Ein Mann wie du hat mir gefehlt
“Aber du musst mir versprechen, dass du mir trotz deines gefüllten Terminkalenders mehr Zeit einräumst.
Einverstanden?”
“Einverstanden”, murmelte sie, und ihr Herz schlug heftig.
Rachel parkte den Wagen in der Flughafengarage. Auf dem Rücksitz saßen Neal und Sammy, Jae auf dem Beifahrersitz.
Kaum hatte Rachel angehalten, stieß Jae den Wagenschlag auf und schoss hinaus. Sie steckte den Kopf ins Wageninnere und sagte: “Findest du es nicht komisch, dass Lucas es gestern zum Spiel nicht geschafft hat? Aber er wird rechtzeitig da sein, um mit dir, den Jungs und seiner Tochter den Tag auf der Ranch zu verbringen. Ich finde, es ist ganz offensichtlich, dass er mich nicht kennen lernen will. Er geht mir aus dem Weg.”
“Das ist nicht wahr, Jae. Geschäfte haben ihn aufgehalten.”
Sie vermied es, Jae daran zu erinnern, welches Theater sie gemacht hatte, als sie von Lucas’ Absicht erfuhr, dem Spiel zuzuschauen.
“Trotzdem”, beharrte Jae hinter ihrer Mutter hergehend. “Das beweist nur, dass ihn seine Geschäfte mehr interessieren als du.
Sonst hätte er es möglich gemacht.”
“Niemand war enttäuschter als ich, dass er nicht kommen konnte”, sagte Rachel. “Aber so etwas kommt vor.”
“Warten wir’s ab, wie oft das vorkommt”, sagte Jae mit einer trotzigen Bewegung ihres Kopfes. Sie gingen auf die Treppe zu, die zum Flughafen führte. Die Jungen waren bereits vorausgelaufen, und Sammy brüllte von oben: “Schnell, Mom, sonst kommen wir zu spät.”
“Wir haben genug Zeit”, erwiderte Rachel. “Neal, trag deiner Schwester den Koffer.”
Neal gehorchte aber nicht, ohne einen Protest zu murmeln.
In der Abflughalle wartete Rachel, bis Jae eingecheckt hatte.
Sie sah aus dem Fenster und beobachtete den Flugverkehr.
“Mom, warum kommst du nicht mit mir nach Hause?” Mit der Bordkarte in der Hand trat Jae neben ihre Mutter.
“Darüber haben wir doch nun oft genug gesprochen, Jae.”
“Daddy würde sich so freuen, dich zu sehen. Das weiß ich bestimmt.” Sie legte die Hand auf Rachels Arm. “Bitte, Mom, lass uns alle nach Hause fahren. Lass uns wieder eine Familie sein.”
In dem Augenblick kam Sammy angerannt. “Wir können nicht zu Daddy”, rief er. “Du hast uns versprochen, dass wir zu Lucas’ Ranch fahren, Mama.”
“Das habe ich, und das werden wir”, sagte Rachel zu Sammy.
“Nun lauf, ich unterhalte mich mit deiner Schwester.”
“Na schön”, brummelte Sammy und rannte davon, um Neal zu suchen.
“Wenn du heute nicht kannst”, schlug Jae vor, sobald ihr Bruder außer Hörweite war, “dann lass uns alle nächstes Wochenende fahren. Ich erzähl’ Daddy, dass wir …”
Rachel unterbrach sie: “Nein, Jae. Bitte begreif doch, dass das Zuhause deines Vaters nicht mehr mein Zuhause ist. Ich will nicht zurück.”
Der Flug wurde aufgerufen.
“Ich kann nicht glauben, dass du das ernst meinst, Mom”, sagte Jae leise.
“Wir reden darüber ausführlich, wenn du zurück bist”, versprach Rachel.
“Es ist wegen Lucas, nicht?”
“Dein Vater und ich haben uns getrennt, lange bevor ich Lucas kennen lernte”, erinnerte Rachel sie.
“Nimm dich vor Lucas in acht, Mom.” Sie umarmte ihre Mutter. “Er soll dir nicht weh tun.”
“Das wird er nicht.”
Als der zweite Aufruf durch die Halle scholl, gab Jae ihrer Mutter einen Abschiedskuss. “Bis Sonntag. Vergiss nicht, mich abzuholen.”
“Als ob ich das vergessen könnte”, rief Rachel lachend.
8. KAPITEL
Der Wohnraum war angenehm heimelig, die Möblierung teuer, wenn auch nicht protzig. Dieses Zimmer unterschied sich vollkommen von allen anderen Zimmern im Haus. Das war Rachel schon bei ihrer ersten Anwesenheit aufgefallen. Diesmal kannte sie den Grund. Der Rest des Hauses gehörte zu Debra, dieser Raum zu Lucas.
Rachel saß auf dem Sofa, während sie darauf wartete, dass Lucas in seinem Arbeitszimmer ein geschäftliches Telefongespräch beendete. Dugan und Mrs. Molly hatten die beiden Jungen über den Nachmittag mit zur Children’s Ranch genommen. Rachel legte sich zurück in die Kissen, entspannte sich und lauschte der leisen Musik.
Die Tür öffnete sich. “Entschuldigung”, hörte sie Lucas sagen.
Sie holte tief Luft und setzte sich auf. Ein zartes Lächeln huschte über ihr Gesicht. “Ich mag es aber nicht entschuldigen.
Da die Kinder fort sind und Cheryl erst später kommt, glaubte ich, dieses würde unser gemeinsamer Nachmittag sein.” Sie wunderte sich selbst über ihre
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