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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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entsteht eine Pause.
    »Also, wann -«
    »Na ja, ich schätze -«
    Wir fangen beide gleichzeitig an zu reden.
    »Du zuerst«, fordert er mich auf.
    »Nein, ist schon in Ordnung, schieß los.«
    Er zuckt die Achseln. »Ich wollte nur fragen, wann du mir von Mr. Darcy erzählen willst.«
    Auf diese Frage war ich nicht gefasst. Ich versuche, mir nichts anmerken zu lassen, aber es ist, als hätte jemand ein tonnenschweres Gewicht auf meiner Brust abgeladen.
    »Über mich und Mr. Darcy?«, presse ich mühsam hervor. Oh verdammt.Was weiß er? Was hat er gesehen?
    Spike mustert mich neugierig. »Ja, ich muss dich noch interviewen, für die Zeitung.«
    »Ach so, ja, natürlich...«, stammle ich mit einer Mischung aus Erleichterung und Verlegenheit.
    »Morgen?«
    Ich bin vollkommen durcheinander, trotzdem bemühe ich mich, ganz normal zu erscheinen. »Klar, wann immer es passt«, sage ich lässig.
    »Jetzt du.«
    »Entschuldigung?«
    »Du wolltest gerade sagen …?«
    Dass ich heute wieder Mr. Darcy getroffen habe und ihn wirklich nett finde und nicht aufhören kann, an ihn zu denken und – oh, ich glaube, ich drehe durch .
    »Ach nichts. Nur, dass es ja schon ziemlich spät ist …«
    Ich versuche, mich zu sammeln. Leichter gesagt als getan, wenn die Gedanken wie Blätter im Sturmwind umherwirbeln. Spike. Emmanuelle. Mr. Darcy. Spike. Mr. Darcy. Spike. Mr. Darcy. Mr. Darcy.
    In diesem Augenblick schlägt die alte Standuhr nebenan leise.
    Gerettet durch die Klingel, wie damals in der Schule. »Wow, Mitternacht. Ich sollte ins Bett gehen.« Eilig stemme ich mich aus meinem gemütlichen Ledersessel hoch. »Bevor ich mich noch in einen Kürbis verwandele«, füge ich im Versuch hinzu, lustig zu sein.
    »Und ich mich in den Prinzen«, kontert Spike reumütig.
    Ich sehe ihn unsicher an.
    »Das war ein Witz«, fügt er hinzu.
    »Was sonst.«
    Wieder entsteht eine Pause. Er mustert mich, als denke er über etwas nach, doch seine Miene ist undurchdringlich.
    »Gut, dann gute Nacht.«
    »Ja, Nacht.«
    Er hebt zum Abschied seinen Brandy, worauf ich ein wenig ungelenk winke. Ich bin hierhergekommen, um meine Gedanken zu ordnen, aber ich habe alles nur noch schlimmer gemacht.
    Ich muss gähnen und stelle mit einem Mal fest, wie müde ich bin. Kein Wunder, dass ich so durcheinander bin. Der Jetlag hat mich so fest im Griff, dass ich kaum noch weiß, wie ich heiße. Nach einer anständigen Mütze voll Schlaf werde ich mich garantiert besser fühlen.

Vierzehn
    A ls ich am nächsten Morgen aufwache, fühle ich mich wie ausgewechselt. Erfrischt, energiegeladen und glasklar im Kopf. Gestern erscheint mir wie ein Traum. Ich habe schon davon gehört, dass der Jetlag merkwürdige Dinge mit einem anstellen kann: Einmal hat sich eine Engländerin im Heathrow Express alle Kleider vom Leib gerissen und von einem völlig verdatterten Geschäftsmann Sex verlangt, nur weil sie, wie der Anwalt zur ihrer Verteidigung vorbrachte, 15 Stunden am Stück ohne Schlaf von Singapur hergeflogen war. Das fand ich schon reichlich durchgeknallt. Aber Mr. Darcy begegnen? Also wirklich!
    Nach dem Frühstück checken wir aus dem Hotel aus (nach dem Desaster von gestern bin ich auf Nummer Sicher gegangen und habe ein Kontinentalfrühstück bestellt) und machen uns auf den Weg nach Bath. Es ist ein wunderschöner Tag. Ruhig, klirrend kalt, mit einem leuchtend blauen Himmel und strahlendem Sonnenschein.
    Das Gesicht gegen das Busfenster gelehnt, sehe ich die Streichholzbäume vorbeiflitzen, Hecken und Dörfchen mit lustigen Namen wie Upper Dumpling wirbeln vorbei und scheinen zu enden, noch bevor sie überhaupt angefangen haben. Ich komme immer noch nicht darüber hinweg, wie sehr sich England von Amerika mit seiner Weite, den schnurgeraden Straßen und den endlosen Horizonten unterscheidet. Hier ist alles in Miniatur, mit schmalen, gewundenen Sträßchen, scharfen Kurven (ich versuche immer noch, mich an den Linksverkehr zu gewöhnen, ohne dass mir ständig das Herz stehen bleibt) und dem Flickenteppich aus Feldern und Kirchturmspitzen. Es ist alles so hübsch.
    Hübsch. Was für ein lahmes Wort. Nur dass mir beim besten Willen kein besseres einfällt, um England zu beschreiben. Im Vergleich zu dem Chaos und der Betonwüste New Yorks ist hier alles so sauber und ordentlich und, na ja, eben hübsch. Man muss sich das nur mal ansehen: Diese niedlichen kleinen Schafe auf dem Feld dort drüben, und dieser kleine Vogel da mit der roten Brust. Ist das wirklich ein

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