Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
mich für die Unterbrechung.“
    Juliet drehte sich wieder zu ihm um und schaute ihm offen entgegen. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Das Dinner war exquisit, Carlo, vielen Dank. Morgen früh um acht solltest du fertig sein, damit wir das Hotel verlassen können.“
    „Einen Moment“, murmelte er, kam zu ihr und fasste sie bei den Armen. „Was ist los? Du bist verärgert.“
    „Unsinn.“ Sie wollte sich seinem Griff entziehen und zurücktreten. Es gelang ihr nicht. Es war leicht zu vergessen, wie viel Kraft er hatte. „Warum sollte ich verärgert sein?“
    „Frauen brauchen nicht immer unbedingt einen Grund.“
    Er sagte es völlig unvoreingenommen. Juliet kniff die Augen zusammen. „Da spricht der Experte. Nun, dann verrate ich dir etwas über diese Frau hier, Franconi. Sie hält nicht viel von einem Mann, der sie in der einen Sekunde schwindelig küsst und ihr in der nächsten eine andere Gespielin unter die Nase schiebt.“
    Er hob die Hand, versuchte zu verstehen, was sie meinte. „Ich kann dir nicht ganz folgen. Vielleicht ist mein Englisch nicht gut genug.“
    „Dein Englisch ist perfekt“, fauchte sie. „Und wie ich gerade hören konnte, dein Italienisch ebenfalls.“
    „Mein ...“ Ein breites Lachen zog mit einem Schlag auf sein Gesicht. „Der Anruf.“
    „Richtig, der Anruf. Und jetzt entschuldige mich bitte.“
    Er ließ sie bis zur Tür gehen, bevor er wieder sprach. „Juliet, ich gestehe, ich liebe die Frau, mit der ich gerade telefoniert habe, von ganzem Herzen. Sie ist schön, intelligent und faszinierend, und ich habe bisher noch niemanden wie sie getroffen.“
    Wütend wirbelte Juliet herum. „Wie schön für dich.“
    „So denke ich auch. Das da am Telefon war meine Mutter.
    Sie kam zurückmarschiert und griff nach ihrer Abendtasche, die sie fast vergessen hätte. „Ich denke, einem Mann mit deiner Erfahrung und deiner Kreativität hätte etwas Besseres einfallen können.“
    „Mir wäre etwas Besseres eingefallen.“ Er hielt sie wieder fest, dieses Mal jedoch nicht mehr so zärtlich, nicht mehr so geduldig. „Wenn es nötig gewesen wäre. Es ist nicht meine Angewohnheit, mich zu erklären, aber wenn ich es tue, dann lüge ich nicht.“
    Sie holte tief Luft. Plötzlich war sie sicher, dass sie die Wahrheit von ihm hörte. So oder so, sie hatte sich wie eine Idiotin benommen. „Tut mir leid. Es geht mich nichts an.“
    „Nein, tut es nicht.“ Er legte die Hand an ihr Kinn und hielt es fest. „Vorhin sah ich Angst in deinen Augen stehen, daher habe ich mir Gedanken gemacht. Jetzt allerdings bin ich mir sicher, du fürchtetest dich nicht vor mir, sondern vor dir selbst.“
    „Das wiederum geht dich nichts an.“
    „Stimmt, tut es nicht“, wiederholte er. „Du gefällst mir und interessierst mich, Juliet, in vielerlei Hinsicht, und ich will mit dir schlafen. Aber damit warten wir, bis du keine Angst mehr hast.“
    Sie wollte ihn anschreien. Sie wollte weinen. Er erkannte beides ganz deutlich. „Unser Flug geht morgen früh, Carlo.“
    Er ließ sie gehen. Dann blieb er reglos an derselben Stelle stehen, auch noch lange, nachdem er ihre Zimmertür auf der gegenüberliegenden Seite des Korridors hatte schlagen hören.

6. KAPITEL
    D allas war anders als die Städte, die sie bisher bereist hatten. Dallas war Dallas. Es blieb sich treu und entschuldigte sich nicht dafür. Das reiche Texas, das bombastische Texas, das arrogante Texas. Wenn diese Stadt als Inbegriff des gesamten Staates galt, dann tat sie es mit Flair. Futuristische Architektur und ein überwältigendes Gewirr von Autobahnen paarten sich mit einem Überfluss an gediegenen und wesentlich gesetzteren Gebäuden im Stadtzentrum. In der trockenen heißen Luft hingen die Gerüche von Öl, teuren Parfüms und Präriestaub. Dallas war Dallas, und es hatte seine Wurzeln nie vergessen.
    Hier herrschte die Atmosphäre einer boomenden Stadt, die fest entschlossen war, den Aufschwung unter keinen Umständen zu behindern. Amerikanischer Pioniergeist und typisch amerikanische Energie gab es im Überfluss. Doch soweit es Juliet betraf, hätten sie genauso gut in Timbuktu sein können. Sie hatte keine Augen für die Besonderheiten der Stadt.
    Carlo tat, als wäre nie etwas geschehen – kein intimes Dinner für zwei, keine Verführung, keine Kapitulation, keine Worte im Zorn. Juliet fragte sich, ob er sich absichtlich zurückhielt, um sie damit verrückt zu machen.
    Er war liebenswürdig, kooperativ und charmant. Aber

Weitere Kostenlose Bücher