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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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Fahrersitz an, aber hier habe ich gerade eine ganze Familie in eines hineinklettern sehen. Mit all ihrem Gepäck. Es war einfach unglaublich.
    Als ich einen Zebrastreifen überqueren will, schaue ich in die falsche Richtung und werde fast von einem der erwähnten Taxis überfahren (sprich mir nach, Emily: nach rechts sehen, nicht nach links; nach rechts sehen, nicht nach links).
    »Unser Bus steht da drüben«, flötet Miss Staene, während wir über den Parkplatz eilen. »Es ist der blau-weiße, ganz hinten …« Sie zeigt auf einen riesigen Reisebus, bei dessen Anblick mich Freude durchzuckt. Er sieht todschick aus. Als hätte er Klimaanlage und Luxustoiletten.
    Ich wusste doch gleich, dass ich nicht in einem alten zerbeulten Mini-Gefährt herumgondeln würde, denke ich bei der Erinnerung an Stellas Unkenrufe vom Vorabend.
    Zischend öffnen sich die Hydrauliktüren, und Miss Staene läuft die Stufen hinauf.
    Sie dreht sich um und sieht zu mir herunter. »Lassen Sie ihr Gepäck einfach stehen, Liebes. Ernie wird es im Laderaum verstauen.« Sie deutet auf den Fahrer, der hinter dem Steuer sitzt, seine Schirmmütze auf dem Armaturenbrett, eine Zeitung vor sich ausgebreitet. Er unterbricht sein Frühstück, was, dem leckeren Geruch nach zu urteilen, aus einem Sandwich mit gebratenem Speck besteht, und schaut auf.
    »Vorsicht, es ist ziemlich schwer …«, warne ich schuldbewusst. Vielleicht hätte ich nicht ganz so viele Bücher mitnehmen sollen.
    »Keine Sorge.« Er winkt ab und tut, als spanne er seinen Bizeps an.
    Lachend schiebe ich den kleinen Griff am Koffer nach unten, lasse ihn auf dem Asphalt stehen und klettere gespannt in den Bus.
    »Wir sind fast komplett, deshalb sind leider nur noch ein paar Plätze frei«, flötet meine Reiseleiterin. »Neben Maeve scheint noch etwas frei zu sein.«
    Ich lächle glücklich. Ich bin ja so froh, dass ich nicht auf Stella gehört habe. Ich wusste, das würde eine tolle Reise werden.
    Ich drehe mich um, um einen Blick ins Innere des Busses zu werfen.
    Mein Lächeln gefriert.
    Vor mir erstreckt sich ein Meer aus grauhaarigen, dauergewellten Köpfen. Einer hinter dem anderen, soweit das Auge reicht, bis zum Horizont – der Luxustoilette. Scheint, als wäre ich in einen Seniorenausflug geraten.
    Es ist, als drücke jemand die Abspieltaste auf dem Kassettenrekorder in meinem Gehirn, worauf Stellas Stimme wieder und wieder in meinen Gedanken hallt. Spinner und alte Leute, Spinner und alte Leute …
    »Hier hinten …«
    Eine Stimme mit irischem Akzent durchdringt meine Gedanken. Im hinteren Teil des Busses erblicke ich einen Arm, der mir über die Kopfstützen hinweg zuwinkt. Ich lächle, noch immer ein wenig benommen, und mache mich auf den Spießrutenlauf zu meinem Sitz.
    »Entschuldigen Sie mein Sandwich …«
    Die kleine Frau mit kurzem grauen Haar und übergroßer Lesebrille verschwindet fast in dem ausladenden Sitz. Sie hat sich ihren Polyester-Faltenrock unter die Beine geschoben und lächelt mir schüchtern mit ihrem Sandwich in der Hand zu. »Auf dem Flug von Dublin hierher gab’s nichts zu essen...«, fügt sie entschuldigend hinzu, während sie versucht, sich ihr Taschentuch vor den Mund zu halten und gleichzeitig aufzustehen, wobei sie die Krümel überall verteilt. »Oh, nein, sehen Sie nur, was ich angerichtet habe … was für ein Durcheinander … Entschuldigung …«
    Ich starre sie ausdruckslos an. Und durchlebe einen Augenblick nackter Panik. Oh je.Was habe ich nur getan? Was werde ich noch tun? Eine ganze Woche lang. Mit einem Rudel Senioren? Während sie noch herumhantiert, schiebe ich mich hinter ihr vorbei auf meinen Sitzplatz.
    »Und Sie.Von wo sind Sie hergeflogen?«
    »New York«, antworte ich und versuche, nicht an die pulsierende Metropole zu denken, die ich zurückgelassen habe – für das hier.
    Herrgott noch mal, Emily, reiß dich zusammen, schimpfe ich im Stillen. Es wird bestimmt prima. Du musst dich ja nicht mit ihnen anfreunden, sondern machst nur eine Literaturreise.
    »Oooh, der Big Apple?« Murmeln erhebt sich auf den Sitzen, und etliche gelockte graue Köpfe wenden sich zu mir um.
    »Dann sind Sie also Amerikanerin?«, fragt einer.
    »Ja, stimmt.« Ich nicke.
    »Wie aufregend«, erklärt ein anderer lächelnd. »Eine Amerikanerin.« Sie sagt es, als wäre ich eine fremde Spezies aus dem All.
    Wissende Blicke werden überall um mich herum getauscht.
    »Überbezahlt, sexbesessen und jetzt hier bei uns«, dröhnt eine große,

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