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Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Liebesaffäre.“
    Die Arme brach prompt die Spitze ihres Bleistifts ab und suchte hastig in ihrer Tasche nach einem anderen. „Eine Liebesaffäre?“
    „Ja. Es fängt vorsichtig, zögernd, ja experimentell an. Nur ein kleiner Happen, ein erster Geschmack, um die Vorfreude zu steigern. Dann folgt der nächste Gang, vielleicht etwas Leichtes. Oder etwas Kühles, um die Sinne anzuregen, aber nicht zu überwältigen. Danach kommen die Gewürze, das Fleisch, die Variationen von Beilagen. Die Sinne sind hellwach, der Geist erwartungsvoll allein auf das Vergnügen ausgerichtet. Darin sollte man eine lange Weile verharren und schwelgen. Und schließlich kommt das Dessert, die Zeit des köstlich-matten ,Sich-Hingebens’, des Entspannens.“ Das Lächeln, das er Juliet sandte, konnte nicht missverstanden werden. „Es sollte genossen werden, bis zur Neige ausgekostet. Bis der Gaumen befriedigt ist und der Körper gesättigt.“
    Miss Tribly schluckte. „Ich werde mir Ihr Buch ganz bestimmt auch kaufen.“
    Mit einem Lachen nahm Carlo die Speisekarte zur Hand. „Plötzlich habe ich unglaublichen Hunger.“
    Juliet bestellte einen Obstsalat für sich und hielt sich eine gute halbe Stunde damit auf.
    „Ich sollte jetzt wirklich wieder zurück in den Verlag.“ Nachdem sie ihr Gericht und ein Stück Aprikosentorte gegessen hatte, packte Miss Tribly Block und Bleistift ein. „Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie faszinierend ich dieses Interview fand, Mr Franconi. Ich werde mich nie wieder mit einer gleichgültigen Einstellung zum Essen setzen.“
    Amüsiert erhob Carlo sich. „Es war mir ein Vergnügen.“
    „Ich werde eine Kopie des Artikels an Ihr Büro schicken, Miss Trent.“
    „Ja, bitte, tun Sie das.“ Juliet bot der anderen die Hand und war überrascht, dass die junge Reporterin sie einen Moment länger hielt.
    „Sie sind eine glückliche Frau.“ Dann wandte sie sich an Carlo. „Noch viel Erfolg auf Ihrer weiteren Tour, Mr Franconi.“
    „Arrivederci.“ Carlo lächelte noch immer, als er sich wieder setzte, um den Rest seines Kaffees zu trinken.
    „Da hast du ja eine famose Show gegeben, Franconi.“
    Er hatte mit dem Gewitter gerechnet, hatte dem sogar mit Spannung entgegengesehen. „Ja, das glaube ich auch. Ich habe meinen – wie hast du es letztens genannt? – Einakter recht gut gemacht, nicht wahr?“
    „Das war eher ein Stück in drei Akten.“ Mit ruhiger Hand zeichnete sie energisch die Rechnung ab. „Aber das nächste Mal fragst du mich zuerst, ob ich eine Rolle darin übernehmen möchte.“
    „Welche Rolle denn?“
    Seine Unschuldsmiene war dazu gedacht, sie wütend zu machen. Er ließ wirklich keine Gelegenheit aus! „Du hast dieser Frau bewusst den Eindruck vermittelt, wir beide seien ein Liebespaar.“
    „Juliet, ich habe ihr lediglich gezeigt, wie sehr ich dich respektiere und bewundere. Was sie daraus macht ... dafür trage ich keine Verantwortung.“
    Juliet legte ihre Serviette sehr sorgfältig auf den Tisch, stand auf und hob ihre Aktentasche auf. „Mistkerl.“
    Carlo sah ihr nach, wie sie das Restaurant verließ. Das süßeste Kosewort hätte ihn nicht mehr befriedigen können. Wenn eine Frau einen Mann einen Mistkerl nannte, war sie ihm gegenüber nicht gleichgültig. Er pfiff leise vor sich hin, als er aufstand und ihr folgte. Noch zufriedener machte es ihn, als er sie fahrig mit dem Schlüssel hantieren sah, um den am Straßenrand geparkten Mietwagen aufzuschließen. Wenn eine Frau ungerührt war, dann schimpfte sie nicht unflätig über ein lebloses Objekt.
    „Sollte ich uns vielleicht lieber zum Flughafen fahren?“
    „Nein.“ Unter gemurmeltem Fluchen schaffte sie es schließlich, den Schlüssel ins Türschloss zu stecken. Sie würde ihr Temperament unter Kontrolle halten. Ja, sie würde sich zusammenreißen ... Ach zur Hölle damit! Juliet schlug mit beiden Händen auf das Wagendach. „Was sollte diese kleine Scharade da drinnen?“
    Squisito, schoss es ihm in den Kopf. Ihre Augen funkelten in einem bedrohlichen Giftgrün. Und er stellte leicht verblüfft fest, dass er eine Frau mit Temperament jenen mit ewig kontrollierter Gelassenheit vorzog. „Scharade?“
    „Dieses Händchenhalten, die vielsagenden Blicke, mit denen du mich angesehen hast?“
    „Es ist doch wahr, dass ich gern deine Hand halte. Und es ist mir unmöglich, dich nicht anzusehen.“
    Sie gedachte nicht, über ein Autodach hinweg mit Carlo zu debattieren. Mit wenigen energischen Schritten kam Juliet

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