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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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eigentümliches Gefühl. Ein klein wenig wie beim Zahnarzt, wenn man eine Betäubungsspritze bekommt.
    »… und das ist Theresa. Sie ist so ein nettes Mädchen. Inzwischen ist sie fast 19, meine Güte, und macht eine Ausbildung als Krankenschwester …«
    Und es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren. Ernie hat Bilder von seinen Enkelkindern aus seiner Brieftasche gezogen, doch ich spüre, wie meine Gedanken abschweifen.
    »… und das der kleine Thomas, ist gerade mal sechs und jetzt schon ein Schlingel. Haben Sie Enkelkinder, Maeve?«
    »… ähm..., nein, leider nicht …«
    Vielleicht sollte ich mich ein bisschen unters Publikum mischen, Leute in meinem Alter kennen lernen. Ja, das hört sich gut an. Benommen schaue ich mich um. Hm, sieht aus, als würde hier jeder jeden kennen. Könnte also schwierig werden. Ich meine, wie soll ich das anstellen? Einfach neben einen vollkommen Fremden treten und ihm auf die Schulter tippen?
    Jemand tippt mir auf die Schulter.
    Ein wenig unsicher auf den Beinen drehe ich mich um und sehe eine zierliche, lebhaft wirkende Blondine in einem Batik-T-Shirt vor mir, die mich strahlend anblickt.
    »Äh … hi.« Sie hebt kurz die Hand zum Gruß, ehe sie sie in den Taschen ihrer Cargohose verschwinden lässt. »Dein Freund hat uns erzählt, ihr wohnt oben im Priory …«
    »Mein Freund?«, wiederhole ich verwirrt.
    »Ja.« Sie nickt und deutet auf Spike, der in ein Gespräch mit einem hoch gewachsenen Kerl mit Glatze versunken ist.
    »Oh, na ja, ich würde ihn nicht unbedingt …«
    Ich unterbreche mich. Wahrscheinlich ist es klüger, nicht gleich damit anzufangen.
    »- nicht direkt als Freund bezeichnen«, räume ich ein.
    »Ich wusste es!«, ruft sie triumphierend. Sie senkt den Kopf, sodass ihr Haar, in das, wie ich erst jetzt erkenne, zahllose dünne Zöpfe eingeflochten sind, ihr Gesicht verdeckt. »Ich habe gleich zu Lee gesagt, dass die beiden nie im Leben einfach nur Freunde sind...«, sagt sie leise.
    Wie bitte?
    »Ich hab es sofort gesehen. Auf den ersten Blick.«
    Der Cider hat mein Reaktionsvermögen erheblich verlangsamt, sodass ich einen Moment brauche, um zu begreifen, dass sie auf dem völlig falschen Dampfer ist.
    »… Ich kann in den Leuten lesen, weißt du …«
    »Oh, nein. Ich meinte nicht …«
    »Ich bin übrigens Caroline.«
    »Oh, hi, ich bin Emily.« Ich lächle und bemühe mich nach Kräften, nüchtern zu wirken, während mir schlagartig klar wird, woher dieser Cider seinen Namen hat.
    »Meine Freunde nennen mich Cat.Wie Cat Deely … Die aus dem Fernsehen«, plappert sie drauflos und schnalzt mit der Zunge. »Meine Güte, wie dämlich von mir. Wahrscheinlich kennst du sie gar nicht, wenn du aus Amerika kommst …«
    »Na ja, sie hat auch ein paar Shows in den Staaten -«
    »Ehrlich?« Cat scheint so aufrichtig begeistert von dieser Neuigkeit, dass man glauben könnte, Cat Deely sei eine enge Freundin von ihr. »Das ist ja irre! Ich mag sie wirklich gern. Und sie sieht so toll aus. Im Ernst, ich wünschte, wir hätten mehr Gemeinsamkeiten als nur den Namen«, prustet sie los, ehe sie sich eilig die Hand vor den Mund schlägt. Dabei bemerke ich ein kleines Tattoo, einen Stern, zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »Hey, Cat«, höre ich jemanden rufen. Ich drehe mich um und sehe den Kahlgeschorenen mit Spike bei den Billardtischen stehen und sie hinüberwinken.
    Cat lächelt breit. »Das ist Lee, mein Freund«, erklärt sie. »Wir kommen schon«, brüllt sie zurück, ehe sie sich leicht verlegen wieder mir zuwendet. »Ich soll dich einladen, mit uns Billard zu spielen, aber wenn ich erst mal ins Reden komme …« Sie verdreht die Augen. »Also, hast du Lust?«
    Ihre Einladung überrascht mich. Habe ich? Einerseits habe ich keinerlei Verlangen danach, auf Billardstocknähe an Spike Hargreaves heranzukommen, andererseits scheint Cat wirklich nett zu sein. Und eine Partie Billard … hört sich gut an.
    »Klar, gern«, erkläre ich leicht beschwipst. »Äh, nur eines noch.Wegen Spike …«
    »Keine Sorge, ich hab schon verstanden«, unterbricht sie mich und wird mit einem Mal ernst. »Ich verrate es nicht. Ich kann absolut diskret sein, wenn ich will.« Und bevor ich Gelegenheit bekomme, alles zu erklären, hakt sie sich bei mir unter und schiebt mich Richtung Billardtisch.
     
    Vier Spiele später habe ich nicht nur mein erstes Päckchen Schweineschwarten verputzt – von denen ich eigentlich immer dachte, sie wären zu fett. Als ich eine probiert habe, musste

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