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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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Morgen verschlafe ich trotz des Weckers und wache erst auf, als mir noch zehn Minuten zum Frühstücken bleiben. Nicht, dass mir nach Frühstück wäre. Ich habe einen grauenhaften Kater. Meine Zunge fühlt sich an wie ein kleines Pelztier, mein Mund schmeckt nach Abflussrohr, und dieses Läuten fühlt sich an wie ein Presslufthammer, der auf meinen Schädel einhämmert »Schnauze!«
    Zum hundertsten Mal drückte ich die Schlummertaste und lasse meinen Arm bleischwer aufs Bettlaken fallen. Es fühlt sich an, als wäre es mitten in der Nacht.Wahrscheinlich, weil es zuhause in New York mitten in der Nacht ist. Einen köstlichen flüchtigen Augenblick lang stelle ich mir vor, ich wäre zurück in meiner kleinen Wohnung und könnte noch Stunden schlummern.
    Aber das bin ich nicht. Und das kann ich nicht.
    Ich muss aufstehen.
    Der Wecker klingelt schon wieder.
    Jetzt.
    Ich hieve mich aus dem Bett und taumele wie ein Zombie mit geschlossenen Augen und ausgestreckten Armen stöhnend ins Bad. Nach einer anständigen heißen Dusche geht es mir bestimmt besser. Es gibt nichts Besseres gegen einen Kater, als ihn mit einem kräftigen Schwall heißen Wassers fünf Minuten lang wegzuspülen, sage ich mir beim Gedanken an die Power-Dusche in meiner Wohnung und die unzähligen Male, die sie mich schon wieder ins Leben zurückgeholt hat. Gott, das ist genau das, was ich jetzt brauche... Während ich mich aus meinem Pyjama schäle, öffne ich die trüben Augen einen Spalt breit. Ich brauche einen Moment, um den Anblick zu verarbeiten, und dann -
    Nein. Das kann nicht sein. Mit Sicherheit nicht.
    Das soll die Dusche sein?
    Minuten später stehe ich schlotternd in der kleinen rosafarbenen Badewanne und besprenkele mich mit einer Art Gartenschlauchaufsatz aus Messing. Ich habe mir die Haare shampooniert und versuche jetzt, sie mit diesem müden Rinnsal lauwarmen Wassers auszuspülen, was nicht ganz einfach ist. Offenbar gelingt es mir eher, die geblümte Tapete abzuspülen als meinen Haarschopf. Außerdem ist es nahezu unmöglich, die Temperatur richtig einzustellen. Ich fingere an den Wasserhähnen herum. Das Wasser ist entweder eiskalt oder -
    »Aaaaahhhh.«
    Heiß genug, um sich Verbrennungen dritten Grades zuzufügen.
    Ich lasse den Gartenschlauchaufsatz fallen. Mit einem Poltern fällt er in die Badewanne, was seltsamerweise den Wasserdruck beeinflusst, der sich nun von einem bestenfalls müden Tröpfeln in eine Art Niagarafall verwandelt, wodurch der Duschkopf ein Eigenleben entwickelt, wie ein Derwisch herumzuwirbeln beginnt und eine Fontäne kochend heißen Wassers versprüht.
    »Hilfe -«
    Als ich versuche auszuweichen, verliere ich das Gleichgewicht und stoße prompt mit dem Schienbein gegen den Badewannenrand. »Verdammte Sch -«, schreie ich und hüpfe auf einem Bein, bis ich auf dem rosafarbenen Plastik ausrutsche und in einer Art Bauchklatscher aus der Wanne auf die plüschige Badematte segle.
    Eine Weile bleibe ich lang ausgestreckt liegen, die Wange an die Badematte gepresst, die Glieder von mir gestreckt, und komme mir wie eine Kreideskizze an einem Tatort vor. Ich schließe die Augen. Ich bin versucht, einfach hier liegen zu bleiben und weiterzuschlafen, aber das geht nicht. Ich soll hier Ferien machen. Ein Seifentropfen rinnt an meiner Nase entlang, und ich fange an zu zittern. Ich werde mir doch von einer Bagatelle wie einem Kater den Urlaub nicht verderben lassen!
    Ein paar Minuten später bin ich endlich fertig. Ich habe es geschafft, meine Haare mit einem Zahnputzbecher über dem Waschbecken auszuspülen, habe mich aber entschieden, die Rasur meiner Beine für heute auszulassen. Schließlich ist es tiefster Winter, wer soll sie also schon zu sehen bekommen? Außerdem kann ich jede extra Schicht gebrauchen, die mich warm hält. Schlotternd gehe ich in den Speisesaal, in dem es eiskalt ist.
    Das ist eine weitere Eigenschaft der Engländer, die ich gerade kennen lerne. Sie sind wirklich hart im Nehmen! Während wir New Yorker zu Sklaven unserer Zentralheizung werden, kaum dass die Temperaturen unter null fallen, zieht man sich hier einfach einen Pullover mehr über.
    Ich trage bereits drei übereinander.
    »Guten Morgen«, begrüßt Rose mich mit dem Mund voll Toast lautstark. »Gut geschlafen?«
    Mir ist aufgefallen, dass Rose sich von den anderen Damen der Reisegruppe eher distanziert, so auch heute Morgen. Sie sitzt allein an einem leeren Tisch in einem schwarzen glänzenden Rollkragenpullover und trägt mehr

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