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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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    »Sind Sie Amerikanerin?«, fragt einer der Jungs leicht nuschelnd. Mit seinen langen Ponyfransen und dem dümmlichen Grinsen hätte ich ihn von seinen Kumpels kaum unterscheiden können, hätte er nicht eine Krawatte mit schwarzweißem Zebramuster um den Hals gehabt.
    »Äh, ja«, antworte ich und lasse wie zum Beweis mein Lächeln aufblitzen, für das meine Eltern 20 000 Dollar an verschiedene Kieferorthopäden bezahlt haben.
    »Und Sie wollen was zum Durchziehen haben?«, grinst mich einer der anderen Jungs an, dessen Krawatte aus der britischen Fahne geschneidert zu sein scheint.
    Das muss in Großbritannien etwas vollkommen anderes bedeuten als bei uns. »Äh...«, stammele ich, doch mir bleibt eine Antwort erspart, da die Jungs in hysterisches Gelächter ausbrechen und sich vor Vergnügen auf die Schenkel klopfen.
    Ich bin leicht bestürzt. Wow, das nenne ich gut gelaunt.
    »Halt den Mund, Henry«, schimpft eines der Mädchen und schubst ihn, ehe sie mich anlächelt. »Beachten Sie ihn einfach nicht, er ist ein Idiot«, erklärt sie und nimmt einen langen Zug aus ihrer selbstgedrehten Zigarette. Ein durchdringender Geruch steigt mir in die Nase, bei dem es sich eindeutig nicht um Tabak handelt.
    Und was sie in der Hand hält, ist auch keine selbst gedrehte Zigarette, sondern ein Joint, wie ich nun bemerke.
    Oh Gott, ich bin der letzte Volltrottel, denke ich, während ich mich im Geiste ohrfeige. Kein Wunder, dass sich diese Kids halb totlachen. Sie sind völlig breit.
    »Ja, tut mir leid, war nicht böse gemeint«, erklärt Henry, grinst mich verlegen an und nimmt einen großzügigen Schluck aus der Champagnerflasche.
    »Wollen Sie auch was?« Das Mädchen hält mir den Joint hin.
    Wenn ich bedenke, dass ich bei meinem letzten Joint noch auf dem College war und mich anschließend auf dem Rücksitz von Johnny Rosenbaums Golf übergeben habe (was schon peinlich genug war, aber, um es noch schlimmer zu machen, hatten Johnny und ich auch noch Sex dabei), sollte ich wahrscheinlich lieber Nein sagen.
    Andererseits wäre es bestimmt lustig, ein bisschen high zu werden, oder?
    »Danke, gern.« Lächelnd strecke ich die Hand aus.
    Außerdem muss ich mich entspannen, wie gesagt.
     
    Ist Ihnen schon mal aufgefallen, wie schön die Sterne sind? Sie blinken und glitzern wie Millionen kleiner Diamanten auf einem dicken, dicken, dicken, ganz dicken Kissen aus schwarzem Samt … eine Million himmlischer Verlobungsringe, die sich bis in die Unendlichkeit erstrecken … auf immer und ewig und ewig … wow, das ist so romantisch …
    Das Grüppchen ist wieder nach drinnen gegangen, während ich mit auf die Balustrade gestützten Ellbogen dastehe und in den Himmel starre. Keine Ahnung, wie lange ich schon hier stehe, zehn Minuten, eine halbe Stunde vielleicht, aber was soll’s? Es ist, als befände ich mich inmitten dieser warmen, weichen Blase, die zu schweben scheint … Mir ist nicht mal mehr kalt. Alles, worum sich meine Gedanken drehen, ist dieser endlose, wunderschöne schwarze Himmel. Ich schwöre, ich kann mich nicht erinnern, jemals so beeindruckt gewesen zu sein. Ich bin restlos in seinen Bann geschlagen...
    Außerdem bin ich natürlich breit wie eine Axt.
    Zufrieden vor mich hinlächelnd, nippe ich an meinem Champagner. Dieser Joint kam gerade recht. Mir ist nicht schlecht oder so, ich bin nur völlig entspannt – oder stoned, je nachdem, wie man es betrachten will -, weshalb es vielleicht an der Zeit sein könnte, wieder hineinzugehen und mich in die Party zu stürzen. Und falls ich Spike über den Weg laufe – na und? Ich muss schließlich nicht mit ihm reden. Ich werde einfach völlig cool sein und ihn ignorieren, so wie er es mit mir gemacht hat. Schließlich bin ich nicht nachtragend oder so was, sondern, wie gesagt, vollkommen entspannt. Und nachdem ich mein Glas ausgetrunken habe, nehme ich mir das nächste und wende mich zum Gehen.
     
    Und laufe geradewegs Mr. Darcy in die Arme.
     
    »Scheiße.« Beide Gläser noch immer in der Hand haltend, pralle ich gegen ihn und verschütte prompt den Champagner.
    Verwirrt sieht er mich an. »Emily?«
    »Meine Güte, tut mir leid, ich hatte die Hände voll und nicht gesehen, dass Sie da standen und -«, blubbere ich. Wo Mr. Darcy hier steht. Auf dem Balkon. Direkt vor mir.
    Verdammt!
    In weniger als einer Sekunde springt mein Gemütszustand von ›entspannt‹ auf ›Alarmstufe Rot‹.
    »… ähm … Hi«, presse ich gerade noch krächzend hervor, während ich um

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