Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Aufenthalte in Ihrem Land immer.“ Lässig streichelte er über Juliets Hand, bevor sie sie vom Tisch zurückziehen konnte. „Noch dazu, wenn ich mich in der Gesellschaft einer schönen Frau befinde.“ Als sie versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen, musste sie feststellen, dass sie ihre Finger nicht rühren konnte. Dieser Mann, der die luftigsten aller Souffles erschuf, hatte die kraftvollen Hände eines Boxers.
    Es war ein Duell zweier starker Willen, sie stießen aufeinander und ließen Funken fliegen. Carlos Stimme jedoch blieb sanft und leise – romantisch. „Ich muss Ihnen anvertrauen, Miss Tribly, dass Juliet eine ganz außergewöhnliche Frau ist. Ohne sie wüsste ich nicht, wie ich zurechtkommen sollte.“
    „Mr Franconi übertreibt.“ Auch Juliets Stimme war ruhig und höflich, der Tritt, den sie ihm unter dem Tisch versetzte, allerdings weniger. „Ich kümmere mich nur um die prosaischen Details, Mr Franconi dagegen ist der Künstler.“
    „Ja, wir beide sind ein unschlagbares Team, meinen Sie nicht auch, Miss Tribly?“
    „Ja, bestimmt.“ Sie war sich nicht sicher, wie sie diese Information zu bewerten hatte, und lenkte auf sicheres Gebiet über. „Mr Franconi, Sie schreiben nicht nur Kochbücher, die zu Bestsellern werden, sondern Sie führen auch Ihr eigenes Restaurant in Rom und reisen zudem in aller Herren Länder, um ein besonderes Gericht zuzubereiten. Es ist erst wenige Monate her, da flogen Sie in die Ägäis, um dem millionenschweren griechischen Reeder Dimitri Azares Ihre Minestrone zu servieren.“
    „Es war sein Geburtstag“, erinnerte Carlo sich. „Seine Tochter hatte die Überraschung für ihn arrangiert.“ Er ließ seinen Blick über die Frau wandern, deren Hand er festhielt. „Juliet wird Ihnen bestätigen können, wie sehr ich Überraschungen liebe.“
    „Nun ja ...“ Miss Tribly trank erneut von ihrem Mineralwasser. „Ihr Terminplan ist sehr voll und wohl auch hektisch, da stellt sich einem unwillkürlich die Frage, ob Ihnen das Kochen als solches überhaupt noch Spaß macht.“
    „Wenn Sie die Leute fragen, wie sie über das Kochen denken, dann werden Sie Antworten erhalten, die von ,Pflicht’ bis ,Hobby’ reichen. Aber wie ich bereits Juliet erklärte“, besitzergreifend verschränkte er seine Finger mit ihren, „Essen ist ein grundlegendes körperliches Bedürfnis des Menschen.
    Und wie die körperliche Liebe sollte Essen alle Sinne befriedigen. Es sollte auf- und erregend sein und Erfüllung bringen.“ Er ließ seinen Daumen unter ihre Handfläche wandern und kreiste dort träge. „Nicht wahr, Juliet?“
    Sie hatte sich bemüht, es zu vergessen, hatte sich eingeredet, dass sie es geschafft hatte. Doch jetzt, mit dem leichten, unablässigen Streicheln seines Daumens, brachte er alles wieder zurück. „Mr Franconi ist überzeugt, dass Nahrung eine eigene Sinnlichkeit besitzt. Sein außerordentliches Talent, diese Eigenschaft herauszustellen, hat ihn zu einem der besten Chefköche der Welt gemacht.“
    „Grazie, mi amore“, murmelte er und zog ihre steife Hand an seine Lippen.
    Sie bohrte den Absatz ihres Schuhs in das weiche Leder seines Schuhs und hoffte, dass sie bis auf den Knochen durchstieß. „Ich denke, Sie und Ihre Leser werden in Mr Franconis Buch ,The Italian Way’ verblüffende Beispiele seines Könnens, seines Stils und seiner Ansichten finden. Das Buch ist so klar und deutlich geschrieben, dass wirklich jeder die Rezepte nachmachen und damit etwas Besonderes kreieren kann.“
    Als die Drinks serviert wurden, startete Juliet einen neuerlichen Versuch, ihre Hand zurückzuziehen. Sie hatte sich ausgerechnet, das Überraschungsmoment zu ihrem Vorteil nutzen zu können. Doch sie hätte es besser wissen müssen.
    „Auf das neue Baby.“ Er lächelte Juliet zu. „Man sollte immer die Gelegenheit wahrnehmen, auf das Leben anzustoßen, in all seinen Phasen.“
    Miss Tribly nippte an ihrer Margarita, serviert in einem Glas von der Größe eines kleinen Vogelbeckens. „Mr Franconi, haben Sie tatsächlich alle Rezepte aus Ihrem Buch selbst gekocht und probiert?“
    „Selbstverständlich.“ Carlo genoss das beißende Gefühl des Drinks auf seiner Zunge. Es gab Zeiten für Süßes und andere, zu denen Saures besser passte. Er lachte, leise, tief, samten, und lenkte seinen Blick auf Juliet. „Wenn etwas mein Eigen ist, dann mache ich es mir zur Aufgabe, alles darüber herauszufinden und zu wissen. Eine Mahlzeit, Miss Tribly, ist genau wie eine

Weitere Kostenlose Bücher