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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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Okay, er hat mich gerettet, na und? Deswegen muss ich ihn noch lange nicht mögen. In der Zwischenzeit irrt Barry noch blinzelnd in der Mitte der Tanzfläche herum und versucht zu verstehen, was gerade passiert ist. Gewissensbisse regen sich in mir. Ich komme mir gemein vor, dass ich ihn habe stehen lassen. »Ich habe sogar noch ein paar Gratisproben im Wagen«, erklärt er hoffnungsvoll.
    Wenn ich es mir richtig überlege, bin ich doch nicht so gemein.
    »Wow.Vielleicht kann ich sie mir später ja ansehen?« Lächelnd und ohne weiteres Zögern trete ich den Rückzug an, eine Hand fest auf Spikes Schulter gelegt. Es gibt Situationen im Leben, in denen man das eigene Wohl an oberste Stelle setzen muss.
    Wir fangen an zu tanzen. Okay, was wir tun, kann nicht ernsthaft als Tanz bezeichnet werden. Stattdessen klammern wir uns eher aneinander und schieben uns durch den Saal. Es ist diese linkische, stümperhafte Art des Tanzens, bei der man sich unterhalten und lustig-ironische Bemerkungen über die Party von sich geben muss, um sich nicht wie der letzte Idiot zu fühlen, während man an nichts anderes denken kann als daran, dass sich seine Brüste an einen Mann pressen und man lediglich durch ein lächerliches Stück Seidenstoff und ein Baumwolloberhemd getrennt ist …
    »Ich dachte, du tanzt nicht gern.« Ich platze mit dem Erstbesten heraus, was mir durch den Kopf geht.
    »Tue ich auch nicht«, stimmt er zu und tritt mir wie zum Beweis auf den Fuß.
    »Aua!«, jaule ich.
    »Verdammt, tut mir leid. Alles in Ordnung?«
    Ich bücke mich, um meine schmerzenden Zehen zu massieren, und starre ihn misstrauisch von unten herauf an. »Hast du das absichtlich gemacht?«
    »Absichtlich?«, wiederholt er verblüfft. »Warum sollte ich dir absichtlich auf den Fuß treten?«
    »Weil du das lustig findest?«, erwidere ich vorwurfsvoll und reibe meine Zehen noch einmal theatralisch, auch wenn sie ehrlich gesagt nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden sind.
    »Glaub mir, es ist nichts Lustiges daran, zwei linke Füße zu haben«, antwortet er und reicht mir die Hand.
    Ich übersehe sie geflissentlich und richte mich wieder auf, worauf er wortlos seinen Arm wieder um meine Hüfte legt. Wir tanzen weiter. Ab jetzt sorge ich dafür, dass meine Füße außerhalb seiner Reichweite bleiben. Keiner von uns sagt etwas. Um seinem Blick nicht begegnen zu müssen, schaue ich mich im Ballsaal um. Die lachenden und plaudernden Paare überall um uns herum machen das Schweigen zwischen uns nur umso deutlicher. Dennoch bin ich fest entschlossen, nicht diejenige zu sein, die es bricht. Warum auch? Ich will sowieso nicht mit ihm reden.
    »Stell dir mich mit 18 vor. In einem Nachtclub. Und es ist 2 Uhr morgens …«
    Spike scheint jedenfalls kein Problem damit zu haben, es zu brechen. Ungeachtet meiner steinernen Miene fängt er an zu erzählen. »Ist dir klar, was das bedeutet, ja? Der letzte Blues.« Bekümmert schüttelt er den Kopf. »Keine wollte mit mir eng tanzen.«
    Ich versuche, ihn mir als 18-Jährigen vorzustellen, mit Pickeln und langen Ponyfransen, was mir erstaunlich leicht fällt.
    »Ich bin garantiert der mieseste Tänzer der Welt«, fährt er fort. »Ich habe keinerlei Rhythmusgefühl und Bewegungstalent. Einmal wurde ich sogar mit einer trächtigen Ente verglichen.«
    Er lächelt mich schüchtern an, doch ich weigere mich, sein Lächeln zu erwidern. Stattdessen führe ich mir wieder das Bild von Ernie vor Augen, wie er mir mit tränenfeuchten Augen am Tisch gegenübersaß und über Iris sprach.Wenn Spike meint, er könnte mich mit ein paar lustigen Bemerkungen um den Finger wickeln, hat er sich geirrt.
    »Ich wette, sogar dein Dad ist ein besserer Tänzer als ich.«
    »Das glaube ich wohl kaum«, antworte ich sarkastisch, während ich mir den Anblick meines Vaters auf der Tanzfläche bei der Hochzeit meiner Cousine ins Gedächtnis rufe. »Mein Vater glaubt, Hip-Hop sei ein Kinderbuch von Dr. Seuss.«
    »Ist es das denn nicht?«, fragt er unschuldig.
    Ich finde das witzig, lasse es mir jedoch nicht anmerken.
    »Nein, das Buch heißt Hop on Pop«, antworte ich stattdessen bissig.
    Spikes Gesicht verzieht sich zu einem verschmitzten Grinsen, und mir geht auf, dass ich Opfer seines berühmten englischen Humors geworden bin. Und das ärgert mich.
    Doch in diesem Moment habe ich eine Idee. »Wenn das so ist, wie wäre es, wenn ich dir eine kleine Tanzstunde geben würde?«, schlage ich übertrieben freundlich vor.
    Wenn er

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