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Ein Mann wie du hat mir gefehlt

Ein Mann wie du hat mir gefehlt

Titel: Ein Mann wie du hat mir gefehlt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Merritt
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sich hilflos fühlte. Es verbitterte und ärgerte sie, dass Jae einige von Jareds schlimmsten Eigenschaften zu zeigen begann. Und sie war verletzt. Ihre Tochter verwandelte sich in eine verzogene Göre.
    Rachel hätte Jae gern das Kleid gekauft. Am liebsten hätte sie ihr alle Wünsche erfüllt. Aber das war ihr nicht möglich.
    “Bitte, Mom”, flehte Jae, die jetzt ihre Taktik änderte,. “Du hast doch ein paar Ersparnisse.”
    “Das habe ich”, entgegnete Rachel ruhig. “Aber die werde ich nicht angreifen, und ich bin nicht bereit, mich erpressen zu lassen. Das Kleid, das du bei einer einzigen Gelegenheit tragen willst, kostet mehr als fünfhundert Dollar, Jae.”
    Sekundenlang standen sie einander schweigend gegenüber.
    “Ruf deinen Vater nicht an, um ihn um Geld zu bitten, Jae!”
    Mit einem lässigen Schulterzucken wand te Jae sich ab, ging zu ihrem Stereorekorder und legte eine Kassette ein.
    “Hast du gehört?” fragte Rachel.
    “Ich hab’ es gehört”, sagte Jae mit dem Rücken zu ihrer Mutter. Sie drückte einen Knopf, und schrille Musik füllte den Raum.

7. KAPITEL
    Rachel stand an der Spüle und wusch das Frühstücksgeschirr ab. “Hast du nicht etwas vergessen?” rief sie Sammy zu, der gerade zur Tür hinaus wollte. Er blieb kurz stehen und inspizierte, was er bei sich hatte: die Handschuhe, das Schlagholz, den Ball. “Nee”, sagte er.
    “Deine Bücher.” Rachel deutete zum Ranzen, der auf der Sofakante im Wohnzimmer lag.
    “Och ja”, nuschelte Sammy und schlenderte, seine Schulsachen zu holen. “Das. Ich dachte, es ist was Wichtiges.”
    Neal kam aus dem Badezimmer gestürmt. “Mom”, rief er, während er sich das Gesicht mit einem Tuch abwischte, “ich komm’ heut’ ein bisschen später. Mrs. Jeffers hilft mir, mein Diorama in der Bibliothek aufzubauen.” Das Handtuch landete auf dem Frühstückstisch. Neal setzte sich hin und griff zu seinem Glas Milch.
    Rachel nickte. Sammy brüllte los: “Tschüß, Mom, ich hol Cody ab.”
    “Gut. Dann bis heute Nachmittag.”
    Neal machte sich über sein Frühstück aus Schinken, Eiern und Toast her. Als er fertig war, fragte er: “Wo ist Jae? Ich hab’
    sie heute morgen noch gar nicht gesehen.”
    “Bin ja hier”, kam die verdrießliche Antwort.
    “Haben wir schlechte Laune?” neckte Neal sie. Er schob sich die Bücher unter den Arm. “Was ist los, große Schwester? Hast du gestern nicht deinen Willen gekriegt, als du mit Mom einkaufen warst?”
    “Halt den Mund, Neal!” schrie Jae. “Sag ihm, dass er den Mund halten soll, Mom!”
    “Lass sie in Ruhe, Neal”, sagte Rachel ruhig. “Eier, Schinken, Toast, Jae?”
    “Toast und ein halbes Glas Milch”, sagte Jae. “Ich hab’
    keinen Hunger.”
    Neal grinste. “Machen wir wieder eine Diät?” spöttelte er.
    “Neal!” explodierte Jae. “Lass mich in Ruhe!”
    “Bitte, Neal”, mahnte Rachel.
    Er lachte. “Okay, Mom, man wird doch noch mal einen Scherz machen dürfen.”
    “Sie ist heute morgen nicht in der Stimmung”, sagte Rachel.
    “Nun beeil dich aber. Sonst kommst du zu spät.”
    Während Jae über ihrem Frühstück hing, klingelte das Telefon. Sie sprang auf und rannte an den Apparat. “Hallo.”
    Verstohlen sah sie zu ihrer Mutter hin. “Daddy!”
    Langsam richtete Rachel sich auf und schloss die Tür der Spülmaschine. Sie fürchtete Jareds Anrufe bei den Kindern im allgemeinen, und in Anbetracht von Jaes gegenwärtiger Stimmung kam dieser Anruf wirklich zur Unzeit.
    “Ist für dich, Mom”, sagte Jae.
    Rachel wischte sich die Hände ab und ging langsam zum Telefon. Sie war nervös und hatte ein elendes Gefühl in der Magengrube. “Hallo”, sagte sie in den Hörer, wütend mit sich selbst, dass sie sich immer noch von ihm einschüchtern ließ.
    “Rachel, nuschele doch nicht so” Kam Jareds befehlende Stimme. “Du bist es doch, Rachel?”
    “Natürlich bin ich es”, sagte sie mit lauter und fester Stimme.
    “Wer soll’s sonst sein?”
    “Ich schicke Jae tausend Dollar”, kündete Jared an.

    Rachel fuhr auf. “Wie bitte?” Zornig sah sie zu Jae hin, die unbehaglich auf dem Stuhl hin-und herrutschte und dem Blick ihrer Mutter auswich.
    “Du hast mich verstanden, Rachel. Ich überweise tausend Dollar für Jae und wünsche, dass du dafür sorgst, dass das Kind sie bekommt. Kauf das Kleid, das sie sich wünscht.”
    “Soll das eine Unterstellung sein?”
    “Ja, verdammt. Wenn du ein wenig sorgsamer mit dem Kindergeld umgingest und es besser

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