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Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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exzellenten Chianti. Aus Italien, natürlich.“
    „Natürlich.“ Leicht argwöhnisch tat sie einen weiteren Schritt in die Suite hinein. „Sie haben den ganzen Nachmittag mit Kochen verbracht?“
    „Ja. Erinnern Sie mich daran, dass ich mit dem Hotelbetreiber über die Qualität der Herde in den Suiten reden muss. Aber letztendlich hat doch alles geklappt.“
    Eigentlich war es unklug, mit ihm in seiner Suite zu essen. Aber diesem Duft zu widerstehen hätte bedeutet, aus Stein zu sein. Wie magisch angezogen steuerte sie auf die kleine Kochnische zu. Das Wasser lief ihr im Mund zusammen. „Himmlisch ...“
    Beglückt schlang Carlo den Arm um ihre Taille und führte sie an den Herd. Die kleine Küche war ein einziges Chaos. Noch nie hatte Juliet so viele Töpfe, Schüsseln und Kochbesteck in einem Spülbecken gestapelt gesehen. Der Arbeitsbereich war mit Spritzern und Klecksen übersät. Aber der Duft – einfach paradiesisch!
    „Die Sinne, Juliet. Es gibt keinen einzigen Menschen, der nicht von seinen Sinnen regiert wird. Zuerst riechen wir, und prompt setzt die Fantasie ein.“ Seine Finger strichen leicht über ihre Hüfte. „Stellen Sie es sich vor. Können Sie es nicht bereits auf der Zunge schmecken, allein bei der Vorstellung?“
    „Hmm.“ Sie wusste, sie beging einen Fehler, als sie ihm zusah, wie er den Deckel vom Topf hob. Die Aromen ließen sie die Lider schließen und tief einatmen. „Oh Carlo.“
    „Dann betrachten wir, und die Fantasie geht einen Schritt weiter.“ Sacht stupste er sie in die Seite, bis sie die Augen öffnete und in den Topf schaute. Dick, rot und köchelnd bot sich die Soße ihrem Blick dar, mit Fleisch, Paprika und Kräutern. Ihr Magen knurrte laut.
    „Wunderschön, nicht wahr?“
    „Ja.“ Ihr war nicht bewusst, dass sie sich mit der Zungenspitze erwartungsvoll über die Lippen fuhr. Ihm schon.
    „Und dann hören wir.“ Auf der Herdplatte neben dem Soßentopf stand ein Topf mit Wasser, das jetzt zu kochen begann. Mit geübtem Auge maß Carlo die richtige Menge Pasta ab, gab sie behutsam hinein und rührte dann vorsichtig mit einem Kochlöffel. „Manchen Dingen ist es einfach vorbestimmt, zusammen zu sein. Ohneeinander werden sie nie vollständig und erfüllt sein, doch wenn sie zusammenkommen“, er stellte die Temperatur niedriger, „werden sie zu einem unermesslichen Schatz. Pasta und Soße. Ein Mann und eine Frau. Kommen Sie, trinken Sie ein Glas Chianti. Der Champagner ist für später.“
    Es wurde höchste Zeit, ihren Standpunkt klarzumachen. „Carlo, ich hatte keine Ahnung, dass Sie das hier vorhatten. Ich denke ...“
    „Ich liebe Überraschungen.“ Er reichte ihr ein Glas, halb voll mit blutrotem Wein. „Und ich wollte für Sie kochen.“
    Sie wünschte, er hätte es anders ausgedrückt. Sie wünschte, seine Stimme wäre nicht so warm und samten, so tief und dunkel wie seine Augen. Wie die Gefühle, die er in ihr wachrief. „Ich weiß das wirklich zu schätzen, Carlo. Es ist nur ...“
    „Waren Sie in der Sauna?“
    „Ja. Aber jetzt ...“
    „Und es hat Sie entspannt. Man kann es sehen.“
    Sie seufzte und nippte an dem Wein, ohne sich dessen bewusst zu sein. „Ja.“
    „Ich entspanne mich bei dem hier. Wir essen heute Abend zusammen.“ Er stieß leise mit ihr an. „Männer und Frauen tun das seit Jahrhunderten. Es wird allgemein als zivilisiert erachtet.“
    Ihr Kopf ruckte hoch. „Sie machen sich über mich lustig.“
    „Stimmt.“ Er beugte sich in den Kühlschrank und holte eine Platte hervor. „Zuerst kosten Sie von meinen antipasti. Damit Ihr Gaumen vorbereitet wird.“
    Juliet wählte eine kleine Scheibe von den Zucchini. „Ich hatte gedacht, Sie würden sich lieber in einem Restaurant bedienen lassen.“
    „Ab und zu ziehe ich das auch vor. Zu anderen Gelegenheiten schätze ich die Privatsphäre mehr.“ Er stellte die Platte ab. Gleichzeitig wich Juliet einen Schritt zurück. Aufmerksam schaute er sie an. „Juliet, mache ich Sie etwa nervös?“
    Sie schluckte den Bissen Zucchini. „Seien Sie nicht albern.“
    „Bin ich das?“ Impulsiv stellte er sein Glas ab und machte einen Schritt auf sie zu. Juliet fand sich mit dem Rücken gegen den Kühlschrank gepresst wieder.
    „Carlo ...“
    „Nicht, schsch ... Wir machen ein kleines Experiment.“ Die Augen auf ihr Gesicht gerichtet, küsste er sie sanft erst auf die eine, dann auf die andere Wange. Er hörte, wie sie nach Luft schnappte und den Atem dann bebend ausstieß. Die Nerven.

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