
    Die Tür flog auf, und Mitch stand auf der Schwelle. Mitch in Fleisch und Blut. Mae blinzelte. Fleisch - das war der richtige Ausdruck. Seine Brust unter dem Jackett war nämlich nackt.
    Er sah sie an. „Hi.“
    „Hi.“
    Sein Blick wanderte über ihren in den weißen Satinmorgenrock gehüllten Körper. „Schön siehst du aus.“
    Sie schluckte hart. „Danke.“
    „Falls du deine Meinung in der Zwischenzeit geändert haben solltest …“
    Sie lachte. „Geändert? Wenn du nicht auf der Stelle zu mir kommst, sterbe ich vor Sehnsucht nach dir.“
    Er lachte auch, öffnete noch an der Tür seine Hose, streifte sie ab und ließ auch das Jackett von den Schultern gleiten.
    „Du hast ja keine Ahnung, wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe“, bekannte er, und dann war er auch schon bei ihr und umarmte sie. Ein Lustschauer überlief sie, und sie schmiegte sich glücklich an ihn.
    „Küss mich“, bat sie mit bebender Stimme.
    Er tat es, und alle Ängste und Zweifel wichen von ihr. Sie teilte die Lippen, um seinen Geschmack zu kosten, und als seine Zunge in ihren Mund glitt, stieg Hitze in ihr auf und breitete sich in Wellen in ihrem ganzen Körper aus. Mae konnte die Hände nicht still halten.

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