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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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drüben? Ich ducke mich, während wir unter den tiefhängenden Ästen eines Baums hindurchpreschen, doch es ist zu spät.
    Zack!
    Ich spüre einen scharfen Schlag auf meiner Stirn, dann wird alles schwarz.

Sechsundzwanzig
    W o bin ich?
    Als ich aufwache, liege ich mit dem Gesicht nach unten auf dem Bauch. Langsam drehe ich den Kopf zur Seite. Er pocht dumpf. Oh Gott. Als Nächstes krümme ich die Finger und spüre feste, gestärkte Baumwolle. Ich liege in einem Bett. Ich hebe die Augenlider wenige Millimeter. Mein Bett.
    Eine Welle der Erleichterung durchflutet mich, dicht gefolgt von Verwirrung. Wie bin ich hierhergekommen? Ich kann mich nicht erinnern, zu Bett gegangen zu sein. Ehrlich gesagt, kann ich mich an überhaupt nichts erinnern seit – leise Panik beschleicht mich … ich kann mich an nichts erinnern.
    Ich versuche, mich zu konzentrieren, doch mein Kopf scheint noch nicht funktionieren zu wollen. Zumindest nicht der Erinnerungsteil. Benommen linse ich unter meinen Wimpern hindurch. Abgesehen von einer Lampe, die in der anderen Ecke des Raums einen schwachen Schein wirft, ist es dunkel.
    Ein paar Sekunden lang bewege ich mich nicht. Ich liege reglos da, eingehüllt in die behaglichen Decken wie in einen Kokon, und tue nichts als ein- und auszuatmen, während ich darum bete, dass sich dieser Nebel aus Müdigkeit und Gedächtnisverlust endlich lichten möge. Umrisse lösen sich aus den Schatten und werden schärfer: In der Ecke erkenne ich den weit geöffneten Nylon-Deckel meines Koffers, und überall liegen Kleidungsstücke verstreut – T-Shirts, Jeans, Pullis -, während sich schokoladenbraune Seide über den großen Spiegel ergießt.
    Natürlich. Das Kleid. Der Silvesterball. Jetzt fällt mir alles wieder ein. Der Streit mit Spike, der Joint. Und meine Begegnung mit Mr. Darcy -
    Mr. Darcy.
    Vorsichtig drehe ich den Kopf zur anderen Seite. Meine Augen folgen etwas verzögert. Mein Schädel beginnt zu hämmern wie eine Bongo-Trommel. Langsam, langsam, langsam …
    Das Kissen neben mir ist leer.
    Ungläubig starre ich es einen Moment lang an, beinahe in der Erwartung, Mr. Darcys Kopf könnte sich auf der Baumwolle mit Paisley-Muster materialisieren, dann schiebe ich den Gedanken empört beiseite. Selbstverständlich habe ich nicht mit ihm geschlafen! Ich gehöre nicht zu diesen Mädchen, und er gehört nicht zu diesen Männern.
    ›Jammerschade‹, wispert die lüsterne kleine Stimme in meinem Kopf.
    Ich ignoriere sie und versuche, die Geschehnisse des Abends zu rekonstruieren. Wir haben uns auf dem Balkon unterhalten, daran erinnere ich mich, und daran, wie sexy er ausgesehen hat, oh ja, an diesen Teil erinnere ich mich definitiv und auch – mein Hinterteil krampft sich schmerzerfüllt zusammen -, natürlich, wir sind ausgeritten, mein Pferd hat gebockt und dann -
    Leere.
    »Du bist wach.«
    Eine Stimme. Scharf sauge ich den Atem ein, als ich einen Schatten drohend über mir aufragen sehe.
    Ein Gesicht kommt näher.
    Spike.
    Machen Sie zwei Spikes draus.
    Benebelt blicke ich zu ihm hoch und versuche, scharf zu sehen. Einen grässlichen Moment lang steht da nicht nur ein selbstsüchtiger, verlogener Schweinehund von einem Journalisten, sondern zwei selbstsüchtige, verlogene Schweinehunde von einem Journalisten, bis ich die Augen zusammenkneife und die beiden verschwommenen Bilder zu einem verschmelzen.
    »Wie viel Uhr ist es?«, murmele ich erschöpft.
    Er sieht auf seine Uhr. »Fast vier Uhr früh.«
    Ich versuche, mich aufzusetzen, doch er hält mich mit einem feuchten Lappen zurück.
    »Nein, du sollst ruhig liegen bleiben.«
    »Wie?«, grunze ich, dann merke ich, dass mein Kopf mich noch umbringt, und lasse mich aufs Kissen zurückfallen.
    »Du hast eine ziemlich hässliche Beule auf der Stirn, aber keine Sorge, das kommt bald wieder in Ordnung«, beruhigt er mich und drückt mir den kalten Lappen an die Stirn.
    Vorsichtig berühre ich sie. »Aua«, winsle ich und zucke zurück, als meine Fingerspitzen über eine hühnereigroße Wölbung auf meiner Stirn streichen. »Was ist denn passiert?«
    »Ich weiß es nicht genau. Ich bin dich suchen gegangen – nach dem Anruf«, erklärt er mit einem verlegenen Lächeln. »Als ich dich gefunden habe, warst du total weg.«
    »Wo hast du mich gefunden?«, murmele ich, immer noch in dem verzweifelten Versuch, die Erinnerungsbruchstücke zu einem Ganzen zusammenzusetzen.
    »Bei den Ställen.«
    »Oh …«
    Meine Gedanken wirbeln umher. Ich muss mir den Kopf an

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