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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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herrsche ich ihn an.
    »Anscheinend haben wir nicht dieselbe Vorstellung von Humor«, fährt er fort, ohne meine Frage zu beantworten. »Was wahrscheinlich daran liegt, dass wir Engländer überhaupt welchen haben.«
    »Oh ja, klar, euer berühmter Sinn für Ironie«, spotte ich. Allmählich verliere ich die Geduld mit diesem Kerl.
    »Tja, jedenfalls ist er ein wenig subtiler als irgendwelche kindischen Streiche«, schießt er zurück.
    »Wer spielt hier kindische Streiche?«, fahre ich ihn aufgebracht an.
    »Sie«, antwortet er vorwurfsvoll. »Sie haben behauptet, da drin sei irgendein Typ, der sich als Mr. Darcy ausgibt.« Er zeigt in den Salon.
    »Ist er doch!«, rufe ich mit wachsendem Zorn, packe ihn beim Ellenbogen und schiebe ihn durch die Tür zurück.
    Oh.
    Beim Anblick des Salons verfliegt meine Entrüstung schlagartig. Verdammt. Er hat Recht, hier ist kein Mr. Darcy. Wie ärgerlich. Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als von einem Besserwisser der Lüge überführt zu werden -
    Aber … Moment mal. Ich sehe mich schnell um. Mir fällt auf, dass alles völlig anders aussieht. Oder sollte es doch gleich sein? Das Absperrseil ist wieder vor dem Fenster, und das Feuer im Kamin scheint ausgegangen zu sein. Und es regnet.Tja, das erklärt wahrscheinlich auch, warum die Tapete wieder so abgenutzt und verblichen aussieht …
    »Wie gesagt, wahnsinnig komisch«, faucht Spike.
    Seine Stimme holt mich in die Gegenwart zurück. »Aber vor einer Minute war er noch hier …«, protestiere ich verwirrt.
    Spike wirft mir einen bösen Blick zu, schüttelt den Kopf und schiebt sich an mir vorbei. »Wir sehen uns im Bus«, brummt er und stapft zurück ins Vestibül und den Zeichenraum. »Wenn Sie sich von Ihrem imaginären Freund verabschiedet haben«, fügt er sarkastisch hinzu.
    Was für ein Blödmann. Ich lasse mich gegen die Wand sinken und starre ins Leere.Trotzdem merkwürdig, dass der Kerl einfach so verschwunden ist. Mein Blick fällt auf die kleine Tür in der gegenüberliegenden Ecke des Raumes. Ob sie irgendwohin führt? Irgendwohin, wo Besucher keinen Zutritt haben? Ich nehme an, dass er durch sie verschwunden ist.
    Wie schade. Er war aber wirklich nett.
    Langsam schlendere ich zum Tisch hinüber und werfe einen Blick darauf. Alles ist wie zuvor: der Tisch mit dem Brief, der Federkiel und das hübsche, eckige Tintenfässchen mit der tiefschwarzen Tinte. Nur liegt jetzt ein Brief dort.
    Wow, das ging aber schnell. Ich sehe ihn mir genauer an. Er ist an die ›Liebste Schwester‹ gerichtet und unterschrieben mit ›Mr. Darcy‹. Die Handschrift ist typisch altmodisch, schwungvoll verschnörkelt und schwer zu lesen und doch … und doch … nein, das kann nicht stimmen. Das Papier ist ja ganz vergilbt und die Tinte verblasst. Es sieht richtig alt aus.
    Ich reibe meine trockenen Augen und starre eine Weile darauf. Nein, er kann diesen Brief hier nicht geschrieben haben. Das ist unmöglich. Es muss einer von Jane Austens Briefen sein, der hier hingelegt worden ist. Wahrscheinlich lag er auf dem Esstisch aus, wo ich ihn lediglich übersehen habe.Was nicht überraschend wäre, so müde, wie ich bin. So müde, wie ich bin. Ich gähne. Oh Gott, warum bin ich nur so geschafft?
    Als ich gerade gehen will, schießt mir ein Gedanke durch den Kopf.Warum sollte Jane Austen einen Brief schreiben, in dem sie so tut, als wäre sie eine ihrer Figuren?
    Ich denke einen Moment darüber nach. Das ergibt keinen Sinn. Es muss eine einfache Erklärung dafür geben, so viel steht fest, aber mir will keine einfallen. Und ich habe auch keine Zeit, länger darüber nachzudenken. Ich werfe mir meine Tasche über die Schulter.Wenn ich jetzt nicht gehe, werde ich den Bus verpassen, und Spike wird mich nie damit in Ruhe lassen. Er wird noch unerträglicher werden. Falls das überhaupt möglich ist.
    Und wissen Sie was? Nach allem, was ich bisher von Spike-ich-finde-mich-ja-so-großartig-Hargreaves gesehen habe, fürchte ich, es ist wahrscheinlich möglich.

Neun
    G egen sieben Uhr am selben Abend fühle ich mich wie neugeboren.
    Herrlich, was ein ausgedehntes Bad und ein paar frische Klamotten ausmachen können, was?
    Okay, wahrscheinlich hat es mehr mit dieser Cola und dem Jack Daniels zu tun, denke ich, während ich knirschend einen Eiswürfel zerkaue, aber nichtsdestotrotz fühle ich mich wesentlich besser.
    Ich sitze in der Hotelbar und lerne die anderen kennen. Stella hatte Recht, alle auf dieser Reise sind deutlich älter als

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