Ein Mann wie du hat mir gefehlt
Wochenende wollen wir zu deiner Halloweenparty kommen.
Oder hast du das vergessen?”
“Das habe ich nicht vergessen”, antwortete er. “Aber ich frage danach, wann wir beide ausgehen können. Allein ohne die Kinder und ohne Störungen. Ein Abend, der nur für Lucas und Rachel bestimmt ist.”
“Ich weiß nicht”, antworte sie leise. Sie setzte sich auf, um ihren Büstenhalter zu schließen und ihre Bluse zuzuknöpfen.
Dabei hielt sie den Kopf gesenkt, und das Haar fiel ihr über die Wangen.
“Wie wäre es mit Freitag in zwei Wochen? Ich habe Karten für das Majestic Theater. Du hättest Zeit genug, einen Babysitter für die Kinder zu finden.” Er wartete einen Augenblick, und als sie nicht antwortete, ja nicht einmal den Kopf hob, legte er den Finger unter ihr Kinn, damit sie ihn ansah.
“Ich habe Angst, Lucas”, gestand sie.
“Das sollst du nicht”, versicherte er ihr. “Ich gehe nicht weiter, als du es wünscht.”
“Freitag Abend in zwei Wochen”, sagte sie.
Lucas beugte sich zu ihr und besiegelte ihr Versprechen mit einem zärtlichen Kuss. Dann sagte er: “Möchtest du die Ranch vom Pferderücken aus besichtigen?”
“Sehr gerne. Es ist lange her, dass ich geritten bin.”
Sie ritten über das Land und genossen einen herrlichen Altweibersommertag. Am Himmel standen kleine weiße Wolken, und die Sonne schien hell. “Ich bin froh, dass Elaine mein Angebot akzeptiert hat”, sagte Lucas. “Wirst du ihr am Montag morgen den Vertrag bringen?”
“In aller Frühe”, antwortete Rachel.
Lucas streckte seine Hand aus und legte sie auf Rachels Arm.
“Ich bin hierher gezogen”, sagte er, “weil ich das Land und seine Menschen liebe. Ich schätze die Einfachheit, Rachel. Wenn ich hier draußen bin, fühle ich mich glücklich.”
“Mir geht es genau wie dir”, flüsterte sie, und ihre Blicke trafen sich.
Unvermittelt strahlte er, und seine rauen Gesichtszüge wurden weich. Er gab dem Pferd die Sporen und rief .über die Schulter: “Mir nach. Ich will dir die Lucky Brand Children’s Ranch zeigen.”
Sie galoppierten Hügel abwärts durch die Pforte mit dem Hufeisen. Als sie vor dem Haus ihre Pferde anhielten, kam Mandy herausgerannt.
“Lucas, Mrs. March.” Sie hopste die Stufen hinunter und warf sich Lucas in die Arme. “Wir wussten ja gar nicht, dass ihr kommt.”
Lucas hob das Kind hoch und wirbelte es herum. “Wir sind ausgeritten und dachten, wir schauen mal rein. Wo ist Arney?”
“Hier, Lucas.” Ein kleiner, drahtiger Mann trat aus dem Haus.
Er putzte seine Hornbrille mit einem Taschentuch.
“Arnold Lagustrum”, sagte Lucas, “darf ich dir Mrs. March vorstellen, die Mutter von Sammy und Neal.”
Arney schob das Taschentuch in seine Gesäßtasche und setzte die Brille wieder auf. Er streckte Rachel die Hand hin.
“Ich habe schon viel von Ihnen gehört, Mrs. March.”
“Bitte, nennen Sie mich Rachel.”
Die graubraunen Augen zwinkerten. “Nennen Sie mich Arney.”
“Wo sind die Jungen, Arney?”
“Ausgeritten mit Dugan und Molly.”
Während sie ins Haus gingen, sagte Arney: “Lucas, ich muss dich wegen Steve sprechen. Du weißt, dass er dieses Jahr seine Prüfung macht, und…”
Rachel hörte dem Gespräch einen Augenblick zu, entschuldigte sich dann und ging auf die Veranda, wo sie Mandy vorfand.
“Möchtest du mein Zimmer sehen?” fragte das Kind.
“Ja, gern.”
Sie gingen durch das Haus, und Mandy erzählte fröhlich vom Leben auf der Ranch. Das Schlafzimmer war mit Eichenmöbeln eingerichtet. Das Bett war mit einer rot-weiß karierten Decke geschmückt, und vor den Fenstern hingen Musselingardinen. In einer Ecke stand ein Schaukelstuhl, auf den Mandy zulief.
“Jedem von uns schenkt Mrs. Molly ein Möbelstück, das wir mitnehmen dürfen, wenn wir einmal ausziehen. Möchtest du den Schaukelstuhl mal ausprobieren?”
“Rachel, Mandy!” rief Lucas in diesem Augenblick von unten. “Wo seid ihr?”
“Hier oben”, rief Mandy zurück. “Ich zeig Mrs. March mein Zimmer.”
Bevor Lucas und Rache! ihren Ritt fortsetzten, luden sie Mandy ein, nachher mit Neal und Mandy zum Haus herüberzukommen. Als sie ein paar Stunden später die Auffahrt zum Haupthaus erreicht hatten, stand ein schwarzer Wagen vor der Tür. “Cheryl ist da”, verkündete Lucas.
Cheryl, eine hochgewachsene, gertenschlanke Schönheit, lief auf ihren Vater zu und ließ sich von ihm umarmen, bevor sie das Wohnzimmer betraten. “Daddy.”
“Cheryl, mein
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