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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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meine Fassung ringe und mein Magen alle erdenklichen Arten von akrobatischen Kunststückchen zu vollführen beginnt.
    »Guten Abend.« Höflich neigt er den Kopf.
    Als er ihn wieder hebt und wir einander in die Augen sehen, ist es, als schmelze die ganze Welt um mich herum in der kalten Abendluft dahin.
    »Störe ich?«
    Als ich wieder ins Hier und Jetzt zurückkehre, bemerke ich, dass er stirnrunzelnd die beiden Champagnergläser in meinen Händen ansieht.
    »Äh nein … nein, ganz und gar nicht.« Eilig stelle ich die Gläser ab. »Ich war nur ein bisschen, äh, durstig«, erkläre ich leichthin, als ich mich ihm wieder zuwende.
    Das Problem ist nur, dass die Bewegung eine Spur zu schnell war, sodass sich alles zu drehen beginnt. Oh nein. Das Bild von mir, wie ich mich auf dem Rücksitz des VW-Golf übergebe, schiebt sich vor mein geistiges Auge, und nackte Angst ergreift mich. Nein. Bitte, lieber Gott. Nein. Alles, nur das nicht. Ich taste nach der Balustrade, um mein Gleichgewicht wiederzuerlangen, und als ich aufschaue, sehe ich Mr. Darcy auf mich zuschreiten.
    Alles erstarrt.
    Heutzutage schreiten Männer nicht mehr. Sie schlurfen oder schlendern wie Spike, die Hände tief in den Taschen ihrer Hosen vergraben, mit hängenden Schultern und schleifenden Füßen. Doch nicht Mr. Darcy. Jetzt starre ich ihn an, und es ist, als laufe ein Film in Zeitlupe vor mir ab. Den Brustkorb gereckt, das Kinn erhoben, die Kiefermuskulatur entschieden gespannt – wenn Sie im Lexikon unter ›schneidig‹ nachschlagen, werden Sie Mr. Darcys Bild finden, jede Wette.
    Unwillkürlich erfasst ein leiser, lustvoller Schauder meinen Körper. Und wo Sie das Wörterbuch schon einmal in der Hand haben, können Sie auch gleich unter ›hingerissen‹ nachschlagen – dort sehen Sie dann mich.
    Etwa einen Meter vor mir bleibt er stehen und schaut mich durchdringend an. Im Gegensatz zur Mehrzahl meiner Dates, die keine Ahnung davon haben, was Intimsphäre bedeutet, wahrt Mr. Darcy respektvoll Distanz.
    »Ich habe nach Ihnen gesucht«, sagt er mit ernster Miene.
    »Wirklich?«, presse ich mit Fistelstimme hervor.
    Okay, ich bin wirklich sehr aufgeregt über sein Erscheinen, aber zu klingen, als hätte ich einen Ballon voll Helium inhaliert, ist weder cool noch sexy. Und ich möchte unbedingt beides sein.
    Ich räuspere mich. »Wirklich?«, sage ich noch einmal und zwinge meine Stimme, einige Oktaven tiefer zu klingen.
    »Ich wollte Ihnen sagen, dass ich Ihre Gesellschaft gestern Abend sehr genossen habe.«
    »Ich auch«, erwidere ich nickend und spüre, wie ich rot anlaufe.
    Oh Gott, das ist ja wohl die Untertreibung des Jahres.
    Ich warte, dass er etwas sagt, doch er tut es nicht, und was als Gesprächspause begonnen hat, beginnt sich nun zu ziehen. Schätzungsweise sollte ich jetzt etwas sagen, aber mein Gehirn ist wie leergefegt, also starre ich ihn einfach nur an und frage mich, wie lange es dauern wird, bis wir es endlich tun.
    Emily Albright! Was hast du da gerade gesagt?
    Oh Gott, das hatte ich völlig vergessen, aber inzwischen weiß ich wieder, wie es dazu kam, dass ich auf dem Rücksitz von Johnnys Golfs gelandet bin.Wenn ich Marihuana rauche, werde ich absolut scharf.
    »Und, wie finden Sie den Ball?«
    Endlich sagt er was.
    »Ach, na ja«, erwidere ich vage, während ich versuche, meine Gedanken von der tobenden Lust in meinem Leib abzulenken.
    »Haben Sie getanzt?«, fährt er fort.
    Ich denke an Barry und Spike. »Ich weiß nicht, ob man das tanzen nennen kann«, antworte ich mit einem wehmütigen Lächeln.
    Doch Mr. Darcy lächelt nicht, sondern seine Miene bleibt ernst. »Ich befürchtete schon, ich müsste Sie, weil ich so spät gekommen bin, jemand anderem entführen.«
    Meine Gedanken wandern zu Spike mit seinem Blackberry. Mich entführen? Spike hätte es nicht einmal bemerkt, wenn ich direkt unter seiner Nase gefesselt und gewaltsam weggezerrt worden wäre. »Machen Sie sich keine Sorgen. Ich gehöre ganz Ihnen«, scherze ich.
    Mr. Darcy sieht leicht verdutzt aus. »Tatsächlich?«, fragt er, und mir geht auf, dass er das wörtlich genommen hat.
    »Oh, nein, ist nur eine Redensart«, sage ich schnell, während mir bewusst wird, wie sich das anhören muss. So viel zum Thema cool bleiben. »Eine Art Witz«, versuche ich zu erklären.
    »Ich verstehe«, nickt Mr. Darcy, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob er das wirklich tut. Doch jetzt denke ich überhaupt nichts mehr, weil seine Augen wie Scheinwerfer über mich

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