Ein Mann wie du hat mir gefehlt
einteiltest, brauchtest du den Kindern nicht soviel zu versagen.”
“Hast du schon einmal etwas von Inflation gehört, Jared?”
“Versuch nur nicht, dich herauszureden, Rachel.”
Rachel bebte vor Zorn. “Du kannst ihr das Geld schicken, Jared, und ich werde dafür sorgen, dass es auf ihr Sparkonto kommt. Aber sie wird das Kleid nicht kaufen, weil ich ihr gesagt habe, dass sie es nicht bekommen kann.”
“Und ich sage, sie bekommt es.”
Rache l warf einen zornigen Blick in Richtung Jae. “Ich kann dich nicht davon abhalten, ihr Geld zu schicken. Vielleicht kann ich auch Jae nicht davon abhalten, das Kleid zu kaufen. Aber ich garantiere dir, Jared Jaeson March, dass sie es nicht zum Ball tragen wird. Ich werde nicht zulassen, dass sie sich über meine Anordnungen hinwegsetzt. Dafür liebe ich sie zu sehr.”
“Meine Güte, Rachel, ich verstehe diese Aufregung wegen eines Kleides nicht. Du hast schon immer ein Talent gehabt, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen.”
“Es geht nicht um ein Kleid”, sagte Rachel. “Es geht um eine falsche Einstellung, Jared. Aber das kannst du nicht verstehen’.”
“Nein, das kann ich nicht. Ich möchte mit Jae sprechen.”
“Jetzt nicht, Jared. Sie muss jetzt zur Schule.”
“Du kannst sie nicht ewig von mir fernhalten, Rachel.” Er lachte höhnisch. “Du weißt ja, am Ende werden alle drei Kinder bei mir leben. Und wegen des Kleides ist das letzte Wort noch nicht gefallen. Das nächste Wochenende habe ich Anspruch auf die Kinder. Ich werde dafür sorgen, daß Jae genau das Kleid bekommt, das sie sich wünscht. Und ich warne dich, ,wenn du ihre Zuneigung nicht verlieren willst, dann verbiete ihr nicht, es zum Ball zu tragen.”
Nachdem Rachel den Hörer aufgelegt hatte, drehte sie sich zu Jae um. “Du hast deinen Vater angerufen, obwohl ich es dir verboten habe?”
Unfähig, ihrer Mutter ins Gesicht zu sehen, stand Jae auf und trug ihr Frühstücksgeschirr zur Spüle. “Ja. Ich finde, du hast kein Recht, mich von ihm fernzuhalten.”
“Jae”, sagte Rachel, “d u hast mich enttäuscht und verärgert.
Für den nächsten Monat bekommst du Stubenarrest. Ich lasse dich zu den Footballspielen gehen, weil du Cheerleader bist.
Danach aber kommst du schnurstracks heim, statt mit deinen Freunden zusammenzusein. An den Wochene
nden wirst du
nicht ausgehen. Mag dein Vater dir das Kleid kaufen, aber du wirst es nicht tragen. Ja, du wirst den Ball vielleicht gar nicht besuchen, Jae. Darüber muss ich jetzt erst noch nachdenken.”
Jae riss die Augen auf. “Das ist doch nicht dein Ernst, Mom!”
“Doch”, erwiderte Rachel ruhig, “das ist mein voller Ernst. Es gefällt mir nicht, was du hinter meinem Rücken gemacht hast, und auch nicht, dass du deinen Vater und mich gegeneinander ausspielst. Ich habe dich lieb, und ich möchte, dass du bei mir lebst. Aber ich lasse mich nicht manipulieren, Jae. Nicht von dir und nicht von deinem Vater.”
Mit schwerem Herzen sah sie zu, wie Jae ihre Bücher nahm und das Haus verließ. Bittere Tränen flossen ihr aus den Augen.
Sie lief ins Badezimmer und riss Papierhandtücher von der Rolle, um sie sich zu trocknen. Das sanfte Anschlagen der Türglocke erinnerte sie jäh daran, dass sie Lucas erwartete. In all dem Aufruhr hatte sie das ganz vergessen. Schnell kühlte sie sich das Gesicht mit Wasser, bevor sie öffnen ging.
Da es ihr widerstrebte, ihn ihr verweintes Gesicht sehen zu lassen, sagte sie: “Ich bin noch nicht ganz fertig. Ein paar Minuten. Warte solange im Wohnzimmer. Du findest frischen Kaffee dort.”
Als sie das Wohnzimmer betrat, schenkte er Kaffee ein. Er blickte auf und lächelte ihr entgegen. Heute war sie wie eine Geschäftsfrau gekleidet. Sie trug ein dunkelgraues Schneiderkostüm mit einer grüngestreiften Hemdbluse. Aber ihm fiel auch auf, dass ihre Lider geschwollen waren. Doch er sagte nichts. Er würde warten, bis sie sich ihm anvertraute.
“Hast du schon gefrühstückt?” fragte er.
“Mmm.” Sie griff nach einer Kaffeetasse. “Und du?”
Mit den Stiefeln aus weichem Leder bewegte er sich geräuschlos durch den Raum. “Ohne Frühstück würde Mrs.
Molly mich nicht aus dem Haus lassen.”
Rachel musterte ihn versteckt. Das blaugrau gemusterte Westernhemd stand am Kragen offen und entblößte dunkelbraunes Haar. Die enganliegenden Jeans betonten die schmalen Hüften und muskulösen Beine.
“Sie sieht in mir immer noch den Jungen, der wachsen muss und täglich drei kräftige
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