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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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Ausdrucksweise.
    »Rollenspiel?«, wiederholt er verwirrt. »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz.«
    Ich muss sagen, er spielt den Mr. Darcy wirklich gut. Er ist genau so, wie ich ihn mir vorstelle. Und sieht genauso gut aus. Ja, sogar besser. »Ja, ich habe eine ganze Weile gebraucht, um draufzukommen«, gestehe ich. »Sie haben mich wirklich reingelegt.«
    »Reingelegt? Wo hinein?«, antwortet er unschuldig.
    »Ach, Sie wissen schon, mit den schrägen Klamotten und so …«
    Verblüfft sieht er an sich herunter, ehe er wieder mich ansieht. »Verzeihen Sie, ich wollte es nicht erwähnen, aber ich dachte genau dasselbe von Ihnen.« Er hält inne, offenbar um Mut zu fassen, ehe er fortfährt. »Ich möchte ja nicht unhöflich erscheinen, aber sind das Hosen, die Sie da tragen?«
    Jetzt sehe ich an mir herunter und bereue sofort meine Kleiderwahl. Ich trage meine alten, ausgebeulten rosa Cordhosen. Stella beschwört mich seit Jahren, sie endlich wegzuwerfen, aber ich habe nie auf sie gehört. Sie sind ungefähr zwei Größen zu groß für mich und folglich unglaublich bequem – und aus demselben Grund das absolute Gegenteil von schmeichelhaft für die Figur.
    Ich werde unsicher. Er hat Recht. Was zum Teufel habe ich da an? Das sind keine Hosen. Hosen – das hört sich nach modisch und figurbetont an. Das hier ist keins von beidem. Ich sehe grauenhaft darin aus. Als hätte ich einen Kartoffelsack an.
    »Ach, die alten Dinger?« Ich versuche das Drama herunterzuspielen und so zu tun, als würde es mich nicht kümmern. Meine Güte, ist es nicht immer dasselbe? Warum trifft man nie jemanden, der auch nur annähernd in Frage kommt, wenn man Make-up aufgelegt und sich die Haare geföhnt hat, aber läuft grundsätzlich jemandem über den Weg, wenn man einfach so aus dem Haus geht. Das muss irgendein grässliches Gesetz des Universums sein. So wie bei diesen Gutscheinaktionen. Vorher findet man alles in diesem Laden, aber sobald man den Gutschein in der Hand hält, gibt es unter Garantie nichts mehr, was einem gefällt. Absolut nichts. Das ist so was von unfair.
    Und jetzt das. Unter dieser viktorianischen Kostümierung ist er offensichtlich einer dieser wirklich trendigen Typen. Jetzt fällt es mir auf. Mit den langen Koteletten und dem dunklen, lockigen Haar, das ihm in die Stirn fällt, sieht er aus wie einer von Stellas Freunden. Und ich weiß mit Sicherheit, dass Haare so etwas nicht ohne anständige Nachhilfe machen.
    »Die sind aus dem Schlussverkauf, es gab sie nur nicht mehr in meiner Größe...«, blubbere ich, wie immer, wenn ich jemanden attraktiv finde. Als würde sich meine Zunge selbst aufziehen, wie eine Spieluhr. »...aber sie waren von 50 Mäusen auf 15 runtergesetzt, da konnte ich nicht Nein sagen.«
    Und das ist noch so eine Angewohnheit von mir – den Leuten erzählen, wie viel ich wofür bezahlt habe, als hätte ich es nötig, mich zu brüsten, was für eine tolle Schnäppchenjägerin ich bin. Als mir klar wird, dass ich es schon wieder getan habe, krümme ich mich innerlich.
    »Mäuse?«
    »Ach, das habe ich ja ganz vergessen. Hier wird ja mit Pfund bezahlt...«, korrigiere ich mich und überschlage die Summe kurz im Kopf. »Also das sind wahrscheinlich etwa 10 Pfund. Oder Sterling«, füge ich hinzu, stolz darauf, dass ich den britischen Zungenschlag allmählich drauf habe.
    »Ich denke, da muss ein Irrtum vorliegen.«
    »Ehrlich? Oh, durchaus möglich. Mathe war noch nie mein stärkstes Fach, muss ich gestehen.« Schnell rechne ich nach. »Nein, ich denke, das stimmt.« Ich lächle verlegen, während er noch immer ungläubig meine Hosen betrachtet.
    »Die kosten 10 Pfund?« Er schaut mich besorgt an. »Das kann ich kaum glauben. Das wäre doch ziemlich viel Geld.«
    Typische Männerantwort. Jeder Freund, den ich bisher hatte, hat so reagiert, wenn ich von einem meiner seltenen Einkaufsbummel zurückkam und ihm meine Neuerwerbungen gezeigt habe.Warum denken Männer immer, Kleidung dürfe nicht mehr kosten als ein Bier?
    »Sind sie maßgeschneidert?«
    »Nein, die sind von Gap.«
    »Darf ich fragen, wo das ist?«
    Verdattert starre ich ihn an. »Wollen Sie damit sagen, Sie haben noch nie von ›The Gap‹ gehört?«
    »Sollte ich das denn?«, fragt er mit todernster Miene.
    Ich will gerade antworten, als mir dämmert, dass ich eine komplette Idiotin bin. Natürlich hat er von ›The Gap‹ gehört, er tut nur so. Das gehört zu seiner Rolle.Wahrscheinlich würde er seinen Job verlieren, wenn er

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